Clara fragt mich manchmal, ob ich träume. Natürlich antwortete ich ihr. Jeder träumt. „Wovon träumst du", fragt sie dann und ich antworte das, was jeder träumt. „Ich träume davon, wohin ich gehe.", das bringt sie zum Lachen. „Du gehst nirgends hin, du wanderst nur herum", sagte sie dann, und ich antwortete „Das stimmt nicht. Nicht mehr! Ich habe ein Ziel, meine Reise ist die Gleiche wie eure, die Gleiche wie jedes anderen. Ich habe so viele Jahre gebraucht, so viele Leben gelebt, aber endlich weiß ich, wohin die Reise geht", versuchte ich Ihr mit einer leicht belegten Stimme zu erklären. „Dahin, wohin ich immer hingegangen bin. Nach Hause mit einem langen Umweg" und der letzte Rest von Hoffnung keimte in mir auf.
Dr. Who -Der Tag des Doktors-
Draco:
Zunächst schemenhaft, dann immer klarer, drang eine fremde Stimme ihm hin Ohr, die sein Gehirn verzweifelt versuchte einzuordnen. Was ihm einfach nicht gelang. Doch wenigstens ergaben die Worte so was wie zusammenhängende Sätze, die wiederum einen Kontext rüberbrachte. Er wusste nicht, wieso, doch sein Herz wurde schwer. Etwas Nasses lief ihn übers Gesicht über die Wangen und wischte etwas oder jemand darüber und die Stimme verstummte.
Seine Schmerzen wurden weniger und sein Körper fühlte sich leichter an. Irgendwie hatte er ein merkwürdiges Gefühl in der Brust. Eins, dass er vorher noch nie gefühlt hatte. Es war warm. Die Sorgen, die ihm täglich niederdrückten, schienen nicht ganz so schwer auf seinen Schultern zu liegen wie sonst. Trotzdem war da eine Sehnsucht in ihm, wie in den Worten, die er zuvor vernommen hatte. Sie hatten für eine Leichtigkeit ihn ihm gesorgt, die er nie zuvor verspürte. Dennoch schnürte sich seine Kehle zu und seine Brust fühlte sich beengt an.
Er fühlte etwas, was ihn aufwühlte. Etwas, was seine Wangen feucht werden ließ und dass die Person, der diese Stimme gehörte, veranlasste, ihn sanft über die Wangen zu streicheln. Sanft strich sie ihm einzelne Haarsträhnen aus dem Gesicht. Er wusste nicht, wie lange er schon da lag, wie lange es dunkel gewesen ist. Denn in der Dunkelheit gab es kein Zeitgefühl.
Seit dem ersten Mal, als ihm sein Vater in den Kerker von Malfoy Manor geworfen hatte und ihn dort einsperrte, machte ihm die Dunkelheit Angst. Diese Angst lähmte ihn immer noch. Sie nahm ihm die Zeit, die Wärme und hinterließ nur noch Kälte und Schmerz. Auch wenn er sich heute noch davor fürchtete, hatte er vor seiner Zeit in Hogwarts gelernt, damit umzugehen, mit dieser Angst zu leben. Er hatte sich angepasst. Nun war sein Herz so schwarz und hart wie die Dunkelheit um ihn herum.
Bis zu seinem 5ten Jahr hatte er die Kerker der Slytherins sogar schätzen gelernt. Mit den beruhigenden Grüntönen und den Blick in den schwarzen See, der sämtliches Licht zu verschlucken schien. Die gemütliche Einrichtung im Gemeinschaftsraum lud zum Verweilen ein. Vor allem die Sessel am Kamin oder sein Lieblingsplatz, die Sofas an den magischen Fenstern.
Seine Gedanken hörten auf, um Hogwarts zu kreisen. Langsam nahm er immer mehr von seiner Umgebung wahr. Er spürte, dass er auf etwas Weichem lag, sein Kopf war zusätzlich etwas erhöht gebettet. Gerüche von süßem Gebäck und Kaffee schlichen sich in seine Nase und mischten sich mit einem Hauch Minze. Blinzelnd versuchte er die Augen aufzuschlagen. Das Licht blendete und ließ leicht seine Augen brennen. Immer noch benommen, versuchte er seine leicht zusammen gekniffenen Augen mit der rechten Hand abzuschirmen, und nur schemenhaft nahm er einen bewegten Schatten auf seiner linken Seite wahr. Plötzlich wurde das Licht gedimmt und erschöpft ließ er seine Hand wieder sinken und versuchte, sich aufzusetzen. Dabei sah er sich um, erkannte schnell, dass er auf einem Sofa lag, welches in dem kleinen Café stand, in welches er, soweit er sich erinnerte, von dieser Squib hineingezogen wurde.
