The Other Side Of You

Kapitel 77

Jungkook POV

"Hier Mr Jeon, trinken Sie noch einen Kaffee." Mr Choi stellt sich in seinem Büro zu mir. Wir schauen auf den großen Tisch vor uns voller Akten und Unterlagen. "Danke, das brauche ich jetzt" Er reicht mir den Kaffee hin, welchen ich annehme. Mein wievielter Kaffee ist das jetzt? Es ist ein unmenschliches Gefühl nicht zu wissen wie es seinem Kind geht. Oder gar wie es der Liebe seines Lebens geht. Plötzlich klopft es hinter uns an der Tür und ein Angestellter hält eine Tüte mit Inhalt in der Hand. "Mr Choi, die Tasche der Vermissten." Nickend nimmt Choi die Tüte an und lässt den Angestellten wieder gehen. "Ich dachte ihre Tasche wäre bei der Polizei?" Denke ich laut vor mich hin. "Anscheinend ist es nun unser Fall" Ohne zu fragen nehme ich ihm die Tüte aus der Hand und und reiße sie auf. Damit drehe ich mich zum Tisch und nehme dort alles aus der Tasche. "Bitte tragen Sie Handschuhe dabei" "Das ist die Handtasche meiner Frau" Kontere ich. "Ich weiß, aber dadurch verfälschen Si-" "Mir egal" Ich nehme zuerst ihr Handy raus, dann ihr Haargummi, ihre Tabletten und schließlich ihr Portemonnaie. "Nichts" Sage ich daraufhin und starre in die leere Tasche. "Verdammt noch mal nichts!" Ich höre Chois Schritte auf mich zukommen. "Schauen Sie weiter rein" "Es ist leer!" Um es ihm zu demonstrieren, halte ich die Tasche kopfüber über den Tisch. Dabei fällt eine kleine Kapsel in größe einer Tablette runter. Sie fällt mit einem kleinen Klirren auf den Metall Tisch. "Hab ich mir schon gedacht." Höre ich seine Stimme dicht an meinem Ohr. "Was?" Er sucht mit den Augen etwas auf dem Tisch und krallt sich schließlich eine Akte. "Miss Park war vor ihrer Entführung im Staatsgefängnis Seoul um ihren Bruder zu besuchen, dieser gehört offiziell zu der Entführer Gruppe" Er schaut mich mit einem Blick an als hätte es in meinem Kopf Klick machen müssen. Hat es aber nicht. "Sie war da weil unser Therapeut ihr das empfohlen hat" "Das spielt keine Rolle" Weiter schaue ich ihn perplex an. "Woher soll eine ganze Bande an Kriminellen wissen in welchem Auto sich eine Frau befindet? Und das auf der Straße." "GPS." Ist meine sofortige Antwort nachdem es tatsächlich Klick gemacht hat. "Korrekt. Er muss es ihr irgendwie in die Tasche befördert haben" Er runzelt die Stirn "Entweder sind die Arbeiter dort extrem dumm, geben einen scheiß Dreck oder sie wissen ganz genau was dort passiert." "Alles drei zum Kotzen" Gebe ich meine Meinung dazu und starre weiter auf diese Kapsel. Wie kann Jimin es wagen seiner Schwester sowas anzutun? Ich würde persönlich ins Feuer gehen um meine Schwester zu schützen.

Ich überlasse den Rest Mr Choi und verlasse die Abteilung wieder. Ich weiß schon gar nicht mehr was ich fühlen soll ich bin total verwirrt. Zunächst muss ich aber Yoongi vom GPS erzählen.

Mr. Jeon
Bin um 18 Uhr an der Haltestelle

Unbekannt
Ich schicke jemanden

Nicht lange musste ich auf diesen Jemanden warten. Es ist nur wieder einer seiner dürren Männern der jetzt den Boten spielt. Zum Gruß nicke ich stumm. "Jimin, Dons Bruder, hat der Vermissten einen GPS eingesteckt. Könnt ihr damit was anfangen?" Er schaut leicht überrascht und mit einem Akzent, den ich nicht einordnen kann, antwortet er. "Hast du ihn dabei?" "Nein" "Besorg ihn" Ich nicke. "Sonst noch was?" fragt er in Eile, als hätte er noch andere Dinge zu erledigen. "Nein, erstmal nicht." Als mich gerade zur Seite drehe um zu gehen, zieht er an meiner Schulter, sodass ich gezwungen bin ihm in die Augen zu schauen. "Sei dir bewusst, dass der Boss schon fast bereit ist loszuziehen." Was interessiert ihn das? Er ist doch nur irgendjemand. "Damit will ich sagen dass du dich nicht mehr davor drücken kannst. Es wird ernst, also bereite dich darauf vor dass es jede Minute losgehen kann" Ich wusste nicht, dass Yoongi schon so weit ist. "Mit diesem GPS... Habt ihr dann alles, oder?" Frage ich ängstlich und mistrauisch zugleich. "Mehr hab ich nicht zu sagen." Gibt er mir als Antwort und macht sich nun vom Staub. Ich habe das Gefühl er ist mehr als nur irgendjemand.

Abends im Büro hab ich dieses mulmige Gefühl im Magen. Ähnlich wie diese Kopfschmerzen vor dem Gewitter. Mal davon abgesehen dass Misun nicht hier ist, hab ich noch viel mehr Unbehagen. Ich streiche mit meinen Fingern über den nun rauen Holztisch und denke an all die Male in denen wir hier Zeit verbracht haben. Ich vermisse sie.