Warclash

Kapitel Fünf

Mik

"Wir sollten uns nach einer Wasserquelle umschauen." Akira schirmt ihre Augen vor der aufgehenden Sonne ab, damit sie die Straßen der verfallenen Stadt vor uns erkennen kann.

Ich habe die letzte Nacht an genau derselben Stelle verbracht und die toten Gebäudekomplexe beobachtet in der Hoffnung, meine brummenden Gedanken zu beruhigen, aber ich blieb schlaflos.

"Auf keinen Fall gibt es da unten einen See oder so etwas," fügt sie hinzu und blickt skeptisch auf Jacksons inzwischen verblasste, selbstgekritzelte Karte auf dem Boden neben dem ausgelöschten Feuer.

"Bullshit. Wir sollten den anderen Clash finden. Alle zu töten ist der einzige Weg, um das hier zu beenden," Zane hört auf, mit seinem Schwert auf einen Baumstumpf einzuschlagen.

Idiot. Was für eine Verschwendung der Klingenschärfe.

Ich sitze neben Jackson auf dem Boden und werfe ein paar Kieselsteine auf Ameisen vor mir.

Als Akira sich umdreht, klappern der Bogen und Köcher auf ihrem Rücken gegen ihre Wirbelsäule: "Wie willst du kämpfen, wenn du an Dehydrierung stirbst?" Zischt sie.

Zane macht sich nicht die Mühe, ihr zu antworten.

Hier zu sitzen, fühlt sich an, wie das Nutzlosesten was man tun kann. Ich sollte Nia finden. Ich muss mit ihm sprechen. Vielleicht finden wir einen Weg, um hier gemeinsam rauszukommen, ohne getötet zu werden.

Je mehr ich über die ganze Situation nachdenke, desto mehr akzeptiere ich mein Schicksal. Die Regeln sind wahnsinnig, aber das ist das Einzige, was ich und wir alle tun können. Sich an die Regeln anzupassen, scheint der einzige Ausweg zu sein.

Ausnahmsweise stimme ich Zane zu. Obwohl Wasser auch nicht schlecht wäre.

Akira spricht jetzt mich an: "Bist du sicher, dass der Strand, an dem du aufgewacht bist, nicht das Ufer eines Sees war?"

"Ach komm schon, wir sind von Wasser umgeben. Wäre ein ziemlich großer See." Zane verlässt seinen Posten an dem Baumstumpf und kommt näher.

"Kannst du nicht einmal die Klappe halten, Zane? Bitte. Vielleicht ist es eine Illusion wie der Himmel, oder die Enden dieser Arena. Es könnte nicht mal reales Wasser sein."

"Für mich hat es sich ziemlich real angefühlt," werfe ich ein und die Erinnerung an meinen kämpfenden Körper, der von einer reißenden Flut verschluckt wird, lässt mich erschaudern.

Zane geht nicht auf mich ein. "Ich verschwende meine Zeit nicht, indem ich dorthin zurück gehe, wenn ich in der Zeit jemanden aus dem anderen Clash umlegen und mein Ticket für den Weg hier raus sichern könnte!"

Ich unterbreche die beiden, indem ich aufstehe: "Das Wasser war salzig."

"Da hast du es," sagt Zane und gestikuliert in meine Richtung. Er scheint stolz darauf zu sein, die unwichtigste Diskussion der Welt gewonnen zu haben.

Mit meinen Worten. Nur mal so.

"RENNT!" Ruft plötzlich jemand aus dem Wald. Es kann nur Waylon sein, der das Lager vor Minuten verlassen hat, um nach mehr Beeren zu suchen, die gestern offensichtlich niemanden getötet haben.

Akira und Zane spannen sich neben mir an. Jackson, der die ganze Zeit geschwiegen hat, kommt auf seine Füße.

"WÖLFE! LAUFT!" Waylon ist schon näher, aber es bewegt sich immer noch niemand bis auf Akira, die nach der Waffe auf ihrem Rücken greift.

Mein Blick springt zu Zanes Schwert. Er hat es im Baumstumpf steckengelassen.

Als Waylon schließlich aus dem Wald stürmt, kommt endlich Bewegung in uns vier.