Kapitel 7

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Wieso denke ich an sowas? Er ist mein Geschäftspartner und nicht mein Schwarm aus der sechsten Klasse. Ich atme hörbar aus. „Miss Park?" Ich drehe mich zu der Stimme um und blicke in die Augen meines Chefs. Wieso stört er uns? „J-Ja bitte?" Ich lächle, während sich mein Körper, die den Auswirkungen des Mannes vor mir standhält, beruhigt. „Kommen Sie bitte kurz?" Er dreht sich um und schlendert langsam der Tür entgegen.

Ich drehe mich zu Mr. Jeon. „Entschuldigen Sie mich bitte für einen Moment" Mit meinem Glas gehe ich den gleichen Weg wie mein Chef. Ich schließe die Tür hinter mir als wir zusammen im Gang stehen. „Bis jetzt haben Sie alles richtig gemacht. Ich hoffe diese Einstellung bleibt in den nächsten Stunden vorhanden" Ich kann ihm das nicht übel nehmen nachdem ich mich gestern so verhalten habe. „Selbstverständlich Chef. Tut mir leid wegen gestern"

Als ich den Raum wieder betrete, sehe ich wie es sich die meisten Leute im Raum am großen Tisch gemütlich machen. Einige von den Leuten verabschieden sich und verlassen uns. Das sind wohl die Mitarbeiter die nicht zum Geschäftsessen gehören. Ich bin ziemlich aufgeregt Aber wieso? Ich halte oft Meetings, oder bin beteiligt. Was ist diesmal anders? Liegt es daran, dass es um ein großes Projekt geht? Ich kann meine Gefühle nicht einordnen.

„Geht es Ihnen gut?" Kalen stand urplötzlich neben mir. War er schon die ganze Zeit da? „Äh, ja danke" Ich lächle für einen kurzen Moment, bis ich realisiere, dass ich mich noch immer nicht an mein Platz gesetzt habe. Darf ich mir eines aussuchen oder sind sie vorbestimmt? Ich kam dem Tisch näher und entdecke Kärtchen mit verschiedenen Namen vor den Tellern. Als alle bereits sitzen und quatschen, bin ich die letze die noch steht.

Es sind zwar noch mehrere Plätze frei, doch mein Platz befindet sich wie beim letzten Meeting am letzen Ende des Tisches. Wie erwartet sitzt Mr. Jeon genau auf der anderen Seite und hat den Blick genau auf mich gerichtet. Ich schaue verlegen auf den Tisch vor mir und lege meinen Glas darauf. Bitte starr mich nicht so an Ich höre Besteck an einem Glass klirren und kurz darauf Mr. Jeons Stimme.

„Dann wollen wir mal anfangen. Miss Park und ich stehen stellvertretend für beide Unternehmen da" Ich schaue ihn an, und höre zu. Deswegen sitze ich also hier? Direkt vor ihm. So ein Mann und ich auf der selben Wellenlänge. Das fühlt sich alles andere als richtig an. „Bitte holen Sie die Unterlagen raus die ich Ihnen alle zu Verfügung gestellt habe" Scheiße Sie sind in meiner Tasche. Und ich hab vergessen meine Tasche mit aus dem Auto zu holen. Ich bin so ein Vollidiot!! Plötzlich wird mir heiß und ich spüre die Hitze in meinen Wangen. Fuck!

Ich halte mich teilweise aus dem Gespräch zurück und beobachte die Kellner die uns das Essen servieren. Die Kellner! Ich schnappe mir ein loses Blatt Papier das in der Mitte des Tisches liegt und reiße ein Stück davon ab. Darauf schreibe ich dass ich versehentlich meine Papiere im Auto liegen gelassen hab und dringend neue benötige, ohne dass mein Chef davon Wind bekommt. Ich denke Mr. Jeon wird Gnade mit mir haben.

Ich knicke es um und schreibe deutlich seinen Namen darauf. Als mich ein Kellner bedient halte ich es ihm unauffällig hin. Er nahm es entgegen und nickte. Puh, er hat es gerafft Minuten später beobachte ich Mr. Jeon dabei wie er zu seinen Händen unterm Tisch guckt. Er ließt es! Sein Schmunzeln bleibt mir nicht unentdeckt. Ebenfalls wie ich, nimmt er ein kleines Stück Papier und schreibt etwas darauf, ehe er es zwischen einen Haufen Papier versteckt und monoton zu mir rüber guckt.

Daraufhin hebt er seinen Arm und schaut zu einem Bediensteten. „Entschuldigung? Würden Sie diese wichtigen Papiere bitte Miss Park rüberreichen?" Er hat es wirklich getan Ich muss mir allen ernstes mein Lachen verkneifen, er überraschend mich jedes mal aufs Neue. Der junge Mann hält sie mir entgegen, die ich dankend annehme. Ich lege sie vor mich hin und gehe sie durch. Es sind tatsächlich alle Unterlagen die in diesem Umschlag waren. Jedoch mit kleinen Notizen am Rande und viele markierte Textstellen. Sag mir bloß nicht das sind seine! Zwischen den Seiten, entdecke ich ein kleines Zettelchen.

Sie sind wirklich sehr
vergesslich Miss Park

Durchaus. Und dafür muss er jetzt büßen, indem er keine Unterlagen mehr hat. Besorgt gucke ich ihn an. Er lächelt kaum, wie immer. Sein Gesicht strahlt diese dunkle Kälte aus, die erst warm wird wenn er lächelt. Er entdeckt meine Miene. „So, jetzt können wir alle endlich weiter machen" Sie denken alle bestimmt er sagt das wegen dem Essen, doch insgeheim wissen nur wir beide was er damit meint.

Wir neigen uns dem Ende zu, und mir wird klar, dass ich ihm am liebsten den ganzen Tag zuhören möchte. Seine tiefe Stimme wirkt sich so anders auf meinen Körper aus, sodass ich nicht genug von ihm bekomme. Scheiße wer ist er? „Vielen Dank, dass Sie heute alle hier waren. Ich wünsche Ihnen noch einen schönen Tag" Ein Gemurmel bricht aus. „Achso, und Miss Park warten Sie noch bitte, ich möchte etwas wichtiges mit Ihnen klären"

Ich nicke selbstbewusst. Doch das bin ich keineswegs, ich spüre förmlich wie meine Beine sich in Wackelpudding verwandeln. Ich stehe auf und verabschiede mich höflich von meinen Kollegen. Als er Letzte sich an der Tür von Mr. Jeon verabschiedet, schließt er die Tür hinter ihm. Er dreht sich langsam zu mir um, als ich am Fenster stehe und in seine Richtung blicke. „Miss Park, nur weil ich Ihrem Chef von nichts erzähle, heißt es nicht, dass ich es dulde."

The Other Side Of YouWo Geschichten leben. Entdecke jetzt