The Other Side Of You

Kapitel 50

Jungkook POV damals

"Beeil dich Mina, wir sind fast da!" Sie rennt mir lachend hinterher, als ich den Berg hochlaufe. Alles ist mir gelungen. "Wohin gehen wir? Was ist denn da oben?" Ihr Atem nach zu urteilen, ist sie schon fast an ihrer Grenze. Ich gewinne. Außer Atem komme ich oben an, und schaue herab auf die ganze Stadt. Ich habe gewonnen. Ich genieße den triumphierenden Moment. Laufend stößt sie gegen mich, womit wir unsere Köpfe stoßen. "Es ist so dunkel, sorry" Mit jeder Minute steigt meine Liebe für dieses Mädchen. Ich habe meine Jungs allein geschickt, um den letzten zerstörenden Zug zu machen. Alles, damit ich in diesem Moment hier sein kann. Mit ihr. "Gleich müssten die Bomben hoch gehen" Teile ich ihr mit und schaue auf eine Seite der Stadt, auf dem deren Hauptzentrale liegt. "Du hast es wirklich geschafft" Strahlt sie und blickt mir mit einem Lächeln ins Gesicht. "Ja." Ich lege meine Hände auf ihre Wangen, und ziehe sie in einen Kuss. Ein Kuss, der mich tiefer in ihre Seele sinken lässt. Der mich verbundener mit ihr macht. In der Sekunde, gibt es einen lauten Krach und ein kleiner Punkt in der Stadt, steht in Flammen. Ich löse mich von ihr und genieße diesen Anblick der Macht. Sie haben verloren. "Endlich" Flüstert sie. Ein kalter Windzug lässt ihre braunen Locken nach hinten fliegen. Sie ist wunderschön. Ihre roten Wangen, aufgrund der Kälte, machen sie noch süßer als sie schon ist. Langsam drehe ich mich in ihre Richtung. "Mina" "Hm?" Ich halte den Ring in meiner Tasche fest in der Hand. Bereit, mein Leben genau hier zu ändern. Ab heute kann ich alles ändern. Ab heute bin ich frei. Sie strahlt mich mit ihren funkelnden braunen Augen an. Mein Herz rast. "Was ist Koo?" Am liebsten würde ich die Zeit still stellen und nie wieder weiter laufen lassen. Ich nehme einer ihrer kalten Hände, und halte sie. "Mina, du weißt, ich liebe dich." Sie beginnt herzlich zu lachen, was Medizin für meine Ohren sind. "Ich dich doch auch" Ich blicke ein letztes Mal auf die brennende Zentrale der Feinde, und setze meine Rede fort. "Wir haben so viel getan, um hier zu stehen. Ich habe gekämpft und alles dafür getan dass kein Blut an deinen Händen klebt." Sie hört mir aufmerksam zu. "Ich will mein Leben mit dir verbringen. In diesem, und im nächsten Leben." Langsam hole ich den Ring aus meiner Tasche, und halte ihn vor ihren Augen. Sie sagt nichts, jedoch bilden sich Tränen in ihren Augen. "Mina, willst du mich-"

Ein Knall. Ein Knall der meine Ohren betäuben lässt. Blut, das meine Augen zum aufreißen bringt. Geräusche, aus Minas Mund, die mir das Blut in den Adern gefrieren lässt. "Nein.." Nuschel ich vor mich hin, und knie mich auf den Boden neben Mina. "Nein.." Wiederhole ich mich. Mit diesem Knall, lösen sich all meine Träume in Luft auf. "Mina.." Flüstere ich und halte meine bloße Hand auf ihre offene blutige Brust. Der Ring landet irgendwo auf den kalten Boden. Genauso wie Mina. Ich bin wie erstarrt. Ich zittere am ganzen Leib und weiß nicht wie ich ihr helfen soll. Sie streckt mit letzter Kraft ihre Hand nach mir aus, die ich greife. Das ist alles nicht echt, rede ich mir ein. "I-Ich.. will.." Sind ihre letzten Worte, bis sich keine Kraft mehr in ihrem Arm befindet und schlapp wird. Ich habe verloren. "Mina" Sage ich nach wenigen Minuten, mit ihr in meiner Hand. Sie liegt reglos da und hat ihre Augen offen. "Mina. Du hast gesagt du willst.. Also wach auf!" Ich rüttel an ihr. Ich rüttel und rüttel. Jedoch bringt alles nichts. Sie ist tot.

Ich weiß nicht wie lange ich schon neben ihrer Leiche liege. Jedoch erhellt sich langsam der Himmel und die morgenfrische Luft wandert in meine Nase. Ein Geräusch aus dem Busch lässt mich aufstrecken. "Wer ist da?" Eine dunkle Gestalt bewegt sich heraus. "Schade... ich habe ihren Kopf verfehlt." Diese Worte lassen mein Herz in die Hose rutschen. Seine Stimme verrät ihn. "Du Verräter. Wie konntest du es wagen, Don?" Ich muss mit den Tränen kämpfen. Vor keinem Mann darf ich Schwäche zeigen. "Mein Plan ist aufgegangen. Ich konnte mich bei dir rächen dafür, dass du meine Frau getötet hast." In mir steigt Wut. Kein Grund dieser Welt rechtfertigt Minas Tod. "Ich bring dich um" Sage ich gelassen, kaum noch in der Lage Gefühle zu zeigen. Ich muss sie abschalten. Komplett abschalten. Er beginnt hysterisch zu lachen. "Du Nichtsnutz! Hast deine ganze Truppe allein gelassen nur für dieses einfache Mädchen!" Ich platze fast vor Wut. Sei still. "Weißt du eigentlich wer da drüben in Flammen aufgegangen ist? Meine Kameraden jedenfalls nicht..." Ich empfinde so viel... So viel, dass ich es gar nicht in Worte fassen kann. "Ich bring dich um.." Flüstere ich abwesend erneut. "Ich bring dich um" Sie ist tot. Sie ist tot. Sie ist tot. Sie ist tot! "Ich muss jetzt wohl oder übel deine Sauerei beseitigen... Vielleicht sieht man sich ja irgendwann wieder" Er dreht sich einfach gelassen um und verschwindet wieder genauso schnell wie er erschienen ist. Mein Leben ist vorbei.