Flitterwochen?

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Die Jungs blieben Tag und Nacht bei mir. Ich fand das richtig süß. Ich kam eigentlich nur zum Essen raus, ansonsten schlief ich unter dem Einfluss von starken Schmerzmitteln. Aber am vierten Tag ging es mir endlich besser. Harry ging mit mir in die Dusche und half mir mich zu waschen, damit ich mich endlich wieder wie ein Mensch fühlen konnte. Er wusch mir sogar die Haare und föhnte sie dann. Ich setzte mich jetzt zu den anderen ins Wohnzimmer, wo wir uns einen Film ansahen. Danach musste ich lachen: "Kommt schon Leute, ihr müsst doch bestimmt mal nach Hause oder?" Kaya war mittlerweile auch zu uns gestossen und sie sagte jetzt: "Fühlst du dich besser?" Ich nickte: "Ja, ich komme schon klar, ihr dürfte ruhig gehen." Harry sah mich, mit der unausgesprochenen Bitte an, bleiben zu dürfen und ich lächelte ihn an. Sie verabschiedeten sich also von uns, nur Harry blieb bei mir. 

Ich lag wieder im Bett und Harry sass, vollständig angezogen, neben mir und las ein Buch. Ich war gerade aufgewacht und blinzelte ihn verschlafen an: "Hey" sagte er leise. "Alles in Ordnung?" Ich nickte. "Danke dass du hier bleibst." murmelte ich und er schnaubte: "Danke dass ich hierbleiben DARF!" sagte er jetzt. Die nächsten vier Wochen, bewegte er sich keinen Meter von mir weg. Er machte Frühstück, Mittag- und Abendessen, räumte die Wohnung auf, half mir mich zu waschen. Er war immer für mich da und ich merkte, dass ich bereit war ihm zu verzeihen. Mittags machten wir regelmässige Spazieränge, wobei er ja darauf achtete, dass mir keiner an meinem Arm zu Nahe kam. Paul besuchte uns hin und wieder, die Jungs und Kaya fast jeden zweiten Tag. Sie freuten sich alle, dass ich auf dem aufsteigenden Ast war. Endlich kriegte ich diesen scheiss Gips ab und fing mit meiner Therapie an. Nach dem ersten Mal, sass ich, vor Schmerzen weinend zu Hause. Die Therapeutin hatte Harry gezeigt, was er zu Hause machen konnte und er half mir bei den Übungen. Meine Schmerzensschreie ignorierte er, ganz wie die Therapeutin es gesagt hatte, aber ich merkte, es tat ihm fast genauso sehr weh wie mir. Aber es half, schon nach weiteren drei Wochen, hatte ich überhaupt keine Schmerzen mehr während den Übungen. 

Eben kam Harry ins Wohnzimmer und sagte: "Hey Paul lässt fragen, ob wir morgen alle zusammen Essen gehen wollen." Ich nickte "Klar, wieso nicht, endlich mal wieder raus hier." Am nächsten Abend trafen wir uns dann alle in einem Restaurant. "Also Leute, ich hab euch nicht zum Vergnügen hierher gebeten" grinste Paul und wir sahen ihn interessiert an. "Ich habe mir gedacht, Easy.... du bist doch wieder auf dem Damm und was neues zum Arbeiten steht auch noch nicht ins Haus." Ich nickte und Harry sagte: "Na ich hoffe, das dauert auch noch ein bisschen" Ihn ansehend lachte ich: "Du willst mich ja nur zu Hause haben. " worauf er sich, ebenfalls lachend, zu mir beugte und mich küsste. Das machte mir nichts mehr aus, ich genoss es sogar immer mehr. Paul fuhr jetzt fort: "Na also...ihr habt alle nichts zu tun, warum schwingt ihr eure Ärsche dann nicht schon Übermorgen nach Mauritius?!" Wir sahen uns alle an. Das hatten wir, aufgrund des ganzen Ärgers in der vergangenen Zeit schon wieder alle vergessen. "Das ist eine super Idee!" meinte Liam und die anderen nickten bestätigend. Harry und ich sahen uns an. Ich merkte, dass er nicht wußte was er dazu sagen sollte. Er wollte mir nicht vorgreifen, hatte wahrscheinlich keine Ahnung, ob ich schon soweit wäre die Flitterwochen nachzuholen. Paul merkte mein Zögern: "Sorry, Easy... wenn du noch nicht soweit bist, dann..." Ich schüttelte den Kopf. "Nein Paul, ich würde mich freuen." mit eienm Seitenblick auf Harry sagte ich: "Ich denke das kann uns nur gut tun." Die anderen lächelten, sie freuten sich auf den Urlaub.

Also standen wir zwei Tage später mit gepackten Koffern am Flughafen. Mittlerweile hatte ich mich mit dem Gedanken an Sonne, Strand und Meer angefreundet und freute mich ebenso wie die anderen. Im Flieger suchten wir alle unsere Plätzchen, machte es uns bequem und quatschen Wir würden 13 Stunden unterwegs sein, also hatten wir genug Zeit. Irgendwann schliefen wir aber alle. Irgendwann wurde ich wach und traf bei der Toilette auf Kaya, die mich anlächelte: "Wie fühlst du dich?" Ich wusste, sie meinte nicht meinen Arm. "Eigentlich gut." sagte ich zögerlich und sie meinte: "Und uneigentlich?" Ich mußte lächeln: "Es ist irgendwie seltsam. Harry und ich haben seitdem nicht mehr miteinander geschlafen, nur geküsst. Ich hab Sehnsucht nach ihm, aber ich hab auch tierische Angst vorm *ersten* Mal." Sie nickte: "Das kann ich verstehen. Aber lass es erst mal auf dich zukommen. Die Sonne, das warme Wetter, das Meer. Unsere Stimmung wird mit Sicherheit gelöst sein, vielleicht gewöhnst du dich an den Gedanken und vergisst alles andere?" Ich nickte: "Das kann ich nur hoffen." Sie streichelte mir lächelnd über den Oberarm: "Du wirst sehen, das wird schon!". meinte sie. 

The Bodyguard II - ReunitedWo Geschichten leben. Entdecke jetzt