Draco:
An dem Abend erfuhr er nicht sehr viel über Florentina, jedoch umso mehr über diese Squib. Alexia war als Muggel aufgewachsen, hatte allerdings immer das Gefühl von etwas magischem umgeben zu werden. Sie erzählte aus ihrer Kindheit, auch wenn sich ihre Stirn dabei massiv in Falten legte, als würde sie sich anstrengen müssen um die verschiedenen erinnerungsfetzen zu Leben zu erwecken. Kaum war sie in der Gegenwart angelangt, verflogen jedoch die Falten auf ihrer Stirn und sie plapperte wie ein kleines Kind, das zum ersten Mal eine Kirmes besucht hatte darauf los. Ohne es zu wollen, präsentierte sie ihm ihre kleine Lokomotive und vollführte eine Oskar reife Vorstellung von den Geschehnissen des Tages. Potter kam zur Sprache und ihr Missfallen drückte sich eindeutig gegen den jungen Mann mit der Brille aus.
Ihm war zum Lachen und zum Weinen, allerdings versuchte er zumindest die Tränen aus seinem Gesicht zu halten. Einmal, als sie den Kobold beschrieb, sog er gerade am Strohhalm und prustete anschließend den Eistee vor Lachen aus seiner Nase heraus. Peinlich davon berührt, griff er nach den da gebotenen Servierten um sich und den Tresen zu säubern, doch Alexia, die ihn aufforderte sie nur Alex zu nennen, achtete gar nicht darauf oder ignorierte es gefliessend.
Er hatte zwar die ganze Zeit über das Gefühl, als würde sie ihm etwas verschweigen, doch er sprach sie nicht darauf an. Unbewusst glaubte wohl ein Teil von ihm, dass sie eigentlich mit der ganzen Magie überfordert gewesen sei und es im Anschluss nach ihrem Abenteuer nicht zugeben wollte.
Immer wieder kamen von ihrer Seite unschuldige Fragen wie zum Beispiel, ob er auch in der Lage war Dinge zum Schweben zu bringen oder wo er so etwas gelernt hatte. Dadurch drehte sich irgendwann ihr Gespräch schließlich um sein altes zuhause, seine Schule, seine Lehranstalt, die ihn von den Gräueltaten seines Vaters solange verhalten konnte, bis der dunkle Lord zurückgekehrt war. Er sprach gerne über seine Schulzeit. Zumindest über die ersten Jahre. Er erzählte mit einer Begeisterung die er schon lange nicht mehr verspürt hatte, wie der Gemeinschaftsraum seines Hauses aussah, wie er auch spät abends noch am Kamin saß und seine Gedanken kreisen ließ. Er berichtete ihr von dem sprechenden Hut und wie viel Angst er hatte, als er selbst diesen aufsetzen musste.
Warum er ihr so viele persönliche Details verriet, sich die Blöße gab, konnte er nicht genau sagen. Die Worte verließen einfach seinen Mund und formten sich zu setzen, die er niemals jemand anderen Gegenüber ausgesprochen hätte.
Es irritierte ihn. Noch mehr irritierte es ihm jedoch, als die Glocken draußen zwölf schlugen und er begriff, dass ein neuer Tag anbrach. Er musste los und ein wenig schlafen, denn morgen, wurde sicherlich keine freundliche Squib für ihn die Arbeit übernehmen.
Etwas wackelig auf den Beinen, stand er auf und verließ mit einem kleinen Danke das Café und machte sich auf dem Weg nachhause. Alexia sah ihm etwas traurig, aber mit immer noch leuchtenden Wangen zu, bis er mit der Dunkelheit verschmolz und verschwand. Sein letzter Gedanke nach dem er zuhause angekommen war, seiner Mutter ein leises „gute Nacht" zu murmelte und sich bettfertig in die federn fallen ließ überraschte ihn. Wenn Alexias Wangen leuchteten vor Freude, wirkte sie schöner als jedes Wesen, was er zuvor zu Gesicht bekommen hatte.
