Nonna gab uns lächelnd das Essen. Pizza. Aber natürlich. "Direkt aus der Italienischen Küche!" Ich lächelte sie an und hoffte, dass sie damit verstand, dass ich mich bedankte. Die Pizza roch extrem köstlich, war aber auch extrem heiß. Also wartete ich, bis alle am Tisch waren. Zu meiner rechten übernahm George einen Platz. Er blickte zwischen Alice und Celina hin und her, die einer Katze hinterher rannten. Sie lachten und beleidigten die Katze sogar, wenn sie weglief und sich versteckte. Manchmal rannten sie sogar gegen den Esstisch und Nonna ermahnte sie auf Italienisch. Dann kam auch noch Martina aus der Küche und ermahnte sie ebenfalls. "Alice, Celina! Lasst die arme Mimi in Ruhe!" Sie kicherten und verlangsamten ihre Schritte. Die Katze verschwand leise im Flur, war erleichtert endlich in Ruhe gelassen zu werden. Mir war neu, dass die Familie eine Katze hatte. Ich schaute zu George und beugte mich etwas zu ihm rüber. "Von einer Katze hast du mir nichts erzählt.", flüsterte ich. Er lachte leise, konnte nichts erwidern, da seine Mutter wieder schimpfte. "Setzt euch sofort hin!" Sie gehorchten. Alice saß sich gegenüber von George hin und Celina von ihrer linken. Die Getränke in den Gläsern schwappten. Mein Blick wechselte zu Nora, welche gegenüber von mir still da saß und auf ihr Handy starrte. Der helle Bildschirm schien auf ihre dunklen Augen. Ich musste nicht lange nachdenken, um herauszufinden, was für ein Typ sie ist. Kalt und empfindungslos; ihr ist alles egal, bis auf ihr Handy. Genauso wie Lara müsste sie beliebt in der Schule sein. Kann ich verstehen, denn sie ist wirklich hübsch. Ihr Stile ist geschmackvoll, ihre braunen Haare sehr gepflegt, ihre Nase genauso perfekt, wie der ihrer Mutter und die Schminke, die sie in einer verminderten Menge trägt, gibt ihr einen intensiven Ton.
Celinas und Alices Gerede schien sie nicht zu stören. Sie bemerkte nicht einmal, dass ich sie erforschte. Sie konzentrierte sich nur ganz auf ihr Handy, tippte herum und lächelte ab und zu.
Nun schaute Nonna sie ganz ernst an. Sie ist zwar eine süße und liebevolle Oma, doch wenn sie mal wütend wird, hören ihr alle zu. "Nora?" Das ist keine Frage und keine Bitte. Sondern eine Warnung. Nora legte ihr Handy auf ihren Bauch und warf ihrer Oma einen kalten und genervten Blick zu. Sie kommunizierten mit bloßen ernsten Blicken um die Wette. Schließlich gab Nora nach, stöhnte genervt und drückte das Handy in Nonnas Hand, welche nun zufrieden lächelte und das Handy weg legte. In der Zwischenzeit setzte sich Martina am linken Tischkopf. Sie versuchte Noras genervten Blicken auszuweichen und grinste George so breit an, als wäre etwas magisches passiert. "So, was habt ihr beide denn so gemacht?", fragte sie neugierig, legte ihre Ellenbogen auf den Tisch ab und wartete auf eine Antwort. Ich antwortete nicht, da ich wusste, dass George antwortet. Er kratzte sich am Hinterkopf und lächelte schief.
Aus dem Augenwinkel bemerkte ich, wie mich Nora zum ersten mal anschaute, versuchte sich ein Bild von mir einzuprägen, zu erraten, wer ich sein könnte. Ich tat so, als würde ich das nicht mitbekommen und starrte Martina an.
"Ich habe ihr Gitarre spielen beigebracht."
"Pfft.", hörte ich von Nora. Sie rollte die Augen, schaute gelangweilt auf ihr Essen. Hat sie etwas gegen mich? Wenn ja, warum? George ignorierte sie. "Naja, ich habe es zumindest versucht..." Er lächelte. Ich sah, wie Nonna auf ihn zukam. Sie hatte Besteck in der Hand und stellte es auf den Tisch ab. Dann betrachtete sie George genau mit ihren liebevollen Augen. "Du bist eben Nonnos Enkel!", sagte sie, umklammerte sein Gesicht, sodass seine Wangen zusammengequetscht wurden und schenkte ihm einen dicken Kuss auf die Wange. Er lief rot an, versuchte sich zu befreien. "Nonna...", murmelte er beschämt. Nonna lachte leise und ließ ihn in Ruhe. Zumindest dachte ich das. Sie packte ihm noch an die Haare und wirbelte sie rum, sodass seine Haare ihm ins Auge fielen.
Nonnos Enkel. Sein Opa. Ich erinnerte mich an das Bild, versuchte mir vorzustellen, wie er und George zusammen Gitarre spielen. Doch wusste ich nicht, wie ich mir seinen Opa vorstellen sollte. Ich kannte ihn nicht ein mal. Also wisch ich den Gedanken beiseite und sah Nonna an.
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Broken Heart Teil 1
Romance(...) "Ist schon okay", flüsterte er beruhigend (...) Ich schloss die Augen und die Tränen liefen über meine Wange. Genau sowas hatte ich gebraucht. Ich brauchte IHN. Nur bei ihm wusste ich, wie es war lebendig zu sein und Gefühle zu spüren, die ich...