Mein Wecker weckte mich und ich schaltete es mit einem genervten Stöhnen aus. Heute wird ein ganz langer Schultag.
Ich ging runter, frühstückte mit Mia und Mom, den einzigen die wach waren. Dad durfte heute etwas ausschlafen und später zur Arbeit gehen. Adam und seine Familie schliefen tief und fest im Wohnzimmer. Toll, jetzt durfte ich schön in die Schule gehen, während die anderen sich entspannten.
Auf dem Weg zur Schule hatte ich einen heftigen Ohrwurm von Georges Lieblingssong. Der wird mich sicherlich den ganzen Tag begleiten, dachte ich. Und auch die anderen Songs seiner Playlist schwebten durch meinen Kopf. Ich hatte sie schon so oft gehört, dass ich sie schon auswendig konnte. Ich summte ab und zu vor mich hin.
Begleitet von den Liedern kam ich in der Schule an und stieß auf Chloe, die ausnahmsweise mal früher kam als sonst. Auf dem Weg zu unserer Klasse fing ich ein Gespräch auf.
"Adam ist wieder da" Sie grinste und nickte, als würde sie sich wieder an etwas erinnern. "Ach ja, stimmt!" Sie lachte. "Der existiert ja auch noch!" Ich schnaubte "Ja, leider", murmelte ich sarkastisch zu ihr rüber. Sie grinste nur. Chloe und ich -besonders Chloe- liebten es Adam zu ärgern. Er war wie ein bester Freund für sie. Klar, sie hatten sich schon kennengelernt, als Adam uns das erste Mal besuchen kam. Wenn ich so daran dachte, dann waren die lustigsten und gleichzeitig auch die lächerlichsten Erlebnisse mit Adam und Chloe.
Wir gingen die breite Treppe hoch und marschierten weiter nach vorne. An der rechten Seite befand sich dann unser Klassenraum.
"Wir müssen uns wieder treffen", setzte Chloe an, als wir reingingen. Ich nickte, doch sprach nun etwas leiser, um die Aufmerksamkeit der Klasse nicht auf mich zu lenken. "Ja. Willst du morgen zu mir kommen?"
"Klar, ich freue mich", sagte sie. Wir setzten uns auf unseren Platz, Chloe direkt vor mir. Ich holte meine Schulsachen raus und Chloe drehte sich zu mir um. "Und wie läufts mit-" Sie schaute sich um, alle unterhielten sich. "Na, du weißt schon" Sie deutete ein Herzzeichen mit ihren Fingern. Seinen Namen auszusprechen war zu riskant hier im Klassenraum. Alle kannten George und sie würden weitere Gerüchte verbreiten. Ich dachte zuerst an gestern Abend und wie schön es war mit ihm zu schreiben. Aber dann fiel mir etwas anderes wieder ein. Chloe und George. Sie hatten sich getroffen und Chloe hatte mir immer noch nichts davon erzählt. Das war so verdächtig seltsam, denn normalerweise erzählte sie mir alles. Oder vielleicht doch nicht? Naja, ich berichtete ihr auch nicht alles von mir. Und obwohl ich ihr gerne alles über George erklären würde, antwortete ich knapp. Denn Angst hatte ich immer noch über ihn zu reden. "Gut, schätze ich" Sie neigte den Kopf schräg, wusste nichts mit dieser Antwort anzufangen. Aber dann kam die Lehrerin und Chloe setzte sich wieder richtig hin. "Egal, wir reden später", sagte sie noch schnell, bevor sie sich ganz dem Unterricht begab.
Die Stunden in der Schule schienen endlos zu dauern. Ich hatte noch nicht mal in den kurzen Pausen Zeit tief durchzuatmen, denn sie vergingen im Flug, während der Unterricht eine halbe Ewigkeit dauerte. Ich schaute auf die Uhr, arbeitete dann extrem lange, doch als ich dann wieder auf die Uhr schaute waren erst fünf Minuten vergangen. Chloe gab es in der Stunde vor den Mittagspause -Spanisch- auf und tat Garnichts mehr. Dafür bekam sie eine sechs für die Stunde, aber das war ihr egal. Als wir dann endlich Mittagspause hatten, ging Chloe genervt an meiner Seite in die Kantine.
"Ich hasse Schule", murmelte sie laut genug, dass ich es hören konnte. Ich tätschelte Chloes Schulter. "Ich auch", sagte ich verständnisvoll. Und ich log nicht, das wusste sie. Ich hasse die Schule, weil hier immer die schlimmsten Sachen passierten. Wenn ich an die Schule dachte, dann dachte ich automatisch auch an Schmerz. Ich dachte an Lara, die mich jahrelang mobbte. Ich schaute mich kurz und schnell um, nur um sicher zu gehen, dass sie nicht in der Nähe war.
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Broken Heart Teil 1
Romansa(...) "Ist schon okay", flüsterte er beruhigend (...) Ich schloss die Augen und die Tränen liefen über meine Wange. Genau sowas hatte ich gebraucht. Ich brauchte IHN. Nur bei ihm wusste ich, wie es war lebendig zu sein und Gefühle zu spüren, die ich...