Florentina:
Alexia verschwieg dem Malfoy Jungen eindeutig ihre Erlebnisse in dem sie im Dämmerschlaf oder Ohnmacht gefallen war. Auch sie selbst wusste nicht, was die junge Frau zu Gesicht bekommen hatte. Doch bei der Bescheidung des Gemeinschaftsraums schien sie hellhörig geworden zu sein. Etwas spiegelte sich in ihren Augen und auch wenn Flora es nicht genau erkennen konnte glaubte sie, eine Erinnerung darin wiederzuerkennen.
Es wurde immer später und dennoch hatte sie das Gefühl, diese beiden jungen Menschen vor ihr verband mehr, als sie beide vermuteten. Ein unsichtbares band span sich um sie beiden und Floras Magen krampfte sich abermals am heutigen Tag zusammen. Das konnte nichts Gutes bedeuten. Doch sie durfte sich in so etwas einfach nicht einmischen. Beim Letzen mal, als sie so etwas versucht hatte, hatte sie den Fehler begangen, dem falschen ihre Treue zu schwören und ein Blutbad angerichtet. Dieses Mal, konnte sie nicht anders, als dem Schicksal, das sich vor ihr auffächerte seinen Lauf zu lasen. Dunkle Vorahnungen und Weissagungen, Prophezeiungen und anderer Hokuspokus, der nichts mit physischer Magie, sondern der Zukunft zu tun hatte, damit wollte sie einfach nichts mehr zu tun haben.
Also schwieg und beobachtete sie einfach nur die beiden jungen Menschen vor sich und hörte aus dem Hintergrund heraus zu. Freundschaft hin oder her, töten oder getötet werden, sollte nicht länger zu ihrem Wortschatz gehören und sie hoffte der junge Malfoy würde es genauso handhaben um den dunklen fleck ihrer gemeinsamen Zukunft entkommen zu können, denn sonst würde einer von den beiden Alexia oder Draco sicherlich nicht das Ende der Geschichte erfahren, die Alexia begonnen hatte, als sie die Liste übernahm.
Den allein das war bereits unmöglich gewesen.
Alexia:
Draco hatte ihr von einer wundervollen schule erzählt und unglaublichen Abenteuern mit Magie. Sie brannte darauf mehr zu erfahren, doch die Glocken vom nahegelegenen Kirchturm lauteten bereits Mitternacht an und der junge Mann, für den sie noch so viele Fragen hatte, stand auf. Es war spät und er musste nach Hause, das verstand sie, den auf ihn wartete anscheinend seine Mutter. Sie selbst würde jedoch in ein leeres Apartment zurückkehren. Wissenshungrig und allein. Sie wollte doch noch so viel mehr von seiner Welt erfahren, doch sie ließ ihn ziehen, ohne ein Wort des Wiedersehens.
Als er mit der Nacht verschmolz, fühlte sie die Leere in sich aufsteigen und ihre Erinnerungen an den heutigen Ausflug verschwammen vor ihrem inneren Auge. Wieso hatte sie das Gefühl etwas Wichtiges vergessen oder verloren zu haben?
Sich halb umdrehend, verabschiedete sie sich von ihrer Freundin Florentina und ging selbst die einsamen Straßen entlang. Dabei halte ihr das Wort Hogwarts bei jedem Schritt, den sie durch die Dunkelheit machte nach.
Was war so wichtig an diesem Ort, dass er sich in ihr Gedächtnis gebrannt hatte? Und wieso glaubte sie, dass Draco ihr so einiges verschwiegen hatte? Hatte er absichtlich etwas ausgelassen? Fragen über Fragen stapelten sich in ihrem Kopf, bis er schon sprichwörtlich zu platzen drohte. Kaum hatte sie jedoch die Tür zu ihrem Apartment erreicht, waren die Gedanken alle verschwunden und auch das leere Gefühl in ihrer Brust ebbte ab. Sich nur noch die Kleidung von ihrem nun erschöpften Körper abstreifend, viel sie ins Bett.
In den Schlaf abdriftend, rückte Hogwarts wieder in den Vordergrund.
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Draco Malfoy FF - Unsterbliche Seelen ✔
FanficUnsterbliche Seelen ist die Geschichte eines Todessers Kann Spuren von Gewalt enthalten: Nachdem Krieg gab es nichts mehr für ihn. Bis er Miss Alexia Psychés begegnete, die ihn nicht nur durch sein letztes Jahr in Hogwarts begleitet, sondern sein...