Adam
Ich sitze immer noch wie versteinert im Auto und mein Herz rast als hätte ich einen Marathon hinter mir. Im Geiste wiederhole ich nochmal ihre Worte, „Liebe ist etwas sehr Wertvolles und dazu auch noch so zerbrechlich wie Glas!“. Ein ganz schwerer Knoten bildet sich in meinem Magen.
Ich. Hab. Es. Vermasselt!
›Hab ich die Gefühle die Amber damals zu mir hatte vollkommen zerstört? Wollte Amber mir dies damit sagen? Mir ist klar, das ich mich scheiße ihr gegenüber verhalten hatte. Richtig scheiße aber es ist so lange her und ich hatte die Hoffnung, das wir trotzdem da weitermachen können wo wir damals aufgehört hatten. Bevor ich sie verlassen hatte.‹
Ich kralle meine Hände wieder um das Lenkrad und bin ratlos darüber was ich jetzt tun soll. ›Soll ich jetzt einfach nach Hause fahren? Aber was dann? Nein, so darf es nicht enden. Ich habe so lange nach ihr gesucht. Ich kann jetzt nicht einfach aufgeben. Ich muss ihr Herz zurück gewinnen!‹
Irgendwie!
Amber ist längst im Gebäude verschwunden. Ich gehe nun auch zum Haupteingang. Auf dem Klingelschild sehe ich, das ›Williams‹ ganz oben im dritten Stock wohnt. Meine Finger zittern als ich die Klingel drücke.
Es dauert eine Weile bis sie durch die Sprechanlage antwortet. „Ja?“, höre ich ihre wundervolle Stimme fragen.
„Amber, bitte gib uns noch eine Chance! Bitte gibt mir noch eine Chance! Lass uns darüber reden!“, meine Stimme klingt jämmerlich, das merke ich selber aber das ist mir in diesem Moment egal. Ich würde alles tun um Amber wieder für mich zu Gewinnen.
„Oh, wir haben mehr zu besprechen als du ahnst“, erklingt ihre kyptische Antwort. ›Was meint sie denn damit?‹ Doch als sie auf den Türöffner drückt, vergessen ich diese Frage auch schon wieder.
Ganz oben öffnet Amber mir wortlos die Tür und macht nur eine Geste, die mir zeigt, das ich eintreten darf. Danach verschwindet Amber in die offene Küche, die an das Wohnzimmer grenzt.
Obwohl Ambers Wohnung recht klein ist fühle ich mich etwas verloren in ihr. Wie ein Fremdkörper. Amber beachtet mich gar nicht mehr sondern hantiert mit dem Wasserkocher herum, wohl um sich einen Tee oder ähnliches zu machen also sehe ich mich etwas um.
Amber bewohnt jetzt auch wieder eine ähnlich Wohnung wie damals zu ihrer Sudienzeit, jedoch ist die Wohnung etwas geräumiger und besitzt sogar einen kleinen Balkon. Wohnen, Kochen und Essen finden wieder in einem gemeinsamen Raum statt und vom Flur gehen wieder zwei Türen ab, die wohl das Schlafzimmer und das Badezimmer sein dürften.
Dann fällt mein Blick auf einen Sessel neben der Couch auf dem sich zwei Stofftiere befinden. Ein Koala und ein Känguru. Aber es sind nicht irgendwelchen Stofftiere. Es sind die gleichen Stofftiere, die wir damals auf der Kirmes geschossen hatten. Ich nehme eines davon in die Hand und sehe, das es schon etwas abgenutzt ist, ausserdem riecht es intensiv nach Amber, wie als ob sie regelmäßig damit kuscheln würde. Das gibt mir wieder etwas Hoffnung, das doch noch nicht alles verloren ist, das Amber doch noch Gefühle für mich hat. Immerhin hat sie diese Kuscheltiere über all die Jahre aufgehoben und sie scheinen ihr wichtig zu sein.
„Ich mache mir einen Himbeerblütentee. Möchtest du auch einen mit drinken? Der Tee bereuhigt oft meine Nerven. Ich habe ihn während meiner Schwangerschaft für mich entdeckt“, fragt sie mich, als sie zwei Teetassen auf die Kochinsel stellt.
„Ja“, antworte ich automatisch aber meine Gedanken sind in dem Moment ganz woanders.
Schwangerschaft?
Jetzt fällt es mir wieder ein. Sie hat ja bereits ein Kind. Einen Sohn. Es war soviel passiert und ich hatte es durch den Unfall und diese Schockerkenntnis darüber, das Amber meine Mate ist, schlichtweg vergessen.
