Kapitel 35

953 39 3
                                    

King's Sicht

Ein schriller Schrei reißt mich aus meinem Schlaf. Sofort schrecke ich hoch und neben mir kauert ein wimmernder Damian.

„Damian, es ist alles gut": hauche ich müde

Mit Tränen in den Augen schaut er zu mir hoch.
Er murmelt etwas unverständliches.

„Was?": frage ich sanft

„Sie werden kommen. In drei Tagen": schluchzt er

„Was meinst damit?"

„I-ich hatte einen Traum. Es war ganz merkwürdig und verschwommen. Wir werden in drei Tagen angegriffen, King. Sie holen mich": wimmert er ängstlich

Ich ziehe ihn nah an mich ran, „Niemand wird dir etwas tun. Ich bin bei dir"

Zitternd presst er sich an meine Brust. In drei Tagen kommen sie also. Ich muss viele Vorkehrungen treffen.

Noch lange sitzen wir so, sprechen nicht und genießen einfach den Moment. Ich weiß nicht wann aber nach einiger Zeit, laufen wir nach unten und bereiten Frühstück vor. Nach und nach trödeln auch nun die anderen ein. Wir setzen uns alle an den Tisch und ich fange zögerlich an zu erzählen, was in drei Tagen geschehen wird.

„Luke, du organisierst bitte für heute Abend ein Rudeltreffen"

Er nickt und greift nach Josh's Hand.

Die Stunden vergehen quälend und öde. Alles zieht sich in die Länge und es herrscht eine erdrückende Atmosphäre.

Am Abend trifft das Rudel bei uns ein.

„Danke, dass ihr gekommen seid. Ich komme sofort zum Anliegen undzwar werden wir in drei Tagen angegriffen. Es wird Krieg geben, gegen wen auch immer. Übermorgen Nacht werden Kinder und die, die nicht kämpfen können in Sicherheit gebracht und die KriegerInnen werden morgen ein sehr hartes Training haben und sich auf den bevorstehenden Krieg vorbereiten. Ich werde morgen alles leiten. Leider wissen wir nichts genaueres..."

Nicht verständliches Gemurmel bricht aus und alle geraten in Panik.

„Ruhe! Ich weiß, dass kommt sehr schnell und plötzlich aber wir müssen uns vorbereiten. Wir sind stark und wir werden jeden unserer Feinde vernichten! Wir sind das Silver-Rudel verdammt!": ermutige ich mein Rudel laut

Ein jubeln ertönt und Arme sind in die Höhe gestreckt.

Morgen wird ein anstrengender Tag werden. Luke und ich müssen einen Strategieplan entwerfen und alles bis ins kleinste Detail planen. Wir brauchen Fallen und Ablenkungsmanöver, alles mögliche was uns den Sieg bringt.

Spät am Abend gehen Damian und ich ins Bett. Er war den ganzen Tag abwesend und hatte zusätzlich einen müden und traurigen Gesichtsausdruck, welcher mir einen Stich ins Herz versetzte.

„Damian, ich bin morgen den ganzen Tag nicht da. Schaffst du das?"

Er nickt nur und dreht sich mit dem Rücken zu mir. Ich lege mich hinter ihn und presse seinen Rücken nah an meine Brust. Ich spüre, dass etwas in ihm wütet. Etwas großes und böses.

Nochmals versuche ich mit ihm zu reden, doch er blockt ab. So war er noch nie drauf. Vielleicht weiß er mehr, als er mir gesagt hat. Nach mehreren versuchen einzuschlafen, schaffe ich es beim vierten Versuch und ich drifte in die Welt der Träume und Illusionen.

Mein Wecker holt mich um Punkt sechs Uhr aus dem Schlaf. Ich wälze mich im Bett herum und merke eine ungewohnte Leere. Schnell setze ich mich auf und bemerke die fehlende Person, welche eigentlich neben mir noch schlafen sollte.
Wo ist er?

Tiefe Narben • MxMWo Geschichten leben. Entdecke jetzt