Nach dem Training ging Chloe mit uns nach Hause. Sie meinte sie würde gerne unsere Lieblingsserie schauen. Natürlich wollte Adam auch. Irgendwie war er schon immer in unserer Nähe. Langsam sollte er sich mal Freunde hier in London suchen.
So saßen wir zu dritt im Wohnzimmer auf der Couch mit noch einer Tüte Chips. Kaufte er etwa jeden Tag Chips ein? Und wo versteckte er sie? Nirgendwo im Haus waren Chips zu sehen. Da mich das laute Geräusch der Chips im Mund störte, hörte ich bald auf zu essen. Die Folge hatte ich mit Chloe bestimmt schon drei mal geguckt. Aber es war ihre Lieblingsfolge, ich konnte sie nicht einmal fragen, ob wir einen anderen gucken wollen, sonst kassierte ich mir auch schmerzhafte Schläge. Sie hatte mich eigentlich nie geschlagen, nur Adam, weil er sie immer ärgerte, aber sie würde so weit gehen wenn es um ihre Lieblingsfolge ging. Also schaute ich lieber ganz normal mit.
In den vielen Trainingsstunden war ich so erschöpft und müde, dass ich gar nicht die Zeit zum nachdenken genommen hatte. Es war oft so, dass ich mich leer und verzweifelt fühlte, ohne einen bestimmten Grund, genau wie jetzt. Oder so gestresst von den Gedanken die aufkamen. Meistens blendete ich währenddessen alles drumherum aus, aber das wollte ich nicht. Deshalb griff ich nach meinem Handy und landete auf dem Chatverlauf von George und mir. Ich las mir die Nachrichten durch, alles von Anfang an. Es war gar nicht mal so lange her, trotzdem fühlten sich die Erinnerungen so weit weg an. Ich scrollte zu dem Tag an, an dem er mich zu sich einlud. Stimmt. Er wollte sich nochmal mit mir treffen. Nonna wollte mich sehen.
Aber...
Nein. Kein aber. Ich war diejenige, die sich entschieden hatte sich an Lara zu rächen. Und wie sollte das gehen, wenn ich mich ständig weigerte etwas mit George zu unternehmen?
Plötzlich fing ich an zu tippen, ohne wirklich zu wissen was. Die Frage kam einfach aus meinem Kopf geschossen. Und erst als ich auf ,,Senden" klickte, realisierte ich, was ich hier überhaupt tat.
Ich spürte auf einmal Wärme und roch intensiven Parfüm, den ich nur all zu gut kannte. Adam hatte sich leicht zu mir gelehnt. "Wer ist es?" Abrupt drehte ich mein Handy weg und starrte ihn verärgert an. "Niemand" Auch Chloe, die auf der anderen Seite von Adam saß, wurde auf uns aufmerksam. "Oh", sagte Adam mit einer tiefen Stimme. "Geheimnisse" Er hob herausfordernd die Augenbrauen hoch, doch nicht so ironisch, wie er es sonst immer tat. Diesmal war seine Miene ernst. Ich schnaubte belustigt, doch ich klang total verunsichert. Eher so als würde ich gleich in Tränen ausbrechen wollen. Chloe mischte sich ein. "Er?" Und nahm sich mehr Chips aus der Tüte.
Am liebsten würde ich Chloe dafür eine reinhauen.
"Wie 'er'?", wollte Adam wissen. Ich antwortete nicht, sondern wurde total rot. Adam verstand. "Chloe weiß es also" Nein, nein, nein. Adam sollte sich möglichst davon fernhalten.
Danke Chloe!
Sie schnaubte leise. Das reichte mir. Wütend stand ich auf und sie blickte mich verwirrt an. "Jetzt tu nicht so, als hättest du keine Geheimnisse, Chloe."
Und bereute es sofort.
Trotzdem marschierte ich die Treppen hoch und sperrte mich in meinem Zimmer ein.
Verdammt, wieso sagte ich sowas? Jetzt verrät mich das nicht nur, sondern ich bin ihr eine Erklärung schuldig. Aber wahrscheinlich würde ich ihr nichts verraten, bevor sie selbst nicht erklärte was das Ganze mit George war. Ich hatte ich ihm geschrieben, ich wünschte ich hätte es nicht getan. Jetzt, wo Adam etwas von ihm wusste, würde die Sache noch komplizierter werden. Als er letztes Jahr da war, hatte ich mal einen Nerd zu mir eingeladen, damit wir zusammen Mathe machen konnten. Der Arme wurde die ganze Zeit von Adams Blicken und Kommentaren belästigt. Dabei wollte der Nerd noch nicht einmal mit mir reden. Zuerst dachte ich, weil er so schüchtern war, wie immer eigentlich, doch er wurde einfach von Adam verängstigt. Nach einer knappen Stunde hielt er das nicht mehr aus, erfand eine blödsinnige Ausrede und ging. Danach hatte ich Adam mal so richtig schön angeschnauzt. Das war der Grund wieso ich Adam nie mehr irgendwas von Jungs erzählen wollte.
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Broken Heart Teil 1
Romance(...) "Ist schon okay", flüsterte er beruhigend (...) Ich schloss die Augen und die Tränen liefen über meine Wange. Genau sowas hatte ich gebraucht. Ich brauchte IHN. Nur bei ihm wusste ich, wie es war lebendig zu sein und Gefühle zu spüren, die ich...