Kapitel 27: Zurück in den Alltag

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Ich war wieder zu Hause, alleine. Denn Elli hat wieder angefangen in ihrem alten Job auszuhelfen, sie brauchte diese Ablenkung. Am liebsten würde ich auch zurück in mein geliebtes Büro und gemeinsam mit Derek jede Mittagspause im Restaurant die Zeit tot schlagen. Dann würde er mir erzählen, dass er ein neues Auto kaufen möchte aber nicht weiß welches.. und ich würde so tun als fände ich das interessant.
Ich schaute auf die weiße Komode unseres Wohnzimmers auf dem das mit einem schwarzen Band verzierte Foto von Derek stand.
In mir zog sich alles zusammen und ich fasste wie aus Reflex an meinen Bauch.
"Ist es jetzt wirklich das Richtige?"
Wer weiß darauf schon eine Antwort.
Plötzlich verspürte ich eine starke Müdigkeit und ergriff diese Möglichkeit abzuschalten, innerhalb von paar Minuten war ich weg.

"Sam, wach sofort auf! Sam!"
Erschrocken öffnete ich meine Augen und suchte nach dem Grund der mich geweckt hatte. Als ich ihn sah breitete sich ein komisches Gefühl in meinem inneren aus, es wurde stärker und stärker.
Ich musste mich übergeben. Ein Glück, dass unser Bad genau neben dem Wohnzimmer war.

Als sich mein ganzer Mageninhalt entleert hatte ging ich zögerlich zurück zum Wohnzimmer um mich zu vergewissern ob es kein Traum war.
Doch Derek saß immernoch einfach da und sah mich mit seinem charmanten Lächeln an.
"Bist du etwa schwanger?"
Ich nickte nur schockiert bis ich alles nochmal realisierte und zu ihm rante.
"Wo warst du Derek? Wir dachten du wärst tot, oh mein gott.."
Ich warf mich um seinen Hals und spürte nur wie er meinen Rücken mit seiner warmen Hand streichelte. Wie damals..
Ich wollte einfach nur weinen vor Glück und Wärme die er gerade verbreitete.
"Du musst es behalten." Er flüsterte es leise in mein Ohr. Es hörte sich wie ein Befehl an.
"Woher..?" Er ließ mich nicht weiter reden. "Ich würde alles geben um sein Vater zu sein, Schade, dass es niemals der Fall sein kann. Bitte pass auf euch beide auf."
Ich verstand nicht was er meinte und gerade als ich sein Gesicht sehen wollte, wurde alles wieder hell und ich befand mich wie zuvor, liegend auf unserer Couch.
Mein Rücken brannte vor Wärme.
Es war nur ein Traum.. doch er war hier.

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Mittlerweile fühlte ich mich wie gefangen in diesem Haus, Elli war bis Abend am arbeiten und ich saß nur zu Hause rum. Langsam merkte ich auch, dass sich etwas in meinem Körper veränderte, denn das Frühstücken war einfach unmöglich.
Trotzdem hatte ich Angst mich in diese Sache zu steigern.
Kurzerhand beschloß ich einfach meinen Chef anzurufen und um nach einen Wiedereinstieg nachzufragen. Ich dachte es wurde einfach Zeit wieder in den Alltag einzusteigen und mich in mein altes Büro zu begeben.
Zum Glück willigte er ein, auch wenn ich vorerst nur bis Mittag arbeiten würde.
Und dabei wusste er noch nichts über meine jetztige Situation.
Da wir erst 8 Uhr morgens hatten konnte ich direkt heute anfangen. Es war wie ein Trost wieder meine schicken Klamotten für die Arbeit anzuziehen und in meinen eleganten Pumps zu versinken.

