Ich stand vor Dereks Grab. Sein Gesicht war auf dem kalten Marmorstein eingraviert und verewigt. Die letzten Zeit sind so viele Geschehnisse passiert da hatte ich gar nicht mehr dran gedacht, dass Jayden mir noch erzählen wollte weshalb Derek von uns ging. Doch das alles spielte keine große Rolle mehr, denn ich bezweifelte es, dass Jayden und ich jemals wirklich miteinander reden würden.
In diesem Moment kam mir meine Kindheit in Erinnerung, als meine Mutter mich versuchte vor allem zu schützen und jede Wunde wegzupusten. Als Elli und ich beschlossen wegzuziehen machte sich um alles mehr Sorgen als wir beide selbst. Ohne weiter nachzudenken zuckte ich mein Handy aus der Tasche und wählte ihre Nummer.
"Hallo?" Ihre sanfte Stimme hörte sich wie Zuhause an. Ich merkte wie sehr mir meine Eltern und Familie fehlten. Besonders jetzt brauchte ich ihre Schulter und Verständnis für alles.
"Mum?"
"Sami, wie geht es dir mein Schatz?"
Mir geht's.. gut. Den Umständen entsprechend. Mir geht's schlecht.
"Darf ich euch besuchen kommen?"
Sie machte eine kleine Pause.
"Natürlich. Wann denn?"
"Am besten heute."Jayden
Ich war fast da, nur die roten Ampeln hielten mich ständig auf. Ich fuhr so schnell es ging, denn irgendetwas bereitete mir ein mulmiges Gefühl.. Was wäre wenn sie nicht Zuhause ist, wo sollte ich sie suchen?
Warum hat sie mir denn nichts erzählt..
Natürlich wegen Aria.
Sam war immer so gewesen, sie hatte immer Angst zu stören oder jemandem im Weg zu stehen.
Vor ihrem Appartement abgekommen parkte ich so schlecht wie es nur ging und rannte die mir bekannten alten Treppen hoch. Mir kamen die Erinnerungen hoch wie wir uns alle das erste Mal trafen und der Abiball.
Wieso sind die beiden nicht im Haus geblieben das ich Ihnen gemietet habe? Diese Sturköpfe.Sam
Ich packte meine Sachen, es fühlte sich an als würde ich für immer hier wegfahren aber vielleicht wäre das auch das Beste. Ein neues Leben für uns beide aufbauen.
Elli stand hinter mir und half mir beim einpacken.
"Vielleicht solltest du mit Jayden darüber reden? Immerhin hat er ein Recht darauf zu erfahren, dass er der Vater ist." Sie sprach ruhig und trotzdem konnte man ihre Sorge heraus hören. Ich hatte beschlossen ihr alles zu erzählen bevor ich wegfuhr und es tat so gut eine Stütze zu haben.
"Worüber? Damit er mir sein Geld anbietet. Nein danke, das brauche ich nicht."
"Aber es wäre wohl das mindeste."
Ich warf ihr eine bedrohlichen Blick zu.
Ein klopfen an der Tür unterbrach uns und ich zucktd zusammen als ich die Stimme hörte die uns befahl zu öffnen.
"Elli ich bin nicht da." flüsterte ich schnell und verschwand zum Fenster damit er mich nicht so leicht sah.
Hoffentlich würde er schnell abhauen, ich wollte doch nur meine Ruhe.
Die Stimmen kam gedämpft, ich verstand, dass Jayden diskutierte und immer lauter wurde. So leicht würde er nicht akzeptieren..
Eine Hitzewelle nahm mich ein als die Tür zum Zimmer aufgerissen wurde und Jayden mich mit großen Augen anstarrte.
"Du hast nicht.. Hey, das ist Hausfriedensbruch." schrie Elison ihn an und zog an seinem Arm.
"Bring mich nicht zur Weißglut." Und mit Leichtigkeit schob er meine beste Freundin aus dem Zimmer und schloss hinter ihr die Tür ab.
Solange wie er da stand bewegte ich meinen Körper nicht vom Fleck sondern starrte ihn einfach an. Sein ganzer Körper war angespannt, er wsr sichtlich nervös... nur halt auf Jayden Burton Art.
"Samantha, wieso hast du mir nicht einfach etwas gesagt. Das hätte uns soviel gespart."
Also hat mein Foto doch etwas bewirkt.
"Du hast Aria. Ich will nicht zwischen euch stehen." Lass es doch bitte dabei. Quäl mich nicht damit.
"Hör auf damit, Aria und ich sind nicht zusammen und genau das tut gerade nichts zur Sache. Ich will für mein Kind da sein und das kannst du mir nicht nehmen." Er kam mir näher und ich klammerte mich noch stärker in die kalte Wand hinter mir.
"Und komm mir nicht mit Familie und Aria an. Sie und mich verbindet nichts mehr. Was jetzt zählt sind wir. Ich weiß, dass ich dich lange gequält habe und es tut mir leid. Bitte lass mich alles wieder gut machen."
Er hielt mir seine Hand hin. Wieso hatte ich Angst mich von ihm mitreißen zu lassen, es war doch jetzt alles vorbei. Wir konnten endlich glücklich sein.
"Freust du dich?"
Zuerst verstand er nicht wovon ich sprach aber nach kurzer Zeit stand er schon direkt vor mir.
"Alles passiert so schnell, ich hatte keine Zeit genau darüber nachzudenken. Als ich es erfuhr musste ich direkt zu dir.. euch.. denn seit der Sekunde an war es das einzige das zählte. Ich möchte mit dir eine Familie haben, ich weiß alles läuft anders als du oder ich es uns vorgestellt haben. Dennoch ja, ich freue mich. Nimm mir nicht das Vatersein, lass mich daran teilhaben."
Seine Worte waren so aufrichtig und warm ohne dass sie unglaubliche Bedeutung hatten. Ich wusste, dass es für ihn viel war.
"Ok." Langsam legte ich meinen Kopf an seine Brust und fühlte wie sein Herzrasen sich beruhigte.
Ich war aufgeregt vor dem was auf uns zukam aber es fühlte sich schön an nicht alleine zu sein.
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Dangerous Circle - So we meet again
Roman d'amourMit der Veränderung heilt die Zeit auch Wunden. Samantha Donavan hat ihr College erfolgreich beendet und arbeitet in einem der erfolgreichsten Unternehmen Detroits. Ein Traum von ihr geht wahr und sie fährt auf eine Geschäftsreise nach England.. All...