Kapitel 12

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Nachdem ich ganz lange mit Allison darüber geredet hatte und sie mich in den Arm genommen hatte, machte sie mir einen Termin bei einer Frauenärztin. Und diese Frauenärztin sollte mich durch meine komplette Schwangerschaft begleiten. Ich war Allison dafür so unendlich dankbar.

Ja, und jetzt saß ich im Wartezimmer mit Klaus. Er war total aufgeregt und hüpfte die ganze Zeit durch den Raum. Ich legte die Zeitschrift aus meiner Hand und schaute ihn nur nachdenklich an. Ich kann's nicht fassen...ein Baby? Ernsthaft?

„Kateryna Hargreeves" rief mich eine junge Ärztin lächelnd auf. Sie sah total lieb aus. Sie hatte blonde Haare bis zu ihren Schultern und einen weißen Arztkittel an. Ängstlich stand ich auf und Klaus hüpfte uns hinterher.

„Mein Name ist Dr. Zoey, und ich begleite Sie durch Ihre Schwangerschaft" lächelte die Ärztin und ich legte mich auf die Liege. „Sind Sie der Vater von dem Baby?" fragte sie nun Klaus, während sie das kalte Zeug zum Ultraschall auf meinem Bauch verteilte. Er hob seine Hände.

„Nein, nein. Nur der glückliche Onkel" grinste Klaus. Dr. Zoey verschmierte mit dem Gerät den ‚Pudding' und schaute auf den Bildschirm. Klaus' Augen funkelten glücklich und er konnte es fast nicht fassen. Ich traute mich nicht zum Bildschirm zu gucken.

„Herzlichen Glückwunsch, Ms. Hargreeves!" sagte Dr. Zoey freudig. Ich kniff nur meine Augen zu und Tränen der Trauer liefen aus meinen Augenwinkeln. Das darf doch alles nicht wahr sein...bitte nicht...

„Omg Kateryna Bestie, du musst auf den Bildschirm gucken! Das kleine Ding sieht jetzt schon so unglaublich süß aus!!" strahlte Klaus.

-

Seufzend trat ich in mein Apartment, in meiner Hand die kleinen Ultraschall-Bilder des Babys. Ich legte sie einfach auf den Tisch, setzte mich auf die Couch und atmete ganz tief ein und aus. Ich kann es nicht.

Allmählich dachte ich wirklich über eine Abtreibung an, aber...ich töte keine Wesen. Vor allem keine unschuldigen. Tränen der Vergebung liefen mir über meine Wangen. Wisst ihr...

Damals im Kinderheim wurde uns beigebracht, bis zur Hochzeit eine Jungfrau zu bleiben. Wenn man es nicht bis zur Hochzeit einhält, ist man eine Schlampe. Und wenn man Schwanger ist, ist das angeblich eine große Sünde. Man bekommt schon fast das Todesurteil. Und so wurden wir erzogen - mit schlimmen, strengen Regeln. Ich kannte es ja nicht anders.

„Engel?" stand Five plötzlich neben mir und kniete sich vor mich. „Hey, wieso weinst du denn?" fragte er leise und wischte mir meine Tränen mit seinem Daumen weg. Ich hatte es garnicht bemerkt dass er hier war, weshalb ich erschrak.

„Nichts. Alles gut" sagte ich schnell und erzwang mir ein breites Lächeln.

...

our hearts 2 •five hargreeves/umbrella academy•Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt