Warclash

Kapitel Vierundzwanzig

Mik

"Jetzt beruhigt euch erstmal alle!" stößt Nia hervor, wobei er fast wütend klingt. Frustriert rauft er sich die Haare.

Schnell wende ich den Blick ab und rücke selbst mein demoliertes Aussehen zurecht. Langsam beruhigt sich meine Atmung wieder und erst jetzt beginnen meine Rippen und mein Hinterkopf vehement zu schmerzen.

Verdammtes Arschloch.

Zane hat sich nicht zurückgehalten. Als ich ihn anblicke, erinnere ich mich bei seiner geschwollenen Lippe daran, dass ich das auch nicht getan habe.

"Was?..." erklingt eine schwache Stimme, die nur von Aurora stammen kann.

"Was ist denn hier los?" Caleb richtet sich ebenfalls irgendwo hinter mir auf und hält sich die Stirn. Augenblicklich frage ich mich, wie es sich wohl anfühlt vom Reich der Toten zu erwachen.

"Aurora!" Joyce setzt sich sofort in Bewegung zu ihr und dem verwirrten Caleb. "Wie geht es euch?" Joyce wendet sich von uns ab und kniet sich zwischen die beiden.

Auch Dean verschwindet, als Akira sich endlich auch hochrappelt. Ich kann den Anflug von Übelkeit nicht verhindern, welcher bei dem Anblick der Beiden hochkommt. Da fällt mir ein, dass Akira mich vermutlich auch nicht leiden kann. Großartig.

"Ich weiß nicht... wo ist Jackson?" Fragt Caleb gerade und richtet sich mit Joyces Hilfe langsam auf.

"Erinnert ihr euch daran, was passiert ist, bevor die Funkverbindung abgebrochen ist?" Schaltet sich Nia jetzt ein. Sofort hat er Zane und mich wieder vergessen.

Zane lehnt derweil verdattert an einer Wand und hält sich den Schädel. Offensichtlich ist eine Prügelei nicht das Erste, was man starten sollte, wenn man aus dem Koma erwacht.

"Caleb? Oh man, zum Glück," Jackson taumelt zu den Dreien herüber. "Scheiße man. Wo sind wir?"

Das ist ausnahmsweise mal eine gute Frage. Als ich die Aufnahme auf dem Computer vorhin gefunden habe, hat sich bereits ein gewisses Unbehagen in meinem Bauch breitgemacht, und sobald wir diesen Raum betreten haben, hatte ich kurz wieder den Eindruck mich an etwas erinnern zu können. Mich in diesem Verhörraum zu sehen, hat mir das Gefühl gegeben der Grund dafür zu sein, warum wir alle hier sind.

Auf der Festplatte waren noch andere Videos. Ganz kurz habe ich Überwachungsaufnahmen aus einer Art Trainingshalle gesehen, in der wir alle an suspekten Geräten herumhantiert haben. Jeder von uns. Als Team. Ich glaube wir sind aus eigenen Stücken hier und kannten uns schon lange vor unserer Ankunft in der Arena.

Zum Glück habe ich den anderen diese Aufnahmen nicht gezeigt. Der Name des Dateiordners lautete nämlich: 'Simulationsleitung Mik'.

"Ich war gerade dabei den Alarmmechanismus zu deaktivieren, als plötzlich ein Countdown auf dem Bildschirm auftauchte," erzählt Caleb gerade und ich zwinge mich meine eigenen Gedanken zur Seite zu schieben, um ihm zuzuhören.

"Und da habe ich plötzlich durch ein Fenster eine gigantische Explosion am anderen Ende der Stadt losgehen sehen. Das Feuer hat alles platt gemacht es war..." Jackson stockt.

"Ich hatte gar keine Zeit mehr mein Testament zu schreiben," versucht sich Caleb an einem Witz und ich bin froh als Joyce ihm dafür in die Schulter boxt.

"Tut mir leid, ich glaube, wir haben es nicht mehr geschafft, den Alarm abzuschalten," endet Jackson schließlich die Erzählung.

Nia steht wieder aufrecht und setzt ein nachdenkliches Gesicht auf. Sein Haar sieht noch immer ziemlich zerwühlt aus.

"Sie wollten verhindern, dass ihr das tut," sagt er schließlich und wendet sich dann an uns alle: "Wir müssen hier raus."

Blitzmerker.