31. Schicksal

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Adam

Pünktlich, um kurz vor sechs biege ich in die Einfahrt zu unseren beiden Apartments wieder ein. ›Amber hatte mich heute sogar noch darum gebeten, Aidan zu meiner Mutter zu fahren. Sie hat tatsächlich meine Mum gefragt, ob sie während ihres Dates mit diesem anderen Kerl aufpassen will. Und mein Mum hat auch noch „ja“ gesagt. Nun vermutlich konnte meine Mum auch nicht anders, denn es ist das Erste mal, das Amber es erlaubt, dass Aidan bei ihr übernachten darf. Und mir bereitet es ein flaues Gefühl im Magen, das Amber offensichtlich eine ganze Nacht mit diesem Typen einplant.‹

Grimmig bleibe ich gleich im Wagen und warte bis dieser Kerl aufkreuzt, um mit meiner Mate sein Date zu haben. ›Das die beiden auch noch ins El Destino gehen, verbessert meine Laune auch nicht gerade. Was für ein passender Name für so einen Ort, wo sich womöglich auch mein ›Schicksal‹ entscheiden wird. Das El Destino ist ein echtes Spitzenrestaurant mit einer erlesenen Speisekarte. Wenn sie dort hingehen, dann hat der Typ Geld und ist vielleicht nicht so ein Rüpel, wie es die anderen Drei waren. Und wenn er Amber bereits beim ersten Date dort hin ausführt, dann ist es ihm wohl auch Ernst mit ihr. Noch dazu hat sie mir ja auf die Nase gebunden, dass sie ihn, sich selbst erwählt hat, somit kann ich nicht mehr auf Honeys Hilfe hoffen.‹

Verdammt!

›Ich muss mit ansehen wie ein anderer Kerl meiner Mate Avancen macht und das auch noch innerhalb meines Rudelgebietes, da sich das Restaurant in Livingston befindet, welches zu unserem Einzugsgebiet gehört. Und ich kann nichts tun. Einfach gar nichts. Amber entscheidet und das ist auch ihr gutes Recht. Das habe ich mittlerweile kapiert. Sie entscheidet über ihre Zukunft und dem Menschen der diese Zukunft mit ihr teilen darf. Und wenn sie ihr Glück bei ihm findet und nicht bei mir, dann muss ich das Wohl oder Übel akzeptieren. Aber dieser Gedanke schnürt mir fast die Luft zu. Es tut verdammt weh und dennoch will ich auch, das Amber ihr Glück findet!‹

Erst jetzt bemerke ich, das Honeys Auto auch auf dem Parkplatz steht. Es ist Recht auffällig, da es in Neon-Gelb foliert wurde und sich auf der Rückseite, in rosa Schrift, die Werbung für ihr Geschäft befindet.

»Honeys Haircut«

›Was macht sie denn hier? Ich dachte, sie hätte heute keine Zeit und deshalb muss meine Mum auf Aidan aufpassen. Hilft sie etwa Amber, sich für ihr Date fertig zu machen?‹

Ich habe aber kaum Zeit, weiter darüber nachzudenken, denn Amber tritt gerade aus der Haustüre und sieht sich um. Dann treffen sich unsere Blicke. ›Oh wow, sie sieht umwerfend aus. Sie trägt ein Pastellfarbenes Kleid in zartem Rosa, welches kurz über ihrem Knie endet. Soviel kann ich noch erkennen, denn sie knöpft gerade den roten Mantel, den sie darüber trägt zu. Ihre Haare sind locker gewellt und fallen sanft über ihre rechte Schulter. Sie ist leicht geschminkt und so geschminkt, das es ihre Augen noch mehr strahlen lässt, als sie es von Natur aus schon tun. Vermutlich war es Honey die ihr die Haare und das Make-up verpasst hat. Oh nein, bei ihren anderen Dates hat sie sich nie so schick gemacht. Jeans und Bluse hatten ihr ausgereicht. Es scheint auch Amber richtig Ernst zu sein.‹

Oh, Fuck!

›Naja, zumindest ist ihr Date schonmal unpünktlich. Wir haben es bereits fünf nach Sechs.‹

Amber scheint sich daran nicht zu stören. Zielstrebig läuft sie auf meinen Wagen zu und öffnet die Beifahrertür. Ohne irgendetwas zu sagen, steigt sie ein und setzt sich neben mich. Erstaunt sehe ich sie an.

„Du kennst den Weg, oder?“, fragt sie schließlich als ich sie immer noch fragend ansehe.

„Ähm, ja. Aber willst du hier im Auto auf dein Date warten.“

„Nein, ich will das mein Date mich endlich ins Restaurant fährt! Ich habe nämlich schrecklichen Hunger und ich war noch nie so Edel essen“, meint sie und zwinkert mir strahlend zu.

Meine Mate, ihr Welpe & ich ✓Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt