38. Verlobte

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Adam

Etwa 12 Wochen später in Livingston.

›Die filigranen Narben sehen wunderschön aus. Es ist auch ein besonderes Muster, da ich Amber von hinten in die Schulter gebissen habe. Die meisten Werwölfe markieren ihre Mate von vorne aber bei uns lief sowieso alles ein wenig anders ab, als bei den meisten Paarungen.‹ Langsam fahre ich mit meinen Fingern über meine Markierung auf Ambers Schulter.

›Es sind bereits einige Wochen vergangen, seitdem ich Amber markiert habe und seit Aidans schrecklicher Entführung. Die beiden sind mittlerweile zu mir gezogen und es läuft erstaunlich gut. Amber hat in ihrem Studium fast überall nur Einsen geschrieben und wird wahrscheinlich ihren Abschluss ein Semester vorzeitig beenden können. Die Arbeit bei Dr. Wilson macht ihr sehr viel Spaß und irgendwann wird sie die Klinik von Dr. Wilson übernehmen können. Dr. Wilson hat keine Kinder und Amber ist die ideale Besetzung, da sie nicht nur eine hervorragende Tierärztin werden wird, sondern sich auch hervorragend mit störrischen Werwölfen auskennt. Auch Aidan ist begeistert von seinem neuen Zuhause. Jeden Morgen verwandeln wir beide uns und laufen im Wald einmal um die Wette. Meistens gewinne ich aber ich lasse ihn ab und zu auch gewinnen, wobei ich sagen muss das er immer besser und schneller wird. Ich fürchte, das Alter macht sich langsam aber sicher bei mir bemerkbar. Aber bis Aidan irgendwann Mal der Alpha wird, wird es noch einige Jahre dauern, denn jetzt bin ›ICH‹ erstmal dran.‹

Beim nächsten Luna Fest in vier Monaten wird mein Vater mir offiziell die Führung des Rudels übergeben. ›Es ist ein wichtiges Ereignis, keine Frage aber viel wichtiger für mich ist die Hochzeit, die bereits in einem Monat stattfinden wird.‹

Meine Hochzeit!

›Amber hat zugestimmt meine Frau zu werden. Ja, meine Ehefrau! Und sie wünscht sich eine klassische Hochzeit. Einen Tag, der nur für uns drei bestimmt ist und an dem wir auch offiziell eine richtige Familie werden, deshalb haben wir die Hochzeit vor dem Luna Fest gelegt.‹

Ich blicke auf die hübsche Brünette herab, die gerade selig in meinen Armen schlummert und ich kann mein Glück kaum fassen. An ihrem Finger glänzt ein kleiner silberner Ring mit einem blauen Diamanten in der Farbe meiner Augen, der eingefasst in zwei Halbmonden ruht. ›Ich hatte mit Aidan zusammen ein paar Tage vor dem Antrag, diesen Ring ausgesucht. Für meinen Heiratsantrag wollte ich etwas ganz besonderes machen. Obwohl keine Kirmes war, habe ich ein Riesenrad bestellt und es etwas außerhalb des Yellowstone Parks und des Naturschutz Gebietes, an einer geeigneten Stelle aufbauen lassen. An einem sonnigen Freitag fuhr ich mit den beiden wichtigsten Menschen in meinem Leben dort hin, um in der obersten Gondel zu Picknicken. Der Ausblick war fantastisch! Ich war nervös und hatte mir einen Tag zuvor mehrmals Worte zurechtgelegt und immer wieder geübt, was ich ihr sagen will und wie ich es ihr sagen will aber ich hatte die Rechnung ohne meinen Sohnemann gemacht. Als wir bereits ein paar Minuten oben waren und ich gerade mit meiner einstudierten, romanischen Ansprache anfangen wollte, fragte Aidan mich ganz unverblümt, wann ich Mama denn den Ring gebe, denn er hätte riesigen Hunger.‹

Dieser Vielfraß!

›Amber lachte nur und streckte mir ohne mit der Wimper zu zucken den linken Ringfinger hin. Worte waren nicht mehr nötig. Schweigend aber mit einem lächeln im Gesicht steckte ich ihr den Ring an die Hand und wir konnten endlich die leckeren Sandwichbrote und den Obstsalat verputzen.‹

Meine Verlobte regt sich in meinen Armen. „Wie spät ist es?“, kommt es noch etwas verschlafen von ihr.

„Gleich acht Uhr. Das war gestern wohl noch ein anstrengender Mädelsabend mit Honey?“

„Oh ja, wir hatten einiges zu besprechen, vor allem aber wie unfassbar dumm und nervtötend unsere beiden Seelenpartner sind“, meint sie schelmisch und grinst mich dabei frech an.

Meine Mate, ihr Welpe & ich ✓Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt