Eine Freundschaft mit etwas mehr? (Roman Bürki FF)

Kapitel 16

Lian

„So! Dann beende ich dieses Meeting.", sagt mein Chef und die ersten räumen ihre Sachen zusammen.

Ich klappe meinen Laptop zu, packe diesen in die Tasche und stehe ebenfalls auf.

„Frau Schütz! Ich möchte Ihnen noch unseren neuen Angestellten, der unser Unternehmen in Singapur vertritt.", sagt plötzlich mein Chef. Ich hebe meinen Kopf und schaue erst zu meinem Chef, dann zu dem jungen Mann, der neben ihn steht.

„Herr Lim ist halb Deutscher, wohnt jedoch in Singapur. Herr Lim, meine beste Angestellte im Verkauf Frau Schütz. Sie war bis vor vier Wochen noch im Mutterschutz und hauptsächlich im Homeoffice."

„Freut mich Sie kennenzulernen Frau Schütz!", sagt Herr Lim und hält seine Hand hin.

„Die Freude ist ganz auf meiner Seite Herr Lim."

Unser Chef läuft schon weiter, während Herr Lim weiter bei mir steht.

„Wie lange bleiben Sie hier in Deutschland?", frage ich ihn, während ich meine Tasche schultere.

„Ich bin jetzt für drei Monate hier, werde alles weitere planen und dann geht es zurück nach Singapur. Waren Sie dort schon mal?", fragt er mich.

Nebeneinander laufen wir den Gang langsam entlang. „Leider noch nicht, aber wenn das Unternehmen so erfolgreich ist, würde sich mal eine Geschäftsreise sich lohnen oder?"

„Definitiv Frau Schütz! Singapur ist...ich bin zwar in Deutschland geboren, aber sehr schnell zurück zu meiner Familie. Man muss es selber gesehen haben, wie schön es dort ist.", sagt er.

„Das glaube ich Ihnen Herr Lim."

„Und Sie haben Mann und Kind?", wechselt er das Thema.

„Kind ja, aber keinen Mann. Die Geschichte ist etwas kompliziert.", antworte ich wahrheitsgemäß, aber auch so das ich nicht wieder darüber reden will.

„Ich verstehe. Dann ist Ihr Kind gerade bei ihrem Vater?"

Ich nicke darauf und drücke den Knopf für den Aufzug.

„Ganz genau."

„Haben Sie dann noch etwas Zeit? Denn ich habe richtig Hunger und bräuchte dringend eine Empfehlung.", sagt er und lächelt.

Ich erwidere dieses Lächeln und schaue auf mein Handy.

Roman: Der jungen Dame geht es super. Sie brabbelt, isst und hat Marlen schon voll gekotzt. Wäre es möglich, dass die ich sie dir später bringe? Ich würde auch die Sozialarbeiterin anrufen und alles

Lian: Ja ist in Ordnung. Ich habe eh noch hier was geschäftliches zu erledigen, da kommt es gerade gut.

Roman: Perfekt! Dann dir viel Spaß und bis später!

„Also jetzt habe ich Zeit Herr Lim! Mögen Sie Italienisch?", frage ich und betrete den Aufzug.

„Ich liebe Italienisch! Und bitte, nennen Sie mich Deris.", sagt er und lächelt wieder so charmant.

„In Ordnung. Dann nenne du mich bitte aber Lian.", erwidere ich darauf.

„Lian...was für ein toller Name.", meint er und sorgt dafür das ich etwas rot werde.

„Danke, aber Deris ist auch ein schöner Name. Sehr selten.", sage ich.

„Ja, meine Mutter hat darauf bestanden."

Ich steige aus dem Aufzug und laufe direkt auf mein Auto zu, während Deris mir brav folgt.

*etwas später*

„Danke für das Essen Deris! Soll ich dich irgendwo absetzen?", frage ich.

„Meine Mietwohnung ist am Phönixsee, also wenn du mich da absetzen könntest wäre fantastisch.", sagt er.

„Alles klar! Da muss ich eh lang.", murmle ich und fädele mich in den Verkehr ein.

Nach ungefähr zehn Minuten setze ich ihn ab, dann hält er mir einen Zettel hin. „Ich würde mich freuen, wenn du mir schreiben würdest Lian. Es war eine Freude dich kennengelernt zu haben.", sagt er.

Ich nehme den Zettel lächelnd entgegen, dann nicke ich. „Werde ich Deris. Bis bald!", verabschiede ich mich, schaue zu wie er aussteigt und dann in eine Richtung läuft.

Irgendwie kann ich meinen Blick nicht abwenden von ihm. Er ist sehr attraktiv und der graue Anzug steht ihm wirklich gut.

Das erste Mal, dass ich seit Roman wieder dieses Kribbeln fühle, lässt mich dann stutzig werden.

Als er aus meinem Blickfeld ist, fahre ich nachhause und warte, bis Roman rechtzeitig mit der Sozialarbeiterin unsere Tochter bringt.

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Wer spürt die Stimmung?