Das lauwarme Wasser war angenehm auf meiner Haut. Ich hatte unbedingt eine Dusche gebraucht.
Mom und die anderen waren vor einer halben Stunde gegangen und ich stürzte mich direkt danach in die Dusche. Vielleicht war ich schon viel zu lange hier. Vielleicht versuchte ich den Gestank der letzten Tage abzuwaschen. Ich wusste es nicht.
Als ich letztendlich raus ging, fühlte ich mich so frisch, wie ein neuer Mensch. Ich war bereit den Rest des Tages zu überstehen. Ich zog mir einfache Kleidung an, die mir meine Mutter mitgebracht hatte, ging wieder auf mein Krankenbett und setzte mich. Ein großer verzweifelter Seufzer entfuhr mir. Beim Anblick dieses Zimmers, überfuhr mich wieder eine neue Welle der Trauer. Es bedrückte mich und ich wollte hier raus. Raus, irgendwo hin. Nach draußen, an die frische Luft, um mich zu klarem Verstand zu bringen. Ich würde den Duft des späten Winters einatmen. Und für eine Weile einfach etwas lebendig sein.
Ich versuchte mich langsam mit dem Gedanken zu beruhigen, dass Chloe und George später kommen würden.
Ja, das war es.
Es beruhigte mich.
***
Chloe hatte schon immer eine starke Persönlichkeit. Sie war energievoll, mutig und selbstbewusst. Sie hatte alles, womit man eine Lara niederlegen könnte. Ich hatte es nicht. Aber sie half mir. Sie war immer ein toller Mensch gewesen.
Doch auch sie hatte sich verändert.
Das sah ich ihr an, als sie gegen 15 Uhr mit einem schmerzverzehrtem Gesicht und Augenringen, mein Krankenzimmer betrat. Und als sie mir in die Augen sah, wurde mir das Herz schwer. Sie hatte auf dem Weg hierher geheult, keine Frage. Und jetzt drohten ihr die Tränen, wiederzukommen.
"Scheiße, sorry", waren ihre ersten Worte, als eine Träne ihre Wange runterfloss. "Tut mir leid." Sie wischte sich eilig die Träne weg, sammelte etwas an Kraft und schaute mir nun mit hoch erhobenen Kinn in die Augen. Es bewies ihre Stärke. Ich erhob mich von meinem Bett und ihre Augen wurden groß, als sie mich vor ihr stehen sah. Ich umarmte sie einfach. Keine Worte waren nötig. Sie verkrampfte sich einen Augenblick und erwiderte schließlich die Umarmung. Als auch mir die Tränen drohten zu kommen, löste ich mich von ihr. Sie hatte die Augenbrauen hochgezogen. "Wow, du... Du stehst ja" Ich lachte trocken. "Ja, ich stehe" Ich hätte genauso antworten können: "Ja, ich lebe" Aber wir wussten beide, worüber es hier eigentlich ging. Dass ich lebend vor ihr stand. Mom konnte es auch nicht glauben. Als wäre ich nicht echt.
Sie lächelte. "Wie geht es dir?"
"Besser"
"Gut"
"Und wie geht es dir?"
"So lala", lachte sie, aber ich blieb ernst.
"Du musstest dich beruhigen, meinte Adam."
Ihre Miene verdüsterte sich ein wenig, als sie seinen Namen hörte.
"Ja, geht schon. Alles gut."
Sie log. Denn das bezweifelte ich. Gar nichts war gut. Und es war nicht gerade angemessen, jetzt noch zu lügen. Meinetwegen. Aber ich hakte nicht noch länger nach. Sie wand sich ab und setzte sich auf den Stuhl in der Ecke neben der Tür. Ich setzte mich auf das Bett.
"Hast du mit Adam über mich geredet? Und ist er noch hier?", fragte sie plötzlich. Ich war leicht irritiert. Wenn schon, was war denn daran so schlimm? Dass wir über sie geredet haben? Oder dass er noch hier war? "Nein, ich habe ihn nur gefragt, wie es dir geht und nein, er ist nicht hier." Sie seufzte erleichtert auf, was mich noch mehr irritierte. "Warum?"
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Broken Heart Teil 1
Romance(...) "Ist schon okay", flüsterte er beruhigend (...) Ich schloss die Augen und die Tränen liefen über meine Wange. Genau sowas hatte ich gebraucht. Ich brauchte IHN. Nur bei ihm wusste ich, wie es war lebendig zu sein und Gefühle zu spüren, die ich...