Guter Lehrer & verführerische Schülerin

2. Herr Meyer, also?

Wir sitzen alle einzelnd, ich sitze in der dritten Reihe in der Mitte. Langsam schaue ich Richtung Lehrer Pult. Unsere Blicke treffen sich kurz, doch es ist genug um zu erröten. Endlich mal ein heißer Lehrer! Er hat einen leichten 3 Tage Bart, braune, kurze Haare, blaue Augen die leicht von einer Brille verdeckt werden, trägt Hemd und Kakies, und sieht stark gebaut aus. Man kann ihn schon von anderen Schülern unterscheiden, das heißt aber noch lange nicht dass er um die 50 ist, eher 26 schätze ich. Er hat einen Art Aktenkoffer vor sich am Tisch liegen. Zufrieden schaut er die Klasse an, während seine Hände auf dem Koffer am Tisch platziert sind.

"Meyer mein Name." sagt er laut mit einer etwas rauen Stimme und grinst dabei mit einem kleinem Grinsen die Klasse an. "Ich bin euer Mathelehrer für dieses Jahr, die arme Frau Leckmar bekommt ja ein Kind, und ich bin ihre Vertretung, das müsstet ihr ja schon wissen!" Er wirkt nett, so lehrermässig, etwas unsicher aber, also schon süß. Ich schaue kurz zu Joanna herüber die ihn verträumt ansieht, wie alle andern Mädchen. Der arme Herr Meyer! "Pschtt... Luna?" kommt es leise von hinten, es ist Ryan. Unauffällig drehe ich meinen Kopf seitlich, so dass ich ihn besser hören kann, doch noch immer so tun kann als ob ich Herrn Meyer zuhöre. "Mhmm?" mache ich leise. "Geiler Lehrer, was? Würde für ihn die Seite wechseln!" meint Ryan belustigend. Ich kann mir ein kurzes Kichern nicht verkneifen und schaue ungläubig in Ryans dunkelbraune Augen, er zwinkert mir zu. "Turteltäubchen, ruhe bitte!" meint Herr Meyer nebensächlich und schaut in Ryans und meine Richtung. Verwirrt schauen Ryan und ich uns an und schütteln den Kopf. "Er ist ein Spassti" flüstert Ryan noch kurz, worauf ich schmunzeln muss.

Gerede, Gerede, und nochmals Gerede... und das über Mathe! Es ist sein erstes Jahr als Lehrer, und man kann schon sehen dass er sich Mühe gibt. Verträumt schaue ich die Tafel an. "Habt ihr... habt ihr das alle verstanden?" er schaut unsicher zur Klasse hin, einige der Mädchen nicken mit dem Kopf, die anderen geben sich mal nicht die Mühe so zu tun als ob sie zu hören würden, und die Jungs, tja die Jungs geben nur Kommentare ab, wie "Joah Herr Meyerheyer", "Bei ihnen immer Schatzi!", "Sie können von mir so vieles nicht erwarten, ich verstehe Mathe nie!". Bei manchen schmunzelt er, manche ignoriert er nur. "Maya, du hast es ja verstanden, oder?" fragt er neugierig das Mädchen das vor mir sitzt. Sie nickt langsam. Ruckzuck kritzelt er eine Aufgabe an die Tafel.

"Kannst du mir diesen Fall dann bitte lösen?". Herrausfordernd schaut er Maya an. Unsicher steht sie auf und macht kleine Schritte Richtung Tafel, wobei ihre kurzen blonden Haare, die in einem Pferdeschwanz befestigt sind, auf und ab springen. Sie nimmt die Kreide und stellt sich beschämt einen halben Meter vor der grünen Wandmauer. Sie zeichnete etwas zitternd eine -2,579 hin. "Guter Versuch Maya, aber... nein. Wiederhol das mal lieber zu Hause." Herr Meyer klopft das Mädchen an der Schulter ab. "Jemand anderes vielleicht?" schaut mein Mathelehrer in die Runde. "Niemand?" er schaut jedem genau in die Augen, doch wie immer, schauen die meisten beschämt auf den Boden. "Ach bitte!" fleht er wie ein Hund, worauf die Klasse zu lachen beginnt.

Ängstlich erhebe ich meine Hand. "Ah ja, Luna. Danke dass du dich gemeldet hast." Zielstrebig gehe ich Richtung Tafel während er das sagt. "Gerngeschehn" sage ich knapp. Er reicht mir die Kreide, dabei berühren sich unsere Finger. Ich nutze die Gelegenheit aus und atme seinen Parfüm ein, Männerparfüm. Mein Vater hatte glaube ich den selben.

Während ich die Aufgabe Schritt für Schritt löse schaut Herr Meyer eine Zeit lang den Klassenspiegel an. "Luna ist ein schöner Name. Deine Eltern haben eine gute Wahl gemacht!" sagt er kaum hörbar, ich glaube nur ich habe es gehört, da die anderen aus der Klasse etwas plappern. Ich höre kurz auf zu schreiben und drehe meinen Kopf zur Seite. Er erhebt den Kopf vom Blatt und grinst mich freundlich an. "Danke" sage ich knapp und schreibe weiter. "Wie heißen sie denn mit Vornamen?" frage ich leise, aber natürlich hört es wieder keiner. "Vincent" murmelt er in das Blatt hinein. "Ich bevorzuge aber Herr Meyer!" fügt er rasch wieder seriös hinzu. Ich nicke schnell und schreibe die letzten beiden Ziffern.