›Oh, nein. Ich hatte damals auch ihr Baby beleidigt. Verdammt, ich hab mich wirklich nicht mit Ruhm bekleckert. Sie muss denken ich würde das Kind nicht akzeptieren. Ein Missverständnis, das ich am besten sofort aus der Welt schaffen muss.‹
„Es tut mir auch sehr leid, was ich damals über dein Baby gesagt hatte. Das wollte ich wirklich nicht. Ich würde damit klar kommen, das du einen Kind hast. Ich werde es wie mein eigenes Kind behandeln. Mach dir darüber keine Sorgen!“, mit diesen Worten versuche ich ihr, ihre Bedenken zu nehmen aber Amber sieht mich schon wieder entgeistert an, dann schüttelt sie amüsiert den Kopf und wendet sich wieder den beiden Teetassen zu, in die sie gerade heißes Wasser eingießt.
›Und wieder beachtet sie mich nicht. Was hab ich jetzt schon wieder falsch gemacht? Ich verstehe es nicht? Es ist doch gut, wenn ich so aufgeschlossen zu ihr und für ihren Sohn bin?‹
Auf einem kleinen Regal neben der Balkontür sehe ich ein gerahmtes Foto. Es zeigt Amber die gerade einen dunkelhaarigen Jungen umarmt. Der Junge ist nur von hinten zu sehen. Um die beiden herum sind mehrere Huskies die miteinander spielen, vermutlich ist das Bild in Juneau aufgenommen worden. Amber sieht fröhlich aus aber dennoch liegt etwas trauriges in ihrem Blick.
Ich drehe mich wieder zu Amber. Sie nimmt ihr Handy aus ihrer Tasche und tippt eine Nummer darauf ein.
„Wen rufst du jetzt an?“, frage ich interessiert und mir ist klar, das ich schon wieder etwas zu forsch klinge. ›Verdammt, ich muss meinen Alpha Befehlston besser unter kontrolle bringen.‹
„Sam“, sagte sie schlicht und hält sich das Handy ans Ohr.
›SAM? Oh nein, ich weiß, dass das nicht der Name ihres Sohnes sein kann, denn der lautet Aidan, diese Info konnte Mike für mich bereits in Alaska herausfinden. Wer ist also Sam?‹
„Hi Honey, ich bin schon wieder von der Arbeit zu Hause und ich habe leider immoment kein Auto mehr. Macht es dir was aus Aidan bei mir vorbei zu bringen?“, Amber macht eine Pause, da die Person am anderen Ende wohl etwas zu ihr sagt. „Das erkläre ich dir später oder besser erst Morgen“, Amber sieht mich bei diesen Worten an, als wäre ich ein störendes Insekt.
›Scheiße, Sam ist der Name ihres Freundes. Sie hat einen Freund.‹
Fuck.
›Jetzt muss ich mich doch noch mit Konkurrenz rumschlagen und das schlimme ist auch noch, sie hat diesem Mann einen Kosenamen gegeben. ›Honey‹! Schlimmer geht es wohl echt nicht mehr? Warum dieser Name? Weil er so süß ist? Mir wird gleich schlecht. Und Aidan? Vielleicht ist er sogar Sams Sohn? Er ist ›ihr‹ gemeinsamer Sohnes. Wie soll ich denn damit konkurrieren, wenn sie zusammen bereits eine Familie sind.‹
›Es ist eine blöde Sache gegen einen Nebenbuhler anzukommen aber es ist eine unverzeihliche Sache, wenn der andere Mann auch noch der Vater ihres Kindes sein sollte. Das ist ein absolutes Tabu, welches nicht gebrochen werden darf, denn es würde einem unschuldigen Kind, die Familie zerstören und das will ich definitiv nicht.‹
Jetzt ist wirklich alles verloren!
-----[1.120 Wörter, Update 06.08.21]-----
Bella
Adam steht immer noch auf dem Schlauch, wie bekommt man ihn da runter?
Und ist Sam wirklich Ambers Freund? Also ihr fester Freund? Was meint ihr wer Sam ist?
Spoiler: Okay, im nächsten Kapitel erfährt Adam von seiner ungeplanten Vaterschaft. Endlich!
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Meine Mate, ihr Welpe & ich ✓
Hombres Lobo(Abgeschlossen) Der nächste Alpha des Yellowstone Rudels ist seit sieben Jahren verzweifelt auf der Suche nach seiner Mate. Er reist kreuz und quer durchs ganze Land aber er kann sie einfach nicht finden. Er weiß nicht, dass er seine Seelenpartnerin...