Mr. Supergeil

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Damit ich mich nicht länger mit dieser bedrückenden Atmosphäre auseinander setzten musste, lief ich aus dem Gebäude raus und machte es mir auf einer Bank gemütlich. Ich musste auf Derek warten und mit ihm reden, nicht nur über das Meeting und wie es weiter geht mit uns als Geschäftspartner, sonder auch über Jayden. Er hätte mich vorwarnen können, und damit meine ich, nicht kurz bevor wir den Raum betraten die Hand auf meinen Rücken zu legen. Er hätte sagen müssen 'Hey Sam, unser zukünftiger Geschäftspartner ist zufälligerweise der miese Kerl, der dir das Herz gebrochen hat.' Gut... vielleicht hätte es mir nicht viel gebracht aber wenigstens wäre ich dann nicht so überrascht.

Vielleicht hätte ich auch einfach nicht zugesagt, wenn ich vorher gewusst hätte mit wem ich in Zukunft arbeiten muss...
Nein Sam, an sowas darfst du gar nicht denken, der Typ hat dir die Anfangszeit in Detroit versaut, er wird es nicht auch noch in London tun!

Ich war so in Gedanken vertieft, dass ich nicht merkte wie schnell die Zeit verging. Eine Nachricht von Derek ließ mich aufschrecken.
'Wo soll ich dich jetzt suchen? Stehe vor dem Eingang.'

Ich huschte schnell um die Ecke des Gebäudes und dort stand er, mit einem suchenden Blick.

"Ach hier bist du."

"Na was hast du noch so mit MR BURTON besprochen?" ich betonte den Namen extra um ihm zu zeigen, dass ich es nicht in Ordnung fand, dass er mich nicht vorgewarnt hatte.

"Ach so dies und das.. zeige ich dir später im Hotel, morgen wird uns das neue Konzept vorgestellt..." er verstand echt nicht worauf ich hinaus wollte.

" Derek, warum hast du mir nicht erzählt, dass Jayden unser Geschäftspartner ist? Es heißt Partner. Man muss sich mit dieser Person verstehen und ich hasse ihn... verstehst du.. er wird wahrscheinlich alles dafür tun, damit die anderen denken, dass ich nichts kann... und eine schlechte Angestellte bin. Er hat mir schon mal das Leben zur Hölle gemacht."

"Mach dir keine Sorgen, ich bin doch auch nicht mit ihm befreundet, oder hast du vergessen was für ein Verhältnis wir hatten? Es geht hier nur um den Job, mehr nicht. Und dieses Unternehmen braucht gute Arbeiter und das sind wir. Also wird keiner irgendwas tun, solange wir unsere Arbeit perfekt erledigen. Man hat uns nicht umsonst ausgewählt." er zwinkerte mir zu und legte einen Arm um meine Schultern. "Und jetzt lade ich dich auf ein Cocktail ein." lächelte er und wir machten uns auf in Richtung Innenstadt.

Derek und Ellison waren nach Jaydens Verschwinden zwei Personen die mich nie im Stich gelassen haben. Elli half mir mit der Uni wenn ich wieder mal zu fertig war um hinzugehen und Derek wurde in der Zwischenzeit zu einem sehr guten Freund. Wir fingen zusammen an zu arbeiten und entwickelten nach und nach immer mehr Sympathie für den anderen.

Es tat gut jemanden zu haben, der einen mal den Ernst des Lebens vergessen ließ.

Nach einem fruchtigen Cocktail und sinnlosen Gesprächen machten wir uns auf dem Weg zum Hotel wo Elli schon darauf wartete mit uns zu abend zu essen.

Wir erzählten ihr von den Ereignissen des Tages, doch die Sache mit Jayden ließ ich erst mal aus, das würde ich mit ihr alleine besprechen.

"Ich geh noch für ein paar Stunden ins Fitnessstudio. Machts gut Mädels." sagte Derek und stolzierte aus dem Speiseraum. Er sah immer so locker und entspannt aus.

"Pass auf, dass deine Augen nicht rausfallen, meine Liebe." lachte Elli und ich bemerkte jetzt erst wie ich Derek anschaute.

Ich musste ebenfalls lachen und als wir einige Minuten später in unserem Zimmer waren und uns ein Glas Wein gönnten, erzählte ich ihr was ich erlebte.

"Elli weißt du... ich dachte ich werde Jayden nie wieder sehen... aber ich lag falsch.." begann ich.

Sie schluckte den Wein hörbar runter und sah mich gespannt und etwas geschockt an.

"Tja... da hab ich wohl falsch gedacht... er ist in wenigen Tagen der neue Geschäftsführer von C&B. Seinem Vater gehört die Firma."

"Neee oder?" fragte sie schockiert und ich nickte nur langsam.

Ich beobachtete die hellgelbe Flüssigkeit in meinem Glas und grübelte darüber nach, was Jayden sich wohl bei all der ganzen Sache dachte. Ich weiß nicht wieso, ich hatte nichts als Hass für ihn übrig, aber es beschäftigte mich.

"Du fällst jetzt aber nicht zurück in alte Muster oder?" sie hatte Angst, dass ich mich wieder auf ihn einlasse.

"Ach nein. Mr. Supergeil hat doch seine Aria. Und außer der geschäftlichen Kooperation verbindet uns nichts mehr." Antwortete ich so gleichgültig wie möglich doch tief im inneren wusste ich, dass er mich noch sehr lange beschäftigen wird und möglicherweise würde ich ihm irgendwann nicht mehr widerstehen können.

Dangerous Circle - So we meet againWo Geschichten leben. Entdecke jetzt