Kapitel 35

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Pov.-(Y/N)

Die Kälte von draußen verschwand schlagartig, als ich das Innere des Clubs wieder betrat und von einer Wärme empfangen wurde, die ich sonst für angenehm empfand, mich jetzt allerdings sehr anekelte.

Mein Kopf verarbeitete immer noch die Situation von eben, wollte es nicht wirklich wahrhaben, wobei ich meine Gefühle versuchte einzuordnen.
Eine Hand an meiner Schulter riss mich aus meinen Überlegungen und ließ mich erschrocken zusammenzucken.

"(Y/N), tut mir leid, ich wollte dich nicht erschrecken.", ertönte eine vertraute Stimme, die mich sofort aufatmen ließ.
Leise hauchte ich Nanamis Namen, welche sich mit einem besorgten Gesichtsausdruck in mein Sichtfeld schob.

"Er...er war es. Iwaizumi.", brachte ich zittrig hervor, da mein Körper wieder anfing zu beben, aber diesmal nicht aufgrund von Kälte.
Nanami sah mich erschrocken und erkennend an, scheinbar wurde ihr erst jetzt bewusst wie ernst die Situation war.

Ohne ein weiteres Wort schloss sie mich in eine feste Umarmung, die ich direkt erwiderte.
Es war mir egal, dass wir immer noch im Flur vor dem Pausenraum standen und meine Tränen, denen ich nun freien Lauf ließ, meine Schminke verlaufen ließen.

In diesem Moment fühlte ich mich ohnehin schon widerlich und bereute jede einzelne Lüge, die ich jemals an Iwaizumi ausgesprochen hatte.
Als Nanami sich aus der Umarmung löste zog sie mich mit sich in den Pausenraum, der für mich plötzlich nicht mehr so ein toller Ort der Entspannung war.

Gerade fühlte sich alles so klein und beengt an, dass es einem die Luft abschnürte.
Nur beiläufig bekam ich mit wie Nanami mich auf einem Stuhl platzierte und zuckte leicht, als sie mit einem feuchten Tuch unter meinem Auge entlang fuhr.

Ich war dankbar dafür das, dass schwarzhaarige Mädchen vor mir schwieg. Einen klaren Satz würde ich sowieso nicht über meine Lippen bekommen ohne in Schluchzen zu enden.
Stumm flossen weitere Tränen über meine Wangen, zogen salzige Bahnen und tropften an meinem Kinn auf meinen Schoß herab.

Mein Körper bebte bei jedem zittrigen, tiefen Atemzug den ich nahm, als würde ich Probleme haben Luft zu holen.
Im Augenwinkel bemerkte ich, wie jemand hereinkam und allein an der Gangart wusste ich um wen es sich dabei handelte.

"Was ist denn hier los?", eine verwunderte Ranjia kam verwirrt näher und als ich ihr einen warnenden, aber mit Tränen gefüllten Blick schenkte, war sie ganz ruhig und ließ keinen bissigen Kommentar über ihre Lippen kommen, wie man es sonst von ihr erwarten würde.

Stattdessen hockte sie sich auf die Sofalehne und hatte, zu meiner Überraschung, einen besorgten Gesichtsausdruck.
Als Nanami fertig damit war mich abzuschminken wischte ich mir mit meinen Händen über meine Wangen um die durchsichtigen, nassen Schliere zu entfernen und nahm einen tiefen Atemzug.

"Er weiß es jetzt und trotzdem gibt es immer noch Dinge, die ich ihm verheimliche.", flüsterte ich mit dem Blick auf meinen Schoß gesenkt in dem ich meine Hände unruhig miteinander verschränkte.
"Vielleicht...solltest du es tun.", kam es von nachdenklich von Nanami.

"Das Schlimmste hast du schon hinter dir und wenn du willst, dass er dir vielleicht irgendwie noch verzeihen kann, dann solltest du ihm alles erklären.", sprach sie mit einer Entschlossenheit in ihrer Stimme, die auch mich kurzzeitig stärkte.

"Ich weiß nicht was genau hier vor sich geht, aber so viel wie ich aus meinem Standpunkt sagen kann ist, dass Nanami recht hat.", überrascht sah ich zu Ranjia. Ihre Stimme zeigte nicht einmal einen Hauch ihrer alltäglich bekannten Arroganz, stattdessen war sie ruhig und ausgeglichen.

Nachdenklich fokussierte ich meine Schuhe und überdachte alle erdenklichen Möglichkeiten wie er wohl reagieren könnte, doch keine die mir zu diesem Zeitpunkt einfiel war auch nur ansatzweise so schlimm, wie die in der ich mich gerade befand.

"Ihr habt recht. Ich sollte alle Karten auf den Tisch legen."
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Kapitel 35 ist draußen!

(Y/N)= Dein Name

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~Huschi/Ems

Late Night ~ Iwaizumi x ReaderWo Geschichten leben. Entdecke jetzt