KAPITEL 21

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Es war soweit. Der Tag war gekommen.

Ich war so verdammt froh, dass ich diese Nacht überhaupt schlafen konnte. Ich hatte erwartet, dass ich mich unruhig, mit pochendem Herzen im Bett wälzen würde, und kein Auge zu bekommen würde. Okay, ich hatte zwar schweißnasse Hände und zweifelte an meinem ganzen Hobby, doch letztendlich war ich so müde, dass ich relativ schnell einschlief. Ich war zu erschöpft, um mir Gedanken zu machen, die mich verrückt machten.

Und jetzt war ich topfit und zerbrach mir den Kopf.

Mein Herz klopfte wild und ich musste ständig in Bewegung bleiben. Diese Nervosität überwältigte mich, sodass ich eine Sekunde überlegte, doch lieber so zu tun, als wäre ich krank um bloß nicht aufzutreten. Zu schwänzen. Das wäre so viel einfacher. Wäre gar keine so schlechte Idee...

Verdammt.

Ich durfte nicht einfach so aufgeben. Vielleicht hätte ich dieses Mal wirklich eine Chance zu gewinnen. Allerdings wollte ich mir nicht so viele Hoffnungen machen, denn wer weiß? Vielleicht breche ich mir beim Tanzen mein Bein oder ich bekomme Panik und blamiere mich vor all den Leuten oder... Scheiße! Ich sollte doch lieber so tun als wäre ich krank! Bevor ich mir einen kurzfristigen Plan überlegen konnte, tauchte Adam vor mir auf, als ich gerade unten angekommen war, um meine Schuhe und meinen Mantel zu schnappen und mich auf dem Weg zu machen. Mein Turnbeutel mit meinen Eiskunstlaufschuhen, meinem Anzug und viel Wasser fest umklammert.

"Hey", sagte er unsicher und lächelte mit einem Mundwinkel. "Hey", tat ich ihm gleich. Irgendwie war es beruhigend mit jemandem zu sprechen, egal mit wem. So konnte ich nicht länger drüber nachdenken den Wettbewerb zu schwänzen. "Schicke Frisur" Ich verdrehte die Augen. "Komm zum Punkt, Adam" Er sammelte sich. "Ich wollte nur sagen..., dass ich an dich glaube. Du schaffst das." Seine Hände glitten in seine Hosentaschen und er biss sich auf die Unterlippe. Ich nickte ihm dankbar. "Danke" Er lächelte und ich lächelte zurück. "Bis gleich. Du kommst in einer Stunde nach?", fragte ich ihn. "Ja, ja. Natürlich. Bis dann."

Auf dem Weg zur größeren Eislaufhalle hier in London, wurde mir flau im Magen. Schwänzen, dachte ich, wäre keine gute Idee. Denn, was hatte ich davon? Nur noch mehr Ärger und schlechtes Gewissen. Alle würden heute da sein. Meine Familie, Chloe, Adam und seine Familie, Lucy und...

George.

Meine Hände schwitzten immer heftiger. Schwänzen wäre ein Zeichen für Schwäche. Schwänzen würde bedeuten, dass ich mich versteckte. Dass ich Angst hatte. Dass ich all meine Hoffnungen aufgegeben hätte. Wenn ich schwänzte, dann wäre Lara wieder auf dem ersten Platz und wieder einmal unbesiegbar für mich. Ich könnte alles verlieren.

Und das ließ ich nicht zu.

Es begann stürmisch zu regnen, als ich ankam. Der starke Wind ließ Bäume tanzen und meine Haare flogen wild um sich her. Mit schnellen Schritten betrat ich die große Eislaufhalle, die mich stark an ein Fußballstadion erinnerte. Es war riesig und oval förmig. Die Eingangstür war groß und echt schwer. Als ich rein kam stand ich völlig erschrocken und außer Atem da und versuchte zu begreifen, was ich als nächstes tun sollte. Hier drinnen rauschte kein Wind um meine Ohren, alles war ruhig. Auch der Regen goss nicht mehr aus Eimern. Ich seufzte auf und ging erstmal links die Treppe hoch, wo ich die Umkleidekabine vermutete. Als ich die Treppen hinter mir hatte, war ich auf einem schmalen Gang, aus dem man eine perfekte Sicht auf die große Eislaufbahn hatte. Es war wunderschön. So hell, dass es einen blenden könnte. Ich zog die frische Luft des Eises ein. Hier würden wir also um den ersten Platz kämpfen.

Dann wollen wir mal.

In der Umkleidekabine war niemand. Nur eine Person. Lara. Ich war zwar schon früh da, doch Lara war immer die erste. Als die Tür hinter mir zuknallte, schaute sie auf. Ich zuckte innerlich zusammen und erstarrte. Wagte es nicht mich zu bewegen. Ich fand, sie konnte ruhig weiter ihre Schuhe zubinden und mich ignorieren. Aber natürlich bohrte sie ihren Blick in meine Haut. Ich hielt die Luft an und wollte wieder gehen, denn das letzte was ich wollte, war es mit Lara in einem Raum festzustecken. Alleine.

Broken Heart Teil 1Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt