22. Ihn Ohnmacht

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Müde schließe ich meine Augen während der Fahrt zu dem Haus von Max. Kurz bevor ich einschlafe schaue ich auf die Uhr im Auto: 01:25. Schon leicht spät. Langsam lege ich mein Kopf an die Fensterscheibe und schlafe ein.

Unerwartet werde ich durch ein Vibrieren in meiner Tasche, die auf meinem Schoss liegt aufgeweckt. Müde öffne ich deren Reißverschluss mit geschlossenen Augen. Langsam sollte ich aber nun meine Augen öffnen, um zu sehen wer anruft. Als ich dies tue, erschrecke ich schlimm, da ich erst jetzt bemerke, dass Luca mich in seinem Auto alleine gelassen hat und er vor Maxes Haus geparkt hat.

"Scheiße..." flüstere ich leise, als mir all die schlimmen Gedanken in den Kopf kommen, was Max und Luca wohl gerade machen. Schnell bete ich einmal, mit der Hoffnung, dass sie sich gerade nicht prügeln.

Als ich fertig mit beten bin, schaue ich schließlich auf mein Handy: Vincent ruft an.

Kurz bevor ich dran gehen kann, ertönt plötzlich ein Brüllen aus dem Gebäude. Wer war das? Was war das? Wo kommt es her?

In Sekundenschnelle trifft mich wieder die Panik. Wo bleibt Luca denn bloß? Unkonntrolliert strömen mir Tränen die Wangen runter.

Ich werde schnell wieder aus meinen Gedanken gerissen, als ich mein vibrierendes Handy wieder bemerke. Schnell gehe ich dran.

"Ja hallo?" sage ich hektisch und fange schnell zu atmen an.

"Luna ist alles ok? Wo bist du?" antwortet Vincents dunkle Stimme sofort besorgt.

"Ich bin... Ich bin... Luka ist... keine Ahnung... Scheiße..." murmle ich durcheinander und schniefe einmal laut. Nervös fange ich an mich im Wagen zu bewegen und einen Ausgang zu suchen.

"Luna, Luna Süße! Du musst dich beruhiegen, beruhieg dich Kleine, alles wird gut!" meint Vincent beruhiegend mit rauer Stimme.

Laut fange ich zu heulen an. "Ich kann nicht. Ich mach mir Sorgen um Luca und um Max. Vincent ich hab Angst!" flüstere ich und vergrabe mein Gesicht in mein Schoss.

"Sag mir wo du bist!" befiehlt Vincent mir, und es hört sich so an, als ob er gerade mit gehen/laufen anfängt.

"Ich bin in dem Wagen meines Bruders Luca, vor dem Haus seines Freundes Max. Warum fragst du?" frage ich und versuche so gut wie es geht meine Atmung zu regulieren.

"Ich brauch die Adresse, ich komme bei dich!" erklärt er. Verwirrt überlege ich: Warum will er kommen?

"Es ist 54, ********gasse" sage ich knapp und merke, wie mir so leicht schwindelig in meinem Kopf wird.

"Ok. Ich bin in 5 Minuten da. Du musst mir nur noch sagen, vor was du Angst hast?" meint er mit ruhigem Ton.

"Ich habe Angst, dass sie sich prügeln, weil ich hab meinem Bruder erzählt, dass Max mich mal angefasst hat.. Vincent mir ist es schlecht!" murmle ich müde.

"Ich weiß dass es dir schlecht ist Luna, du muss deine Atmung regulieren, beruhiege dich bitte!" erklärt Vincent mir an der anderen Seite des Telefons.

"Ich verstehe... nur.." murmle ich, während ich merke, dass meine Atmung sich wirklich langsam beruhiegt. Aber nicht weil ich mich beruhiege, nein, sondern weil ich keine Energie habe, um so schnell zu Atmen. Müde fallen langsam meine Augenlieder zu.

"Ja? Was nur...? Was wolltest du sagen?" höre ich Vincent mit mir reden. Müde will ich antworten doch ich fühl mich zu schwach.

"Vincent ich..." bekomme ich nur noch hin zu sagen, bevor meine Hand mein Handy nicht mehr halten kann, und dieser auf meinen Schoss fällt.

Langsam falle ich ihn Ohnmacht. Scheiße.


