Kapitel 21

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Er will mir später also zeigen was er denkt und fühlt. Verdammt, er ist mein Geschäftspartner in was verwickeln wir uns hier? Verzweifelt schaue ich weiter in den Spiegel. Farbe. Ich brauche Farbe im Gesicht. Ich blicke in meine Kosmetiktasche und ziehe meine Puderdose heraus, dessen Puder ich mir dann ins Gesicht klatsche. Perfekt, viel ebenmäßiger. Als nächstes krame ich Rouge raus, um es mir dann schlicht auf die Wangen zu verteilen. Auch unechte Röte steht mir, stelle ich fest. Was ich ebenfalls feststelle, ist dass ich weder Falten habe noch Augenringe. Das nennt sich wohl ein fast stressfreies Leben. Zurück zu meinem Gesicht. Zu guter Letzt trage ich Mascara auf, und sehe direkt viel jünger aus. Das erinnert mich daran, wie Jungkook will dass ich mich süß kleide. War das ein Witz? Ich verstehe es nicht. Trotzdem befolge ich seinen Wunsch und flechte mir zwei Zöpfe, die auf beiden Seiten meines Kopfes runter ragen. Ob das süß genug für ihn ist?

In meinem Zimmer suche ich mir ein Outfit heraus, jedoch fällt mir auf dass ich keineswegs ein Klamottenteil besitze, das ich irgendwie mit süß identifizieren würde. Stumpf stehe ich inmitten meines Zimmers. Scheiße was jetzt? Ich erinnere mich an ein altes Kleid hinten in meinem Schrank, das ich lange nicht mehr anhatte - aber pink ist. Pink ist meines Erachtens schon etwas süß. Also zwinge ich mich in das Kleid und beobachte mich im Spiegel. Verdammt ist das eng. Kein Wunder wenn das so alt ist. Jedenfalls weiß ich warum ich es besitze, ich liebe diese Spagettiträger und dieses knielange Stoff. Darüber ziehe ich einen Frenchcoat und flache Schuhe. High-Heels sind nicht süß, oder?

Wartend stehe ich mit meiner Handtasche im Wohnzimmer. Schon 19:01 Uhr. Ich hätte mir so ziemlich gedacht er wäre eine überaus pünktliche Person. So sieht er jedenfalls aus. Wenig später klingelt es an meiner Tür, als ich mich in der Küche mit meinem Handy beschäftige. Endlich. Ich öffne überrascht meine Haustür, als ein lächelnder Kalen plötzlich davor steht. „Guten Abend Miss Park, sind Sie bereit?"
Verwirrt stehe ich an der Türschwelle und mustere ihn fragend. „Verstehe. Mr. Jeon bat mich Sie abzuholen, da er in seinem Apartment noch nicht mit der Arbeit fertig ist" Noch immer lächelt er mich an. „Achso" Und das konnte er mir nicht eben kurz mitteilen? Ich hab ihn mit meinem Anruf also wirklich gestört. Beschämt über diese Tatsache kneife ich mir die Augen zu, bevor ich mit Kalen mitgehe. Ich sitze hinten im Auto, während Kalen vorne sitzt und kein Wort von sich gibt. Wann habe ich bitte angefangen mich rumkutschieren zu lassen? Das hab ich nicht mal bei Tae zugelassen. Wobei ich anmerken darf, dass ich mich sehr unwohl in der Nähe seines Fahrers gefühlt habe. Zum Glück wurde er gekündigt. Ich frag mich wann er sich mal einen neuen zulegt. „Unterwegs, Sir" Erreichen Kalen's Worte mein Ohr, die er in sein Headset spricht. Ob das Jungkook ist? Der Gedanke daran dass ich unterwegs zu ihm bin, bereichert mir kalte Füße. Darauf erstmal ein Hoch, dass ich mich unterwegs zu jemanden mache den ich kaum kenne aber gutaussehend finde. Ich meine, wer würde nicht? Ich schüttle mein Kopf. Ich. Ich würde nicht. Ich würde niemals. Also warum zum Teufel mache ich das dann? Puh.

Der Himmel beginnt dunkler zu werden und der Wagen bleibt stehen. „Wir sind da, Miss Park. Bitte warten Sie einen Moment" Ich löse meinen Gurt, während ich auf den Riesen Gebäude draußen starre. Wohnen hier nur Reiche? Ich höre wie Kalen gedämpft mit jemanden in seinem Headset redet und eine Runde durch das Auto zu mir macht. Er ist schnell. Er beendet das Gespräch und öffnet meine Tür, sodass ich dankend aussteigen kann. So gar nicht mein Lebensstil ehrlich gesagt. Die Autotür knallt hinter mir zu und ich starre hoch aufs Gebäude, während ein kühler Luftzug meine Haare wedeln. Seoul's Apartment Steht oben groß geschrieben. Apartment? Dieser Größe nach zu urteilen gibt es nur Penthouses in diesem Gebäude. „Sie finden es also schön hier?" Kalen's angenehme Stimme übertönt den Verkehr auf der Straße. „Ein wenig" Antworte ich ihm und folge daraufhin seine Schritte hinein. Und wieder einmal betrete ich ein riesiges Gebäude von dem ich keine Ahnung habe wozu es dient. Lauter goldene Details schmücken die Eingangshalle des Hauses. Kronenleuchter - ebenfalls gold - hängen von den Decken und beleuchten den großen Raum. Sieht himmlisch aus. „Warten Sie bitte dort drüben, ich gehe das Auto eben parken" Teilt Kalen mir flüchtig mit und ich begebe mich zum genannten Ort.

Während ich auf den braunen Sitzgelegenheiten Platz mache, bestaune ich die altmodische Gestaltung der Eingangshalle. Braune, goldene und beige Farben wirken sich beruhigend auf mich aus, wie ich merke. Ein Blick aus den großen Fenstern sagt mir die Abenddämmerung zuvor. Es wird bald dunkel Was man nicht alles tut für die Arbeit. Lachende Münder lenken mich ab, ich wandere mit meinen Blicken dorthin und lande bei mehreren Bediensteten hinter der Rezeptionstheke. Wie ich mitbekommen darf, starren sie auf meine Kleidung. Was ist an pink so lustig? Noch nie pink angehabt oder was? Ich will mich in seinem Hause jedoch in nichts verwickeln, und hebe kein Wort. Als ich aus der Ferne Kalen wieder erkennen kann, erhebe ich mich und steuere Richtig Theke, um ihn da zu treffen. „Okay, Mr. Jeon wartet bereits auf Sie" Ich spüre noch immer die Blicke der Frauen auf mich, jedoch mit verstummtem Mund. Oh, sie haben also nicht erwartet seinen Namen zu hören oder?

The Other Side Of YouWo Geschichten leben. Entdecke jetzt