Alexia:
Nach dieser unverschämten Ansage dieses Zauberers mit der Narbe auf der Stirn war ihr nichts anderes übriggeblieben, als hinzunehmen, was soeben geschehen war. Also gab sie diesem Mr. Harry Potter die Adresse des Cafés. Ehe sie sich versah, wurde sie zum dritten mal an diesem Tag durch den unangenehmen Schlauch gezogen.
Übelkeit machte sich schlagartig wieder in ihr bemerkbar und sie kämpfte mit dem wenigen, was sie noch im Magen hatte. Sich nichts anmerken lassend, versuchte sie nicht in Richtung der Eingangstüre zu wanken. Bereits nach den ersten Schritten fühlte sie sich sicher genug, um den Rücken durchzustrecken und mit erhobenem Haupt durch die Tür des Cafés zu spazieren. Hinter dem Tresen stand Florentina, kurz Flora bereits und spülte die sauberen Gläser, als wäre nie etwas gewesen.
Wie ihre Freundin so schnell vor ihr hier sein konnte, war ihr schleierhaft, doch am heutigen Tag überraschte Sie nicht mehr wirklich viel. Sie bedeutete dem Zauberer, der immer noch ihre Nähe suchte, hier zu warten, während sie ins Hinterzimmer ging, zu dem Blondschopf.
Wie erwartend hörte er natürlich nicht und verfolgte sie auf, schritt und tritt. Doch der besagte Patient auf dem gemütlichen kleinen Sofa war immer noch bewusstlos. Was auch dieser Narr von Potter endlich einsah. „Er sieht wirklich nicht gut aus, was ist passiert?" Wollte er dann noch etwas besorgt wissen und sie erzählte ihm von dem kleinen Schlägertrupp. Ihre Einmischung untertrieb sie aufs maßlos und hoffte, dass diese kleine Lüge den Blonden etwas besser dastehen lassen würde.
Sie wusste nicht, warum man dem jungen Mann so misstraute, doch sie hoffte inständig, dass dieser Mr. Potter nun ein gutes Haar an dem jungen Mann auf dem Sofa lassen würde. Wie war noch gleich sein Name Drago?
Der Brillenträger verabschiedete sich, nachdem sie mit der Geschichte geendet hatte und ließ sie mit dem bewusstlosen jungen Mann zurück. Wie aufs Stichwort kam Flora vorbei und stellte Ihr sowohl eine Tasse Tee als auch ein Stück Kuchen hin, bevor sie wieder verschwand und Alexia ein weiteres mal mit dem blonden Mann alleine war. Also tat sie das Einzige, was ihr in dieser Situation schlüssig vorkam und griff nach einem der Bücher im Regal und begann vorzulesen, während sie nebenbei sich an dem Kuchen und dem Tee gütlich tat.
Und nun war sie wieder hier. Hier am Anfang, bevor sie mit den Gedanken an das Pergament und ihrem kleinen Abenteuer abgeschweift war. Und wie zuvor sah der Blondschopf sie leicht wütend an (siehe Kapitel 4). Mit diesen funkelnden sturmgrauen Augen ließ er Alexias Herz aus irgendeinem Grund höherschlagen und leicht verwirrt darüber schüttelte sie den Kopf, bevor sie sich von der Wand an der sei lehnte, abstieß und locker auf den immer noch angeschlagenen blonden jungen Mann zuging.
Etwas zögerlich streckte sie ihm ihre Hand entgegen und biss sich nervös auf die Unterlippe. „Hi, mein Name ist Alexia Athanasia Psychés aber die meisten nennen mich lediglich Alexia oder Alex. Kannst du dich noch daran erinnern was passiert ist und wo du hier bist?" Fragte sie recht unschuldig und fand es süß, wie sich erneut die Verwirrung in seinem Gesicht widerspiegelte.
Draco:
Die Beschützerin unsterblicher Seelen war ein mehr als ungewöhnlicher Name, wenn man ihn übersetzte. Doch warum Interessiertes ihn die Übersetzung dieses Namens überhaupt? Verwirrt und immer noch leicht entkräftet durch die in sich nagende Wut, die er mühsam zurückhielt, musste er mehrmals blinzeln. Mit leicht zittriger Hand ergriff er die sich dargebotene. „Draco Lucius Malfoy" brachte er hervor und fürchtete schon, dass sie nun ihre Hand ihm entziehen würde.