Dumpfe Stimmen. Leichtes Licht. Langsam zwinge ich mich meine Augen zu öffnen. Vergebens. Etwas genervt, dass ich missgelungen meine Augen nicht öffnen konnte, grummele ich einmal laut.

Unerwartet spüre ich plötzlich eine sanfte Hand auf meiner Stirn. "Luna? Hörst du mich...?" sagt dann eine Stimme undeutlich, eine dunkle, raue Stimme. Langsam nicke ich mit dem Kopf und blinzele ein paar Mal.

Die gleiche Stimme sagt wieder etwas aufgeregt, was ich jedoch nicht verstehen kann. Kurz darauf spühre ich kaltes Wasser an meiner Stirn. Leicht erschrocken öffne ich meine Augen und erkenne zunächst nur verschwommene Farben. Nach kurzer Zeit sehe ich schließlich den Kopf eines Mannes über mir.

Wieder muss ich ein paar Mal blinzeln, bis ich ihn erkennen kann, Vincent! Ich kriege mit wie er mir etwas wiederholt sagt, doch ich grinse ihn nur so lange glücklich an, bis er aufhört besorgt reinzuschauen und ebenfalls mit Grinsen anfängt.

Als ich bemerke, dass mein Kopf auf Herr Meyers Schoß liegt, wir uns auf der Rückbank von Lucas Wagen befinden, ich liegend und Vincent sitzend, frage ich Vincent sofort, wo wir gerade sind und wo sich Luca befinde.

Schnell erklärt Vincent mir, dass Luca neben einem Parkplatz an einer Tankstelle geparkt habe und er schnell rein gegangen wäre, um noch mehr Wasser zu kaufen, um mich damit leichter aufzuwecken.

Verstehend nicke ich langsam und drehe mich so um, dass ich Vincents Bauch ansehe. Als ich dies tue, seufze ich einmal tief, da ich dabei einen stechenden Schmerz in meinem Kopf spüre. Sofort fängt Vincent an, meine Haare fürsorglich zu streicheln. "Beweg dich nicht zu viel Süße!" meint er beruhiegend.

Er hat mich Süße gennant!

Unerwartet geht plötzlich die Tür, an der Seite wo mein Kopf liegt, auf. Vorsichtig drehe ich meine Augen in diese Richtung, und ich erkenne Luca, der mich höfflich angrinst. Er beugt sich über mich und drückt mir einen Kuss auf die Haare.

"Gehts dir schon besser?" fragt er besorgt, worauf ich wieder langsam nicke.

Noch eine weitere volle Stunde verbringen wir auf diesem Parkplatz, bis ich wieder halbwegs fit bin. Währenddessen, erzählen mir Vincent und Luca was passiert war:

Vincent hatte einen heftigen Streit mit Max, wie befürchtet. Luca hatte ihn zwei Mal so dolle auf die Lippen geboxt, dass er anscheinend literweise zu Bluten anfing. Ihre Freundschaft ist eindeutig komplett im Arsch.

Sie haben jedoch gewissermaßen ein Deal gemacht. Naja, Luca hat ihm eher gedroht, dass wen Max der Polizei die Bilder zeigen würde, dass er ihn bei der Polizei wegen Frauenmisshandlung melden würde. Dann ist Luca einfach wieder wütenc aus Maxes Haus gegangen.

Er kam gerade rechtzeitig, denn Vincent war anscheinend drum und dran gewesen, Lucas Autofenster aufzuschlagen. Schöne erste Begegnung zwischen 'meinem Freund' und meinem Bruder.

Wie auch immer, Luca hat einfach wieder den Wagen aufgesperrt, und hat mit Vincent ausgemacht auf die nahe liegenste Tankstelle zu fahren. Luca hatte mich gefahren, und Vincent wäre uns mit seinem Wagen hinterher gefahren.

Bis jetzt, sieht es so aus, als ob Luca und Vincent sich allem im allem gut verstehen.

Etwas müde bitte ich Luca drum, ob wir jetzt nachhause fahren könnten, da ich müde bin, und endlich schlafen möchte. Sofort startet Luca den Motor und ich verabschiede mich von Vincent mit einen Kuss auf die Wange. Während er mich auf die Wange küsst, flüstert er mir zu, dass ich ihn anrufen solle wenn es mir besser geht. Daraufhin fange ich sofkrt leise zu kichern an und nicke mit dem Kopf...

Guter Lehrer & verführerische SchülerinWo Geschichten leben. Entdecke jetzt