Ich hatte zum ersten Mal dieses Gefühl. Und vielleicht würde ich dieses Gefühl genießen, wären da bloß nicht die großen Probleme zwischen. Aber vielleicht war ich auch gar nicht verliebt. Vielleicht spielten meine Gedanken nur verrückt. Doch ich merkte, dass ich sehr oft an ihn dachte, mehr als nötig. Und ich bekam dabei Herzrasen und ein kribbeln im Bauch, wovon alle sprachen, wenn sie verliebt waren. Dieses Gefühl überwältigte mich. Erst jetzt verstand ich, wieso mich Chloe immer gefragt hatte, ob ich verliebt war. Sie wollte wissen, wie ich mit diesen Gefühl umgehen würde.
Ich wusste es selber nicht genau.
In der Schule versuchte ich mich abzulenken, um so wenig wie möglich darüber nachzudenken, und dieses Gefühl los zu werden. Denn ich wusste, dass meine Gefühle für George die Situation noch schlimmer machen würde. Doch es war so schwer. Unglaublich schwer.
Vor allem, wenn die ganze Schule über mich redete.
In der Pause sah ich Lara, die mich mit einem Mörderblick anstarrte und mit ihren Freundinnen über mich lästerte. Eine dreckige Schlampe.
Ich bekam die Lara-George Bilder nicht aus dem Kopf. Und wie sie Händchen gehalten hatten... Ich schüttelte leicht den Kopf und ging an Lara vorbei, zur Bücherei. Dort wartete nämlich Chloe auf mich.
"Hey", murmelte ich leise, fast gar nicht zu hören, als ich mich neben Chloe setzte, die gerade an ihren Mathe Hausaufgaben arbeitete. Sie zog konzentriert ihre Augenbrauen zusammen, während sie an einer Aufgabe grübelte. "Wer zum Teufel hat sich Funktionen ausgedacht? Das unnötigste der Welt!", sagte sie statt einer Begrüßung, eher zu sich selbst, als zu mir. Ich gluckste kurz belustigt. Chloe war nie gut in Mathe, hasste die Lehrerin, fluchte im Unterricht vor sich hin, beleidigte unseren Mathebuch und war völlig durch.
Während sie weiterhin verzweifelt überlegte, starrte ich auf die Bücherregale vor mir. Chloe wusste noch nichts über meine Gefühle und ich war mir auch nicht sicher, ob ich es ihr sagen sollte. Aber sie war die einzige, die mir helfen würde, damit umzugehen. Möchte ich aber ihre Reaktion sehen? Ich hatte mich in den festen Freund von Lara verliebt. Wie würde sie reagieren?
Aber... sie musste es wissen.
"Chloe...", fing ich an. Ohne sich auch von den Aufgaben abzuwenden, murmelte sie: "Ja?" Ich wurde so nervös, dass meine Hände zitterten. "Ich..." Wie sollte ich ihr das am besten erklären? "Also, du weißt doch das alles mit George und so" Sie nickte "Hm"
"Ich habe gestern Abend nochmal über alles nachgedacht und... Ich glaube, dass ich-" Ich seufzte. "Dass ich für ihn Gefühle habe." Jetzt war es raus. Blitzschnell drehte sie sich zu mir und machte große Augen. Ich zuckte innerlich zusammen. "Im Ernst?" Ich nickte stumm. Sie blieb eine Weile so und schaute mich überrascht an. Das machte mich extrem verlegen. Doch irgendwann -endlich- kam sie wieder zu sich und seufzte schwer. "Wow...also..." Sie kam nicht weiter. Wieder überlegte sie mir etwas zu sagen, aber sie ließ es lieber. Da sie nicht weiter wusste, sprach ich weiter. "Wie soll ich damit umgehen Chloe? Wenn Lara das erfährt..." Meine Tränen wollten kommen, doch ich riss mich zusammen. Chloe schaute mich bemitleidend an und fasste mir auf die Schulter. "Nein, nein, es ist überhaupt nicht schlimm. Du kannst nichts für deine Gefühle. Verliebt sein ist eigentlich was ganz tolles...", sagte sie. Als sie merkte, dass ich traurig auf meine Füße starrte, legte sie ihre andere Hand, auf die andere Seite meiner Schulter und zwang mich, zu ihr zu schauen. "Hör zu, mach dir da keine riesige Qual draus. Bleib ruhig, diese Lara kann dir George nicht einfach wegnehmen." Ich nickte. Sie nahm ihre Hände weg. "Ja.", brachte ich leise raus. Ich konnte nicht sagen, ob sie recht hatte. Ich glaubte, Chloe verstand nicht genau, wie ich mich fühlte. Sie konnte die Situation nicht aus meinen Augen sehen. Denn immer noch wollte ich über dieses Gefühl hinwegkommen. Es fühlte sich einfach... falsch an.
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Broken Heart Teil 1
Romance(...) "Ist schon okay", flüsterte er beruhigend (...) Ich schloss die Augen und die Tränen liefen über meine Wange. Genau sowas hatte ich gebraucht. Ich brauchte IHN. Nur bei ihm wusste ich, wie es war lebendig zu sein und Gefühle zu spüren, die ich...