Langsam sickerte das vergangene Geschehen wieder in seinen Geist. Er erinnerte sich, dass er von drei Zauberern verprügelt worden war, weil er nach ihrer Meinung, als Todesser tot oder nach Askaban gehörte. Selbst die anderen Geschehnisse kamen zurück und erschrocken blickte er sich um, bis seine geweiteten Augen auf der einzigen Uhr im Zimmer hängen blieb. Hektisch wollte er in die Taschen seines Jacketts greifen, doch da, wo die Tasche sein sollte, war sie nicht mehr. Panik stieg langsam in ihm auf und umgehend vernahm er wieder die Stimme des jetzigen Zaubererministers, die ihm einschärfte, wenn er auch nur eine der ihm gestellten Aufgaben ausließe, dass er dann dasselbe Schicksal wie alle anderen Todesser teilen würde.
Bilder von Dementoren und kleinen stickigen Zellen drängten sich vor seinem inneren Auge. Drohungen, die sein Vater so oft in Namen von Du-weißt-schon-wen ausgesprochen hatte, ähnelten nun dem Ultimatum des Ministers. Der einzige Unterschied für ihn war lediglich der Cruciatus-Fluch den sein eigener Vater, dabei immer an ihn, seinen Sohn, angewendet hatte. Er behauptet dabei immer wieder, dass er es nur zu seinem Besten tun würde. Das er auf Kurs gebracht werden müsse. Seine genauen Worte hallten durch seine Gedanken „Wenn man nicht lernt, sich selbst zu helfen und sein eigenes Wohl über andere stellt, hat man bereit verloren."
Doch jetzt war es zu spät. Durch Potter hatte er eine zweite Chance erhalten, welche er jetzt im Begriff war zu vergeigen. Laut dem Ziffernblatt der Uhr hatte er nicht mehr genügend Zeit. Das Licht im Zimmer hatte das träge Antlitz der Nacht ausgesperrt, die sich angeschlichen hatte. Der Tag war vorbei. Er würde sich nicht einmal mehr mit Magie retten können. Selbst wenn sein Zauberstab nicht nur einschränkbar nutzbar wäre. Ebenfalls ein Einfall von Potter, um den Minister und die anderen zu beruhigen.
Er raufte sich verzweifelt das weiß-blonde Haar, sein Körper versteifte sich nur, damit seine ganze Kraft in einer Welle aus ihm weichen konnte. Seine Schultern hingen wie seine Arme nun schlaff herunter. Fahrig wischte er sich mit seinen Händen über sein Gesicht, die er nur träge anheben konnte und auch sein Kopf nahm eine hängende Pose an. Ein belustigtes Kichern drang an sein Ohr und alte Wut flackerte in ihm auf und fraß sich in seinem Körper. Zorn funkelte in seinen Augen, die in die Richtung des frevelhaften Kicherns starrten. Denn auch jetzt noch, wo er von der ganzen Welt verachtet wurde, schrie alles in ihm, dass man sich nicht über einen Malfoy lustig machte.
Alexia:
Sie konnte nicht anders, als über diesen Anblick, der sich ihr bot zu lachen, wobei sie es so sehr versucht zu unterdrücken, dass es lediglich zu einem Kichern reichte. Dieser schlanke junge Mann, der drohte, immer tiefer in seine Verzweiflung abzudriften, war einfach zu köstlich anzusehen, auch wenn sie nicht wusste, warum sie dieser Anblick belustigte. Er wirkte sogar recht niedlich in seiner Verzweiflung, wie er durch sein helles Haar fuhr. Ihr Unterbewusstsein schluckte sogar bei diesem Anblick, was sie ein wenig die Stirn runzeln ließ.
Sie musterte nun ihren gegenüber etwas genauer. Der junge Mann hätte recht attraktiv sein können, wenn er etwas Farbe und einige wenige Kilos mehr auf den Rippen vorhanden wäre. Als er sie dann auch noch wütend anstarrte, machte ihr Herz einen kleinen Satz und sie stieß sich von er Wand neben dem Lichtschalter ab, an die sie sich beim Dimmen angelehnt hatte. Dabei dachte sie an die wenigen vergangenen Stunden des heutigen Tages zurück.
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Draco Malfoy FF - Unsterbliche Seelen ✔
FanfictionUnsterbliche Seelen ist die Geschichte eines Todessers Kann Spuren von Gewalt enthalten: Nachdem Krieg gab es nichts mehr für ihn. Bis er Miss Alexia Psychés begegnete, die ihn nicht nur durch sein letztes Jahr in Hogwarts begleitet, sondern sein...