Kapitel 11: Keine Wahl

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Als ich am nächsten morgen aufwachte, schoss mir ein leckerer Duft in die Nase, jemand musste Pfannkuchen machen. Derek machte sie, Elli war noch im Tiefschlaf nach unserem Gespräch. Mittlerweile konnte ich lockerer mit Derek umgehen nachdem das mit uns passiert ist und dass er nicht darüber spricht erleichterte mir alles. Am Anfang hatte ich angst mit ihm alleine in einem Raum zu sein. Ich zog mir schnell meinen Morgenrock drüber und lief in die Küche, Kaffee würde mir jetzt gut tun.

"Guten Morgen." ich lächelte den fleisigen Hausmann am Herd an.

"Kaffee?" Fragte ich ihn und er nickte nur zufrieden. So aßen wir ruhig die leckeren Pfannkuchen mit Kaffee, keiner von uns sprach. Es war still aber das war auch gut so.

"Sam.. wir müssen reden."

Und die Stille nahm ihr Ende dank dieser schrecklichen Worte. Immer wenns ums Reden ging, endete alles schlecht.

"Ja..?" ich spielte mit und tat so als würde ich nicht wissen worüber er sprechen wollte.

"Ich habe gehört du fliegst mit nach Italien." In seinen Augen sprach ein Funken Hass auf mich rüber. Konnte ich verstehen aber wie sollte ich ihm das jetzt erklären?

"Na, also ich habe noch nicht zugesagt." Hatte ich ja noch nicht, aber woher weiß er das?

"Wo hast du das gehört?" Musste ich nun wissen. War Jayden so eine Tratschtante.

"Von Mark, der übrigens auch mitfliegt."

Ja suuuuper, diesen stinkigen Feind musste ich dann dort ertragen.

"Machst du das nur wegen Jayden?" Er lehnte sich lässig zurück und betrachtete mich ausgiebig.

"Nein. Er hat mich zwar gefragt aber wieso sollte ich das wegen einem Mann machen der bald Ehemann und Vater wird. Ich dachte nur, wenn wir in Europa sind, wieso sollte ich dann nicht meine Chancen ausnutzen etwas mehr davon zu sehen."

Einen Moment sah er mich sprachlos an.

"Aria ist schwanger?"

"Ja. Nehme ich mal an. Die haben vor mir darüber gesprochen." Ich antwortete ihm bevor er weitere Fragen stellte.

Sofort wurde seine Miene weicher und er schien erleichterter über die Situation bei Jayden zu sein. War das etwa Eifersucht? Konnte ich nicht so genau beurteilen.

"Naja dann.."

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Heute war Freitag und ich hatte schon den ganzen Tag ein flaues Gefühl im Magen, die letzten Tage hatte Jayden sich nicht gemeldet und Derek äußerte sich auch nicht mehr dazu. Könnte doch sein, dass er mich einfach vergessen hatte.

Tschüss, Traum von Bella Italia.

Sogar meine Tasche hatte ich naives Ding gepackt, inklusive meines neuen Bikinis.

"Saaaam, geh an dein blödes Handy. Es vibriert schon zum dritten Mal."  Verschlafen rief Ellison durch die ganze Wohnung.

"Hehe, ich hab ja noch ein Handy." schnell rannte ich in mein Zimmer und ging im Eiltempo an die mir unbekannte Nummer.

"Hallo?" Völlig aus der Puste erhoffte ich mir jetzt Jaydens Stimme oder die seines Assistenten zu hören.

"Donovan." Es war Jayden und er klang mal wieder wütend, wie reizend.

"J-ja?"

"Warum gehst du nicht an dein verdammtes Telefon. Weisst du wie spät wir dran sind? Bin in fünf Minuten da und ich schwöre dir, wehe du bist nicht fertig. Ciao." Er brachte nichtmal meine Antwort, denn er legte einfach auf.

Beeilen? Ich war seit einer Stunde schon bereit. Obwohl er alles andere als freundlich war, musste ich grinsen. Das erste Mal hatte ich wieder das Gefühl mit dem alten Jayden geredet zu haben. Wie komisch, bald hat er eine kleine Familie. Ja, eigentlich hat er alles.

Das laute hupen eines Wagens weckte mich, schnell schnappte ich meinen Koffer und zog ihn hinter mir her.

Als ich die Tür öffnete, wartete eine Überraschung auf mich.

Jayden stand direkt vor mir, in seiner Lederjacke und einem weißen lässigen Shirt mit Jeans. Er ah so heiß aus, noch besser als früher.

"Schneller Samantha." Er schnappte den Koffer mit leichtigkeit und rannte die Treppen runter.

"Du hättest mir ruhig vorher Bescheid sagen können." Völlig aus der Puste versuchte ich mit ihm Schritt zu halten.

"Wenn Madam mal drangehen würde.."

Er rannte um seinen schwarzen Luxus-Schlitten nachdem der Koffer gepackt wurde, öffnete Beifahrertür und zeigte mir ich solle mich beeilen.

Und als ich drin saß fühlte ich mich so angespannt wie noch nie, Jayden saß locker im Auto und fuhr los. Wie immer fuhr er zu schnell, ich wurde ständig in den Sitz gedrückt. Und wir schwiegen, lange.

"Wieso holt der Boss persönlich mich ab?"

Aber er ignorierte einfach meine Frage, also versuchte ich es nicht weiter.

"Wir fliegen nur zu zweit."
Bitte was?

"Was ist mit den anderen." Mark sollte doch auch mit.

"Sie kommen morgen nach." Knapp und konzentriert aufs fahren antwortete er.

"Ok.. Wieso bin ich dann mit dir hier? Ich könnte genauso gut morgen fliegen." Ich musste endlich wissen was er vor hatte. Was machte ich hier?

"Letztes mal wolltest du mir nicht zuhören, jetzt hast du keine andere Wahl."

Zuerst verstand ich nicht ganz was er meinte, aber dann fiel mir unser Kuss wieder ein und ich verstand was er sagen wollte.. und es interessierte mich alles auch. Schließlich war ich schon immer ein Neugierer Mensch. Aber wollte ich das denn? Was wenn er wieder mein ganzes Leben auf den Kopf stellt?

"Du hast eine Verlobte und bald eine Familie, was willst du mir erklären?"

Nochmal drückte er aufs Gas, die Straße vibrierte unter uns.

"Du hast keine andere Wahl, akzeptiere es einfach."  Er betonte jedes Wort und obwohl ich ausrasten müsste, blieb ich still. Ich wusste wozu er fähig war.

Bis zum Flughafen schwiegen wir uns beide an, ihm machte es nichts aus. Mich machte es verrückt.


Verzeiht uns bitte wenn wir lange nichts schreiben, aber wir vergessen die Geschichte nicht und auch wenn es ein bisschen dauert es geht dennoch weiter.
Vielen lieben dank noch mal an alle die fleißig lesen, kommentieren, bewerten und mitfiebern. Wir lieben euch. ♡

Dangerous Circle - So we meet againWo Geschichten leben. Entdecke jetzt