Tokyo Revengers / Organfarmer

Vergangenheit

12 jahre zuvor

Du läufst gerade durch die Straßen Shibuyas. Dir ist zu Ohren gekommen, das heute auf dem alten Schrottplatz ein Kampf zwischen der Tokyo Manji Gang und Valhalla sein soll. Eigentlich interessierte es sich weniger, aber meist Enden solche Kämpfe mit schwer Verletzten oder sogar Toten. Du wolltest auch nie viel mit Gangs zutun haben. Wenn du welche siehst gehst du ihnen lieber aus dem Weg, aber du erwischt dich immer wieder dabei wie du bei Kämpfen zuschaust.

Du konntest von weitem schon die Sirenen der Polizei und der Krankenwagen hören. An dir rannten mehrer Männer in weißen Jacken vorbei, einer davon rempelte dich stark an und du fällst auf deinen Hintern. Als du aufstehst, klopfst du dir den Dreck von den schwarzen Klamotten und läufst weiter. Du standest vor einem der großen Tore und erkanntest auf der andern Seite, wie sich die Männer mit den schwarzen Uniformen, langsam in bewegung setzten. Ein blonder Junge schaute auf den leblosen Körper vor ihm und du erkennst so viel Wut und Trauer in seinen Augen. Sie wirken aber auf der anderen seite so Leer. Dabei war er bestimmt nicht mal so viel älter als du.

Als die Männer weg waren, kam auch der Krankenwagen an dir vorbeigefahren und steuerte auf die zwei Jungen zu. Du läuft ihnen hinterher und bleibst neben den Notärzten stehen. Sie wussten wer du bist und wohin du gehörst, deswegen ließen sie sich auch nicht sonderlich stören von dir. Die Polizei verhaftete den Jungen mit dem schwarz-blonden Haar.

" Er ist Tod. Wir können nicht mehr tun."

Du verbeugst dich vor der Leiche um ihm den letzten Respekt zu erbringen, ehe du dein Wort an die Sanitäter bringst.

" Könnt ihr ihn gleich in unser Unternhemen bringen?"

" Schon wieder? Was ist mit deinem Vater? Fährt er den gar nicht mehr?"

" Ähm doch schon, aber e-es geht im in letzter Zeit nicht so gut.", lügst du.

" Nagut können wir machen, aber dein Vater muss langsam mal wieder Fit werden, sonst verliert er noch sein Geschäft. Wir können das nicht immer machen."

"Ich bedanke mich vielmals"

Du verbeugst dich und fährst zusammen mit dem Krankenwagen zu dem Bestattungsinstitut. Dort angekommen lieferten sie den Jungen auf einen der Tische und verschwanden wieder.

Auf dem weg zu deinem zuhause Telefonierten, die Ärzte mit der Mutter von dem Jungen und erklärten ihr auch sogleich, dass sie die Leiche zu dir brachten. Den Rest musst du dann selber mit der Mutter klären. Dein Vater wird bestimmt wieder halb angetrunken im Bett liegen, denn die ganze Nacht war er nicht zuhause. Dieser Zustand war schon seit Monaten so. Du warst wütend und sauer, den eigentlich sollte er sich um sowas kümmern und nicht du. Du solltest in der Schule sitzen und mit Freunden Spaß haben.

Du hast den Jungen etwas von dem Blut befreit und ein weißes Lacken über ihn drüber gelegt. Bevor du dies über sein Gesicht gelegt hast, betrachtest du ihn kurz. Er hatte lange schwarze haare und ein recht schönes Gesicht. Er trägt ein Lächeln auf dem Gesicht.

Du musst hart schlucken, denn es ist nicht oft, dass du hier jemanden liegen hast, der fast genauso alt ist wie du. Solche Momente zeigen dir immer wieder wie schnell man aus dem leben gerissen wird. Das Lacken ziehst du über sein Gesicht und du verschwindest aus dem Raum.