Zumindest jede halbwegs normale Person oder Wesen, das mit Magie zu tun hatte, würde zumindest so reagieren. So allerdings nicht Miss Psychés. Sie schüttelte einfach weiter seine Hand und ein unschuldiges Lächeln zierte ihre Lippen. „Es freut mich sehr dich auch kennenzulernen und dich nicht nur anzustarren." Brachte sie teils lachend, teils verlegend hervor. Stutzend über diese Begrüßung, war er es, der ihre Hand zuerst losließ und die anfängliche Wut verpuffte.
Ein Teil seiner alten Persönlichkeit blökte einmalig auf und ein Satz, den er so nicht rausbringen wollte, verließ seine Lippen. „Ich weiß, dass ich gut aussehe, also brauche ich keine Zuschauer, die mir das bestätigen.".
Innerlich sich selbst ohrfeigend für den Satz, traute er sich nicht sofort in ihr Gesicht zu sehen, damit er der Abneigung, die darin liegen musste, nicht sogleich begegnete. Er ließ seinen Blick daher weiterhin auf der Stelle ruhen, wo gerade eben sich noch ihre Hände berührt hatten, doch ein Lachen ließ ihn den Kopf hochreißen.
Diese sonderbare junge Frau lachte einfach nur und hatte Schwierigkeiten, sich wieder richtig einzukriegen. Unter Schweren nach Luft Japsen brachte sie dennoch ein „du bist mir aber einer" hervor. Es dauerte recht lang, bis ihr Lachen verstummte. In der Zeit hatte er sich diese Miss Psychés mal etwas genauer angesehen. Irgendwas an ihr faszinierte ihn. Er konnte es nicht bestimmen, doch er fühlte zu dieser Frau eine Verbundenheit, die er nicht einmal gegenüber seinen eigenen Eltern empfand.
Seine Gedanken an Askaban waren vergessen und er starrte lediglich in die funkelnden Augen vor ihm, die ihn zu verschlingen drohten. Zugern hätte er sich einfach fallen lassen, doch so schnell dieses Gefühl der Leichtigkeit gekommen war, als er ihr in die Augen sah, so schnell wurde er auch wieder auf den Boden der Tatsachen geholt, als die Uhr zu einer weiteren vollen Stunde schlug.
Alle Farbe wich aus seinem Gesicht und das Lachen um ihn herum verstummte. Sorge bildete sich auf den hübschen Gesichtszügen der Frau vor ihm. „Ich habe die Liste nicht beendet, jetzt werden Sie mich holen und auch nach Askaban bringen." Seine Stimme hatte einen leicht schrillen Ton angenommen und wie wild kramte er in all seinen Taschen. Ein Gespenst besaß im Augenblick mehr Farbe als er, bis zwei Hände sich auf seine legten, er wieder in diese schönen großen mandelförmigen Augen sah und die Ruhe und Farbe in ihm zurückkehrte. Beruhigt strichen Daumen über seine Handrücken und eine melodische Stimme verkündete ihm, dass er unbesorgt sich weiter ausruhen könnte, da die Liste erledigt war.
Der Stimme aus unempfindlichem Grunde glauben schenkend, schloss er seine Lieder für einige Minuten, atmete tief ein und aus und bekam das Zittern seines Leibes wieder in den Griff. Erst dann schlug er die Augen wieder auf, besah sich die junge Frau erneut. Recht langsam sickerten oder hallten ihre Worte in seinem Kopf nach und nach einigen weiteren Minuten begriff er endlich ihren Inhalt.
Die Liste war erledigt und er konnte durchatmen? Wie war das möglich? Der Zauber auf dem Pergament sorgte dafür, dass nur er diese Aufgaben erledigen konnte und er war den ganzen Tag hier gewesen, nahm er zumindest an. Also fragte er sich erneut, wie das möglich war.
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Draco Malfoy FF - Unsterbliche Seelen ✔
FanfictionUnsterbliche Seelen ist die Geschichte eines Todessers Kann Spuren von Gewalt enthalten: Nachdem Krieg gab es nichts mehr für ihn. Bis er Miss Alexia Psychés begegnete, die ihn nicht nur durch sein letztes Jahr in Hogwarts begleitet, sondern sein...