Kapitel Sieben

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Mik

Ich hätte nie geahnt, dass ein winziges blaues Licht mich so aus der Bahn werfen könnte wie das an Nias Handgelenk. Ich versuche nicht näher zu kommen. Obwohl es nichts gibt, was ich lieber tun würde, als Nia jetzt zu berühren. Nur um sicher zu sein, dass diese ganze Sache real ist; nicht nur ein böser Alptraum.

Wir schauen einander an und selbst wenn ich die anderen völlig vergessen habe, kann ich immer noch spüren, wie sie Nia und mich anstarren; ihre Verwirrung über die unbestreitbare Tatsache, dass er und ich uns kennen.

Wenn ich ihm jetzt in die Augen sehe, ist da nichts als Schmerz. Ich erkenne diesen Blick genauso gut, wie ich seine Gedanken in seinem Gesicht ablesen kann. Es tut ihm leid; fast bedauert er es, sich den Luxus gewährt zu haben, zu denken, dass wir nicht beide in der Arena gegeneinander kämpfen müssen.

Und während ich versuche, die Realität zu verstehen, sie auf meine Seite zu bringen, fange ich an, über einen Weg nachzudenken, um uns beide sicher hier rauszuholen; um jeden Preis.

"Warum bist du nicht dageblieben, wie wir es vereinbart haben?" Akira ist die Erste, die ihre Fassung zurückerlangt. Ihr Ton ist scharf.

Ich bin mir nicht sicher, ob ich sprechen kann, und als ich es tue, schaue ich Nia unentwegt an: "Es ist nur... Ich konnte nicht... dort bleiben..."

Ich erinnere mich daran, wie ich vor nur einer Minute mit mir selbst gekämpft habe, ob ich Waylon und Jackson in unserem Versteck zurücklassen oder mich an den Plan halten und warten sollte, bis Akira und Zane die Situation entschärft haben. Aber ich hatte das Gefühl, dass ich ihm zeigen muss, dass ich hier bin.

"Also du kennst ihn?" fragt der Junge mit der seltsamen Reptilienhaut und schaut zu Nia.

Nia schluckt, bevor er schließlich den Kopf von mir abwendet und zu dem Jungen blickt: "Ja, er ist... Ich meine, wir sind..."

"Beste Freunde", sage ich schlichtweg.

"Verdammt... die Dinge müssen noch komplizierter werden, oder?" Zanes Stimme tropft vor Sarkasmus.

Der Rest von ihnen schweigt.

Plötzlich ist wie aus dem Nichts eine ohrenbetäubende Sirene zu hören. Der Himmel verdunkelt sich, wobei es eher wirkt wie eine Sequenz in einem Computerspiel als echte Wolken, die sich außerhalb der Arena heranbahnen. Das Warnsignal ist so laut, dass wir alle reflexartig unsere Ohren bedecken.

Es scheint wieder Nacht zu sein, ich höre Akiras Bogen auf den Boden krachen.

"Was zum Teufel ist das?" schreit eine männliche Stimme; jemand aus Clash Blau.

Ich schließe meine Augen als die Luft plötzlich zum Stillstand kommt und als ich sie wieder öffne, kann ich sehen, dass sich der Himmel bedrohlich rot verfärbt hat.

Ich traue meinen Augen nicht, als riesige Felsen vom Himmel fallen. Sie sind schnell und scheinen zu brennen; genau wie Meteoriten.

Meine erste Reaktion auf die bevorstehende Gefahr ist ein verzweifelter Blick zu Nia. Er sucht ebenfalls Augenkontakt. Aber bevor wir in irgendeiner Weise reagieren können, stürzt ein riesiger Felsbrocken auf die Straße zwischen uns.

Er landet mit einem angsteinflößenden Aufprall auf dem Boden und reißt den Asphalt auseinander. Ich mache einen erschrockenen Sprung nach hinten und verliere Nia and alle anderen von Clash Blau in dem jetzt aufstrebenden Meteorschauer aus den Augen. Auch wenn die Brocken unmittelbar nach ihrem Aufprall aufhören zu brennen, weht überall beißender Rauch in der Luft.

"Komm!" schreit mich jemand an und packt meinen Arm. War das Waylons Stimme?

Ich muss meine Nase und Mund bedecken, um atmen zu können; Ich kann nichts sehen während ich Waylons Schritten und seinem Griff folge.

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