Kapitel 7: Versuchung

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Ich musste mir dieses Schreiben schon zum dritten Mal durchlesen. Leider passte nichts mehr in meinen Kopf, der heutige morgen spielte immer wieder auf Revue in meinem Kopf. Als ich mir leise einen Kaffee machte kam Derek in die Küche rein und anstatt der unangenehmen Spannung zwischen uns beiden, spürte ich gar nichts unwohles. Es war wie jeden anderen gewohnten Morgen mit ihm. Wir redeten sogar normal über die Arbeit.. was waren wir jetzt? Freunde mit gewissen Vorzügen. Eigentlich sollte mir genau das eine Erleichterung schenken aber trotzdem war das Schuldgefühl da. Ich fühlte mich so endlos dreckig. Ein Glück, dass Derek heute mit irgendwelchen Geschäftsleuten unterwegs war, normal wäre ich enttäuscht aber heute war es das völlige Gegenteil. So verlief der ganze morgen ganz entspannt bis Mary und mir dieser Zettel in die Hand gedrückt wurde.

"Was wollen sie jetzt von uns?" Ich flüsterte es Mary zu damit der Teamleiter nichts mitbekam.

"Ist da jemand am schlafen heute? Wir fahren gleich zu Mr. Burton. Dort sehen wir die Planung des gemeinsamen Geschäftssitzes." Sie sagte es so happy, dass ich fast mitgekreischt hätte.. wäre da nicht Burton. Zu Hause bei den Burtons. Wow, und ich dachte der Tag hätte schon schräg angefangen.

"Wieso bei denen zu Hause?" Beschwerte ich mich bei ihr.

"Hallooooo, das ist doch so aufregend. Wir sitzen mit einem der mächtigsten Geschäftsleuten Englands."

Ja wenn du wüsstest, ich saß nicht nur neben ihm, ich lag sogar unter ihm. Aaaww, da war wieder die Erinnerung. Wieso nur!?

Kurz bevor ich realisieren konnte was mir geschah, standen wir vor einem schwarzen Mercedes, Mary ganz ausser sich vor Freude und ich innerlich am durchdrehen. Ich könnte abhauen und meinen geliebten Job verlieren oder bleiben und einfach so tun als wäre mir alles egal. Hatte ich denn eine Wahl?

Wie sehr ich mir jetzt Dereks Unterstützung wünschte, er musste wohl nichts wissen, denn die ganze Aktion war für alle sehr überraschend. Aber vielleicht habe ich Glück und nur der Alte Burton ist daheim..

Wir fuhren über wunderschöne Landstraßen, direkt in ein Stadtviertel mit riesigen Villen rein. Ich konnte Fotos davon schießen aber genoss einfach den Ausblick. Nach einem Leben in Detroit, einem lauten und Adrenalin gefüllten Leben schien alles wie ein Traum zu sein. Die Ruhe entspannte mich ein wenig. Und dann fuhren wir in einen riesigen Vorgarten rein, wenn man den noch so nennen konnte. Riesige Bäume hüllten die Straße rein und im Mittelpunkt stand das wunderschöne Gebäude. Es war modern gebaut, viele große Fenster, wie ein Palast. Trotzdem besass die Atmosphäre einen Touch Klassik.

Wir folgten den Chauffeur rein in die Villa, Mark und Luke waren mit uns, was mich um vieles erleichterte. Das hieß ich müsste nicht so viel reden. Von der Inneneinrichtung war ich noch mehr fasziniert, der dunkle Marmorboden prallte schon vor Reichtum, also Jayden, der Jayden, der in einer 70 qm Wohnung wohnte, lebte in diesem Gebäude? Das war als wäre dies eine andere Welt und plötzlich sah ich ihn mit ganz anderen Augen.

"Meine Damen und Herren, darf ich sie Bitten mir zu folgen." Ein in schwarz gekleideter Mann ging vor und wir folgten ihm still die Treppen hoch.

Wir gingen in ein noch größeres Zimmer rein, in der Mitte dessen ein Tisch stand, der wunderschön beleuchtet war und darauf eine Miniatur- Darstellung eines Gebäudes oder eines Parks. Vor dem Tisch, Jayden. In einem weißen Hemd und Anzugshose. Wie auch damals.. unwiderstehlich.. und wie zuvor, sein Blick eiskalt auf uns gerichtet. Ich dachte ich wäre immun gegen seine Präsenz aber die Immunität von vor 2 Jahren war wie weggeblasen. Auf meiner ganzen Körper bildete sich Gänsehaut als sein Blick meinen traf.

"Ich habe sie hierher bestellt um Ihnen unsere Pläne für die Zusammenarbeit der GiB und C&B zu demonstrieren. Dies ist unser zukünftiger Hauptsitz, wie sie sehen wurde die Architektur schon geplant. Die Bauarbeiten finden Anfang des nächsten Jahres an." Er machte eine Pause und beobachtete wie erstaunt und fasziniert die anderen um den Tisch liefen und sich jedes Detail ansahen. Ich stand aber nur da, wie angewurzelt. Sah auf einen Punkt und hörte zu.

Dangerous Circle - So we meet againWo Geschichten leben. Entdecke jetzt