Kapitel 19: Er ist weg

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Mit gepacktem Koffer saß ich im Flur mit meinen paranoiden Ängsten. Ständig hatte ich Angst Tyler würde auftauchen. Jede Sekunde kam mir qualvoll vor, ich wollte einfach nur weg von dort.
"Tyler, konntest du nicht wenigstens das tun. Wie kann es sein, dass dieses Mädel 3s schafft abzuhauen!?"
Weibliche Stimme folgte aus dem Zimmer. Arias Stimme, sie machte mich sehr aufmerksam, denn wenn ich mich nicht täuschte redeten sie über mich.
"Sogar dein eigener Vater unterstützt das. Wenn Jayden und ich erstmal heiraten, gehört das Unternehmen uns und du hast auch so genug Geld. Was genau willst du noch?"
Was? Und was war mit ihrem Vater!? Sie will ihren eigenen Vater abziehen. Ich glaubs nicht.. die Frau ist krank. Was Geld mit Menschen alles machen kann. Ich ging nochmal leise hinter die nächste Ecke im Flur um außer Sicht zu sein. Erst als sie mit ihren Stöckelschuhen vorbeigelartscht war, konnte ich mich entspannen. Jayden musste davon erfahren.
Aber ich hatte einfach schreckliche Angst vor Tyler, vielleicht war der typ ein Mörder oder so. Ein Entführer sowieso.

An der Rezeption wurde mir berichtet, dass Jayden bald wieder zurück sei und aus einem mir unerklärlichen Grund war auch Senior Burton an Ort.
Innerhalb der nächsten halben Stunde puzzelte ich alles nochmal zusammen, also wurde ich entführt. Jayden suchte mich. Aria und Tyler waren unter einer Decke..
Die Nervosität stieg in mir als ich dran dachte wie ich alles Jayden beibringen sollte, geschweige denn würde er mir das überhaupt glauben.
Die Türen des Gebäudes öffneten sich und er betrat den Raum, wie immer geschäftlich und diesmal meinte ich einen Hauch Nervosität in seinem Gesicht zu lesen. Erst als er mich sah marschierte er schnell auf mich los.
"Samantha." Er packte zu fest an meinem Handgelenk und zog mich in den riesigen Fahrstuhl, dessen Türen sich direkt öffneten.
"Es tut mir so leid. Wegen mir kommst du ständig in Schwierigkeiten."
Bevor ich ein einziges Wort einwenden konnte, lagen seine weichen mir zu bekannten Lippen auf meinen. Er hatte sich sorgen gemacht, das war in seinem Kuss wiederzuerkennen. Als er sich von mir löste, ließ er seinen Kopf auf meinen leicht abfallen.
"Es ist wieder alles so abgefuckt." Sagte er ruhig und das war es wirklich. Jayden musste in Schwierigkeiten stecken und dabei wusste ich nur die Hälfte.
"Ich muss dir was erzählen."
Jaydens Körper spannte sich im selben Moment an als würde er ahnen, dass es nichts gutes sei.
"Tyler wird dafür schon seine Strafe bekommen, Sam. Ich verspreche es." Hatte er mir jetzt zugehört oder ignorierte er mich.
Die Fahrstuhltüren öffneten sich und wir begaben uns in Jaydens Suite. Er schloss die Tür ab und ich beschloss keine weitere Zeit mehr zu vergeuden.
"Jayden, Aria und Tyler stecken unter einer Decke. Ich habe sie heute mit ihm telefonieren gehört."
Langsam ging er an mir vorbei und zog sein Jacket aus. Er schien mir völlig erschöpft zu sein und es muss mehr hinter stecken als meine Entführung.
Angewurzelt blieb er vor sem Panorama Fenster stehen und schwieg.
"Du musst deine Sachen packen und nach Hause fliegen."
"Und du?"
Ich hatte keinesfalls was gegen seinen Plan, dieser Ort gefiel mir wirklich nicht und der Gedanke, dass Tyler immer hier in der Nähe sein könnte verursachte mir noch mehr Angst.
"Ich muss noch paar Angelegenheiten klären." Er sprach eher abwesend als wirklich bestimmend wie sonst auch.
"Ich möchte nicht, dass du hier bleibst mit diesen Leuten. Was ist wenn ihnen noch etwas schlimmeres einfällt." Ich hatte wirklich Angst um ihn, immerhin waren sie alle ziemlich mächtig wie es aussah.
"Das ist nunmal meine Familie."
Wie bitte? Meint er die Familie die versucht ihn aus dem Weg zu räumen.
"Sam, ich möchte bitte einen Moment allein sein." Er schaute mich nicht einmal an aber dies konnte ich ihm einfach nicht böse nehmen.
Ich stand langsam auf und verließ die Suite..
Das Hotel war wie immer schön kühl gehalten und erfrischend, mir gefiel es trotzdem nicht hier alleine zu sein.
In meinem Zimmer angekommen war das erste was ich tat mein Handy abchecken, es lebe das 21 Jahrhundert.
20 entgangene Anrufe von Ellie. Irgendwie schien ich das selbst noch nicht ganz verstanden zu haben was mit mir passiert war. Ich wurde entführt. Bei dem Gedanken bildete sich eine unangenehme Gänsehaut auf meinem Körper.
Schnell musste ich mich ablenken, am besten mit Hilfe von meiner liebsten Ellison.

"Sam, Sam. Wo warst du?" Ellies Stimme war hysterisch aber nicht so hysterisch wie sonst, sondern mit einem leichten Hauch von traurigem Unterton. Sie hörte sich an als hätte sie stundenlang geweint.. hat sie das etwa? Nein, oder?
"Tut mir leid, es ist viel passiert. Muss dir noch alles erzählen wenn ich bald wieder zurück bin."
Ich hörte nur ein leichtes Schluchzen, sie redete nicht.
Was war denn passiert, verdammt nochmal.
"Ellie? Wieso weinst du?"
Ihr weinen wurde noch stärker, oh gott. So habe ich sie nur nach der Trennung mit Kai gesehen.
"Sam.. i-ich.. weiß nicht.. wie so-ll ich dir das nur sagen." Die letzten Worte ihres Satzes kamen nur mit einem Unterdrückten Ton heraus.
Ich wartete einfach, mein Herz drohte aus der Brust auszubrechen.
"E-r er ist weg.. ich wusste nicht, Sam."
"Wer? Wovon sprichst du?" Jetzt wurde ich aber hysterisch.
"Derek. Er ist ge-gestorben."

Dangerous Circle - So we meet againWo Geschichten leben. Entdecke jetzt