Heißes Mexiko 4

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Zum Glück verlief die Landung ohne irgendwelche Kollisionen oder ähnlichen, aber auch die Fahrt zum Hotel war nicht unbedingt die Längste. Trotzdem ist es fast 23 Uhr als wir zu dritt im Hotel ankommen. Man könnte es schon fast als sechs Sterne Schuppen bezeichnen, fünf sind hier wirklich untertrieben. Doch viel Zeit, um alles zu betrachten bleibt mir nicht, da die beiden Fahrer unbeeindruckt zur Rezeption laufen. Wie kann man daran vorbeigehen, als wäre es das Normalste auf der Welt? Verwundert darüber schüttle ich den Kopf.

"Hallo, wir sind vom McLaren Team und würden gerne einchecken", meint Carlos. Der Rezeptionist blickt uns durch seine dicken Gläser ein wenig verwundert an. "Ihre Namen bitte", die Motivation in seiner Stimme würde selbst einen Geparden auf der Jagd sofort zum Einschlafen bringen. "Carlos Sainz, Lando Norris und Freya Villin", antwortet dieses Mal Lando, dem diese Art wohl auch nicht zu schmecken scheint. "Da haben wir Sie ja, die Nummern der Zimmer stehen am jeweiligen Schlüssel. Dieser hier ist für Herr Sainz", zu seinem eigenen Vorteil bringt er das ganze eilig hinter sich, wie lange ich mir noch diese monotone Stimme anhören kann, weiß ich nicht.

"Mein Zimmer ist im dritten Stock, ich nehme den Aufzug, wir sehen uns morgen", Carlos hebt zur Verabschiedung kurz die Hand, was ich ihm nachmache. "In welchem Stock ist deines?", will ich von Lando wissen. "Wo ist deines?", stellt er grinsend die Gegenfrage. "Sag ich dir doch nicht", frech strecke ich meine Zunge raus und packe den Schlüssel samt Anhänger in meine hintere Hosentasche. "Nagut, dann bewege ich mich eben nicht weg, bis du dort hin gehst", meint dieser trotzig, verschränkt die Arme vor der Brust, dazu reckt er noch sein Kinn in die Höhe, wodurch er noch größer als eh schon wirkt. Gut, so groß ist er nicht, aber größer als ich, was aber auch nicht schwer ist.

"Stalker", nuschle ich und setze mich auf meinen Koffer, so leicht gebe ich mich nicht geschlagen. "Ihr Frauen stalkt uns Männer, bis ihr wisst von welcher Marke unsere Boxershorts sind", nuschelt er gespielt zurück. "Stimmt gar nicht", gebe ich empört zurück. "Doch, es ist so, keine Widerrede", meint dieser daraufhin, für mich der perfekte Einstieg in eine Diskussion. "Was sonst?", frage ich ihn, diesmal bin ich diejenige, dir ihr Kinn in die Höhe reckt. "Da lasse ich mir schon noch was einfallen, keine Sorge", ein siegessicherer Gesichtsausdruck liegt auf seinen Zügen, den ich mit hochgezogener Augenbraue hinnehme.

"Mach das, trotzdem werde ich jetzt erst einmal gehen", mit diesen Worten stehe ich wieder auf, was er mir sofort nachmacht. Mit großen Schritten gehe ich zum Aufzug, was er ein wenig verwundert beobachtet. Ohne ein Wort zu sagen, öffne ich per Knopfdruck die schweren Metalltüren und ziehe den Koffer hinter mir her. Natürlich steigt auch er ein, was anderes habe ich nicht erwartet. Die Türen gleiten geräuschlos zu, sobald ich den dritten Stock ausgewählt habe, was den Briten sehr zu verwundern scheint. Binnen weniger Sekunden sind wir in diesem angekommen und wir steigen aus. "Ach, du willst also auch Carlos besuchen?", frage ich ihn so seriös wie möglich, wodurch er abrupt stehenbleibt.

"Doch nicht? Wie schade", mit diesen Worten gehe ich weiter den Flur entlang. "Das macht sie ganz bestimmt nicht", höre ich ihn gedämpft knurren, sofort zieht sich in mir etwas zusammen. Da ich mich noch an die richtige Zimmernummer erinnern kann, bleibe ich wirklich vor dem Zimmer des Spaniers stehen. "Falls du es dir anders überlegt hast, ich klopfe jetzt an", meine ich kühl, dabei sehe ich dem Briten in die Augen, obwohl er doch ein Stückchen weiter weg steht. "Warte!", mit schnellen Schritten kommt er auf mich zu, den Koffer zieht er hinterher. "Da freut er sich bestimmt", spiele ich mein Schauspiel weiter.

"Nein, wird er nicht", plötzlich kippt die Stimmung, ein wenig bekomme ich es dann doch mit der Angst zu tun, als er mir immer näherkommt. "Wie darf ich das verstehen?", frage ich ihn so ruhig wie nur möglich. "Nun ja, ich werde dich jetzt zu deinem Hotelzimmer bringen, ohne widerrede", bei der ernsten Stimme läuft mir ein Schauer über den Rücken. "Du weißt nicht einmal, wo das ist", während dem Sprechen legt sich ein keckes Grinsen auf mein Gesicht. "Sicher?", will er von mir wissen, dabei legt er den Kopf leicht schrägt. Verdammt. Warum muss dieser Arsch so attraktiv sein?

"Jap, sogar sehr", doch der Brite kommt mir immer näher, was mich schlucken lässt. "Denke ich nicht", ehe ich reagieren kann, fischt er den Schlüssel aus meiner Hosentasche. Empört sehe ich ihn an, was mein Gegenüber jedoch eher weniger zu interessieren scheint. "Wie komisch, dein Zimmer ist im ersten Stock. Wie gut, dass ich auch dorthin muss", ein wissendes Grinsen liegt nun auf seinen Gesichtszügen. "Von dir lasse ich mir gar nichts sagen und jetzt gib mir den Schlüssel wieder", meine ich sauer, doch der Idiot hält ihn einfach über seinen Kopf, wo ich nicht rankomme.

"Kannst du vergessen, ich begleite dich jetzt bis zu deinem Zimmer", er schüttelt den Kopf. "Was nimmst du dir heraus? Niemand bestimmt, wann ich was zu tun habe", arrogant sehe ich zu ihm hinauf. "Ja, aber du ziehst Carlos nicht in dieses Spielchen mit rein, deshalb gehen wir jetzt", er baut sich vor mir auf, trotzdem versuche ich nicht eingeschüchtert zu wirken, obwohl ich es mit jedem Atemzug schlimmer wird. "Was heißt hier wir?", hacke ich frech nach. "Freya, wenn es sein muss, schleppe ich dich runter, das ist mir egal", langsam kommt Wut in seiner Stimme auf. Kann es sein, dass er angst hat, dass ich ihm Carlos wegnehme? Sind die beiden in einer Beziehung, von der niemand wissen darf?

"Das traust du dich nicht", maule ich gedämpft. "Gott bist du anstrengend", murmelt er, und packt mich an der Taille. Ehe ich mich versehe, hat er mich über seine Schulter geworfen. Alles in mir beginnt zu kribbeln. "Lass mich runter", knurre ich gedämpft, da ich Angst habe, andere aus dem Hotel könnten etwas mitbekommen. "Bestimmt nicht, kannst du knicken", antwortet mir dieser. Zumindest denkt er an mein Gepäck, ansonsten hätte ich ihm bei der nächstbesten Situation eine übergebraten. 

Zu viel und doch zu wenig |F1-FF| |Lando Norris|Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt