Kapitel 14: Die etwas andere Wahrheit

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Es fühlte sich genau so an wie damals als er mich das erste mal geküsst hat.

Es war so als wäre mein Leben nun vollkommen... zumindest für diesen einen Moment. Wir küssten uns leidenschaftlicher denn je und ein Adrenalinrausch durchflutete meinen Körper. Ich schlang meine Arme um seinen Hals und zog ihn noch näher zu mir, soweit es noch möglich war. Er drückte mich ebenfalls näher und fester an sich und ich wusste, wenn er mich loslassen würde, wäre ich nicht in der Lage weiter zu stehen. Leider mussten meine Gedanken den schönen Kuss unterbrechen.
Was tu ich hier? Er hat eine Verlobte und bekommt bald ein Kind, ich möchte es nicht zerstören und ich möchte nicht wieder eine kleine Abwechslung sein... ich will, dass er mir gehört, ganz allein.. nur mir.

Mit Mühe löste ich mich aus seinem Griff und drehte meinen Kopf zur Seite damit ich nicht in sein fragendes Gesicht schauen musste.

"Was ist?" fragte er schließlich.

"Jayden ich kann das nicht." Mit diesen Worten lief ich aus dem Wasser raus, egal wohin, Hauptsache weg von ihm.

"Wohin gehst du?" Ich versuchte ihn zu ignorieren und einfach weiter zu laufen doch seine große Hand hielt mich am Oberarm fest. Gezwungenermaßen musste ich mich zu ihm drehte und ihm direkt in die Augen schauen.

"Was ist schon wieder mit dir los? Hör auf mit diesen Kinderspielchen!"

"Kinderspielchen? Ich soll aufhören? DU musst aufhören, deine schwangere Frau sitzt alleine zuhause und du vergnügst dich hier? Denkst du ich fühle mich gut dabei?" Fragte ich ihn fast mit Tränen in den Augen und sah ihn direkt an.

Darauf hatte er wohl keine Antwort. Er blieb einfach still. Das machte mich so wütend, er tut immer so als hätte er für alles eine Lösung aber auf meine Fragen kann er mir keine Antworten geben.

Mit rasendem Herzen riss ich mich von ihm los und stampfte Richtung Hotel.
Ich werde sofort meine Sachen packen und abreisen. Ich werde zurück nach Detroit gehen und irgendwo als Kellnerin arbeiten, damit ich mich nicht mit diesen reichen Kerlen abgeben muss.

Kaum hatte ich die Tür meines Zimmers geschlossen, wendete ich mich, immer noch wütend, meinen Sachen zu. Ich schmiss einfach alles in den Koffer und merkte gar nicht, dass plötzlich noch jemand in meinem Zimmer stand.

"Nicht so hektisch Madame, und falten solltest du deine Sachen auch, ist nicht schön wenn sie so zerknüllt sind."

Erschrocken wendete ich mich der Richtung wo die Stimme herkam und da stand er wieder, entzückend, wie immer gegen die Tür gelehnt.

"Wie bist du hier reingekommen?" Kreischte ich.

"Ich bin Mr Burton, wenn ich etwas brauche dann kriege ich es auch." Zwinkerte er mir zu.

Ein paar Sekunden lang starrte ich ihn einfach nur entgeistert an, doch wendete mich dann wieder meinem Koffer zu.

Plötzlich spürte ich einen festen Griff um meine Oberarme, der mich dazu brachte aufzustehen.

Nun stand ich wieder genau vor ihm und wusste nicht was ich machen sollte.

"Jetzt erklärst du mir bitte wie du darauf kommst, dass Aria schwanger ist!"

"Wenn du ihr sagst, dass sie sich in ihrem Zustand nicht aufregen darf, dann ist das ja wohl offensichtlich!" Antwortete ich patzig.

"Hast du schon mal daran gedacht, dass es andere Gründe geben könnte?"

"Was könnte es denn sonst sein?"

Er seufzte ein mal laut aus und führte mich behutsam zum Bett.

"Setz dich!" Befahl er mir. Ich tat was er sagte.

"Du weißt doch dass Aria in einer Psychiatrie war... nun ist sie ja wieder draußen aber wenn sie sich aufregt, bekommt sie wieder Anfälle und wird etwas aggressiv, da kann so einiges passieren, da sind die Menschen die sie umgeben und auch sie selbst nicht sicher."

Ungläubig starrte ich ihn an.

"Ja Sam... das ist die Wahrheit und ich muss nur noch ein bisschen abwarten, bis ihr Vater endlich aufgibt und dann bin ich frei... ich bin gezwungen mit ihr zusammen zu sein.. nur habe ich keinerlei Gefühle für sie. Außer Verachtung."

"Aber warum denn? Sie liebt dich anscheinend wirklich..."

"Sam... du verstehst es nicht. Wärst du mit Derek zusammen? Er empfindet wohl ein bisschen mehr als Freundschaft für dich und ich weiß, dass du nicht so für ihn empfindest, wärst du trotzdem mit ihm zusammen? Außerdem habe ich wegen den Almonds die Person verloren, die mein Leben ein bisschen besser gemacht hat... die MICH zum besseren Menschen gemacht hat und glaub mir, diese Person wird mir gehören, Sam, DU wirst mir gehören! Du musst nur ein bisschen warten."

Ich wusste nicht was ich tun sollte, ich wollte schreien vor Freude doch wollte ich ihm nicht zeigen dass es mich so sehr freute, was er mir da grade erzählt hat.

"Warum denkst du, dass ich zurück zu dir komme? Glaubst du nicht, dass ich mich in der Zwischenzeit verändert habe?" Fragte ich ihn schließlich zickig.

Er sah mir tief in die Augen, kam immer näher und kurz bevor seine Lippen sich auf meine legten hauchte er ein leises "Nein."

Dangerous Circle - So we meet againWo Geschichten leben. Entdecke jetzt