Kapitel Zwanzig

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Mik

"Mik sollte gehen."

Noch bevor sich mein dröhnender Kopf von den Auswirkungen des Nebels erholt hat, bereitet Zane mir schon neue Kopfschmerzen.

Ich blicke ihn auf diese Bemerkung hin nur verärgert an, obwohl ich keinen Zweifel daran habe, dass er die anderen tatsächlich davon überzeugen könnte, mich kämpfen zu lassen.

Jackson beteiligt sich vehement nicht an der Diskussion, er versucht bloß aus dem Fenster in die Arena zu blicken, doch entweder jemand hat das Licht ausgeschaltet oder die Scheibe ist abgedunkelt worden.

Akira lehnt seufzend an einer Wand und hält sich den Schädel. Sie verdreht nur die Augen in Zanes Richtung.

Sie sieht mehr als nur mitgenommen aus. Schätze beide unserer Pläne haben nicht so funktioniert, wie wir es wollten. Im Nachhinein wundert es mich auch gar nicht. Wie konnten wir nur so dumm sein zu glauben, wir könnten damit durchkommen, wo doch die Spielmacher diejenigen sind, die uns alle in der Hand haben. Wahrscheinlich hat diese verfluchte Pille mir nur vorkalkulierte Lügen ins Hirn gepflanzt.

Ich sollte verzweifelt an einer Lösung unseres miserablen Problems arbeiten, stattdessen verspüre ich nur noch Wut.

"Was denn? Er hätte mich umgebracht, nur um diesen beschissenen Typen aus..."

"Wage es ja nicht Nia als Ausrede für deinen Hass mir gegenüber zu benutzen!" Schnauze ich ihn sofort an als ich ahne, in welche Richtung sich seine Aussage entwickelt. "Wieso gehst du nicht? Du bist der bessere Kämpfer," füge ich noch süffisant hinzu.

"Stimmt," sagt er nur und kommt mir viel zu nahe. Bei seinem hässlichen Grinsen ballen sich meine Hände ganz von selbst zu Fäusten.

"Glaub mir, ich würde liebend gern da drinnen unsere Ehre retten, aber noch mehr Freude würde es mir bereiten, dabei zuzusehen, wie du auf die Schnauze bekommst."

"Was ist denn nur dein verdammtes Problem?" fauche ich und mache Anstalten ihn am Kragen zu packen, doch er weicht mir im letzten Moment geschickt aus.

"Er hat nicht unrecht, Mik..." sagt Akira plötzlich neben mir, was mich innehalten lässt.

"Was?"

"Naja, wenn wir das hier fair entscheiden wollen, dann sollten wir darüber nachdenken, wer diesem Clash gegenüber am loyalsten ist. Und du... naja, du hast uns verraten."

Sie sagt es leise, so als wäre es ihr fast unangenehm und nicht voller Hass, so wie Zane. Aber das macht mich fast noch wütender.

Elende Heuchlerin.

Was fällt ihr eigentlich ein mich als den Verräter hinzustellen, wenn sie genau dasselbe vorhatte. Abhauen, unseren Clash blutig zurücklassen. Da erst verstehe ich, dass sie mich loswerden will. Ahnt sie womöglich, dass ich etwas weiß?

Ich wende mich von Zane ab und stapfe nun auf Akira zu.

"Hast du sie noch alle?" frage ich kühl. Sie macht einen nervösen Schritt rückwärts. "ICH habe unseren Clash verraten? Wer wollte denn mit Dean abhauen?"

Akira wird in dem Moment leichenblass in dem auch ihr Mund vor Erstaunen weit aufklappt.

"Dean? Dem Jungen aus Clash Blau?" Jackson hat sich dem Fenster abgewandt und beobachtet unsere Konversation nun interessiert.

"Ja," sage ich, wobei ich Akira kein einziges Mal aus den Augen lasse, "sie dachte, es würde nicht auffallen, wenn sie ganz hinten stehen bleibt und wartet, bis Dean zu ihr hingerannt kommt."

Als nächstes verfinstert sich Akiras Blick und sie sagt zu den anderen: "Das stimmt nicht, er ist mir gefolgt, um mich anzugreifen, ich habe versucht mich zu verteidigen."

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