Als ich aus dem Taxi ausstieg und vor dem riesigen Gebäude stand, erinnerte mich alles an meinen ersten Tag hier. Leider Empfang mich keine mir zu bekannte Person.
"Miss Donovan, Sie sind wieder da." Die Empfangsdame Carry begrüßte mich in unserer Abteilung und ich fühlte mich wieder wie Zuhause.
"Hallo Carry, ja ich bin wieder da. Ist mein Büro noch frei?"
Sie nickte freundlich wie immer. "Mr. Jackson hat mich gebeten die Unterlagen zur Bearbeitung auf Ihren Tisch zu legen. Sie sollen diese so früh wie möglich übergeben."
Ok.
Ich begab mich in mein in Glas verpacktes Büro. Es sah aus wie damals, nichts hatte sich verändert. Die ersten fünf Minuten ließ ich alles auf mich wirken und wenn ich die Augen schloss, saß Derek auf dem großen Sessel mit seiner Tasse Kaffee.
Du musst loslassen..
Es hörte auf und ich konnte beginnen. Samantha war wieder in ihrem Element.

Ich lief die großen Marmortreppen zum Büro unseres Chefs hinauf und merkte wie unsportlich ich eigentlich geworden bin.
Seine persönliche Rezeptionistin, die übrigens wunderschön aussah und genauso hohl, nickte mir zu damit ich reinging.
Es war sehr still in seinem Bereich, ganz anders als bei uns unten.
Nach zwei Mal klopfen hörte ich ein raucherisches "Herein."

"Guten Morgen, Miss Donovan. Wie schön Sie wieder bei uns zu sehen."
Und in dem Moment fiel meine Laune wieder vollkommen nach unten.
Vor mir saßen Aria und Jayden und Jaydens Blick durchbohrte mich beinah. Glotz deine Frau an, Schwachkopf.
Was machten Sie gemeinsam HIER?
"Guten Morgen. Ich freue mich auch sehr wieder voll und ganz bei der Arbeit zu sein. Ich möchte auch nicht weiter stören, hier sind die Unterlagen." Ich legte sie meinem gut gelaunten Chef auf den Tisch und wollte nur so schnell wie möglich abhauen.
"Ziemlich unpassend, Samantha." Arias ekelhafte Stimme rieb einfach an meinen Nerven. Das Einzige unpassende was hier jemals war bist DU.
"Oh, Verzeihung.. Miss.. ehm.. tut mir leid, wie war nochmal Ihr Name?"
Ohne auf Ihre Reaktion zu warten ging ich weg. So ein Mist musste ich mir doch nicht geben.
"Samantha. Bleib stehen." Ja super, natürlich befiel er mir was zu tun war, doch ich lief stur zu meinem Büro und er folgte mir, schloss die Tür ab und wartete sauer.
"Was willst du Jayden?"
"Was ist los mit dir? Wieso bist du wieder hier. Wir haben doch abgemacht, dass du dich ausruhen sollst."
Wie bitte? Und er ist jetzt auch noch so sauer?
"Das habe ja immernoch ich zu entscheiden. Wieso verschwendest du eigentlich noch deine Zeit hier, geh lieber zu Aria."
Er hob mistrauisch seine Augenbraue.
"Geht es dir darum?"
Was stimmt eigentlich nicht mit ihm? Natürlich geht es mir darum.
"Nein. Du meldest dich nun fast drei Wochen nicht mehr und kreuzt erst auf als ich einen Unfall hatte. Super Jayden."
"Ich hatte viele Dinge zu erledigen die auch in deinem Interesse sind." Er kam näher zu mir.
"Ja, das habe ich gerade gesehen."
Langsam wurde er wirklich wütend aber mich juckte es wirklich wenig.
"Ganz genau und Aria hat mir dabei geholfen. Wenn du dich vielleicht irgendwann mal fragst was mit Derek wirklich passiert ist und deine Freundin Kai sucht.." Er sprach so laut das ich sogar wieder Angst bekam und mir wirklich schlecht wurde
Was meinte er mit Derek?
Wirklich schlecht.
Alles kam hoch.. mein Magen drehte sich und ich sprang auf um noch zur Toilette zu rennen bevor es zu spät war.

Dangerous Circle - So we meet againWo Geschichten leben. Entdecke jetzt