Kapitel Vier

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Mik

Der asiatische Junge heißt Jackson und Supermans Doppelgänger ist Zane.

Nachdem wir den ganzen Dschungel hinter uns gelassen haben, kommen wir am Fuße einer heruntergekommenen Stadt zum Stehen.

Ich habe immer noch nicht das Gefühl, den Dreien vertrauen zu können. Wir haben nicht viel mehr geredet als Namen auszutauschen und Fragen zu stellen, die wir alle haben, aber auf die natürlich niemand eine Antwort weiß.

Wir beginnen ein kleines Lager unter dem Blätterdach der letzten Bäume des Waldes zu bauen, mit den wenigen Dingen, die wir haben. Es ist sehr schnell dunkel geworden.

An dem seltsam verpixelten Horizont erheben sich die Wolkenkratzer in das warme Farbenmeer der untergehenden Sonne.

Wir sitzen alle im Kreis um eine improvisierte Feuerstelle, die Jackson zu entzünden wusste. Zane hält immer noch an seinem Schwert fest, als wären Waylon und ich immer noch seine Feinde. Ich muss mir auf die Zunge beißen, um ihn nicht anzuschreien. Er posiert da wie ein Pseudoheld.

Jemand hat wilde Beeren in den Wäldern gefunden und jetzt werden sie herumgereicht, aber niemand isst wirklich viel, da wir nicht wissen, ob sie giftig oder gar tödlich sind. Obwohl Jackson uns versichert diese Art von Beeren schonmal irgendwo gesehen zu haben und, dass sie eine sichere Wasserquelle darstellen, nehme ich überhaupt keine.

"Woher habt ihr die Waffen?" frage ich stattdessen ehrlich interessiert.

Akira ist die Einzige, die von den wenigen Beeren in ihrer Handfläche aufblickt: "Wir haben sie in einer Kiste im Dschungel gefunden. Wir lagen im Kreis darum, als wir aufwachten. Es waren auch diese hier darin," sie greift in die kleine Tasche in Hüfthöhe, die sich an jedem unserer Neoprenanzüge befindet und nimmt zwei Pillen heraus.

Eine ist blau und ich kann ein Paar Flügel an der Seite erkennen. Die andere ist grün und zeigt eine Blattform. Die Farben scheinen in ihrer Hand zu leuchten.

Die Aufmerksamkeit aller richtet sich auf Akiras Worte, da niemand sonst einen Ton von sich gibt.

"Was ist das?" frage ich und versuche die Kapseln genauer zu untersuchen.

"Ich weiß es nicht. Aber wir haben zu viel Angst, sie zu nehmen."

Ich nicke und lehne mich wieder an den Baumstumpf hinter mir zurück. Vielleicht sind diese Tabletten eine seltsame Art von Waffen.

Akira lässt sie wieder in ihrer Tasche verschwinden und ändert das Thema: "Wie seid ihr aufgewacht? Nebeneinander wie wir?"

"Ich bin am Strand aufgewacht; Allein. Ich wäre fast im Meer ertrunken."

"Ich habe Miks Schrei gehört als ich aufwachte. Ich musste auch zunächst hart um Luft ringen. Es war, als würde man wieder lebendig werden... aber schmerzhaft," fügt Waylon hinzu. Niemand antwortet, obwohl wir uns alle einig sind, dass das stimmt.

Jacksons Kopf bewegt sich leicht als Zeichen der Zustimmung, während er verträumt in die Leere der Stadt schaut.

"Wir wussten nicht, dass es einen Strand am anderen Ende des Waldes gibt," sagt Zane und das sind die ersten Worte, die ich seit unserer unerfreulichen Begrüßung im Wald von ihm höre.

Er sieht unbeeindruckt zu Boden, während er mit seiner Klinge Muster in die Erde zieht. Er stellt unsere Glaubwürdigkeit in Frage. Warum sollten wir lügen?

Ich erwische mich bei dem Gedanken, dass ich dieses Schwert halten sollte.

"Aber wir haben eine seltsame Art von Vulkanen gesehen," sagt Akira, als hätte sie die Provokation in Zanes Stimme nicht gehört.

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