17. Nicht mehr ganz geheim

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Mit einem Grinsen auf dem Gesicht werde ich von den hellen Sonnenstrahlen erweckt. Müde drehe ich meinen Kopf zu dem Fenster.

Ich schmunzele leicht als ich an die gestrige Nacht denke. Nein, ich hatte keinen Sex mit Vincent, keine Angst!

Nachdem wir uns wieder vertragen haben, hat er mich bis nach Hause begleitet. Es war wirklich schön.

Er kommt mich morgen, also am Sonntag, abholen und dann fahren wir zu ihm, essen schön, wir haben ein Date.

Eigentlich wollte er ins Kino, da habe ich mich erinnert, dass er mein Lehrer ist... Weil er aber so glücklich aussah und ich ihm seine Freude nicht ruinieren wollte und nicht daran erinnern wollte dass er eigentlich mein Lehrer ist, sagte ich einfach, dass wir doch zu ihm gehen sollten, da ich mich brennend dafür interessieren würde, wie der Rest seiner Wohnung aussieht.

Ausgeschlafen und glücklich mache ich mich fertig um bei Monika zu gehen. Ich ziehe eine Bluse mit einem fetten Schal, Leggings, meine übliche Winterjacke und fette Stiefel an.

Dort angekommen, in ihrem großen Familienhaus, werde ich leider schnell wieder ganz leicht depremiert: Sie sind eine perfekte Familie. Oh Gott was ich solche Familien hasse!

In Monikas Zimmer angekommen fangen wir an uns unsere Neuigkeiten mit zu teilen. Soll ich ihr über Herr Meyer und mir erzählen?

Ich hab im Bus auf dem Weg bis hierhin lange darüber nachgedacht und mich dafür entschieden. Nun zögere ich aber etwas.

Ich kenne Monika zwar schon mein Leben lang und sie ist auch meine beste Freundin... Aber wie wird sie über mich denken? Wird sie es weitererzählen? Wahrscheinlich nicht, sie ist nicht so eine. Aber wie wird sie reagieren?

Meine Gedanken werden durch Monika unterbrochen "Gibts bei dir sonst noch etwas Neues?" meint sie höflich und grinst mich leicht an. Ihr Blick bleibt lange auf mir hängen, was für mich leicht unangenehm ist, weshalb ich von ihrem Bürostuhl aufstehe und in ihrem Zimmer auf und ab gehe.

Von der Seite aus bemerke ich wie Monika ihre Beine auf das Bett zieht und mich leicht besorgt ansieht. "Ich habe da so jemanden kennengelernt..." sage ich unsicher, bleibe dabei stehen, beiße mir unbequem auf die Lippe herum und schaue sie leicht ängstlich an.

"Wen?" meint sie sofort streng. Meine Miene verändert sich und ich fange sofort an los zu lachen "Freust du dich denn nicht für mich? Normalerweise würdest du dich doch freuen!".

"Ich weiß nicht ob ich mich freuen soll, du bringst das so rüber als ob es da noch etwas Schlechtes gibt. Gibt es da noch etwas Schelchtes?".

Traurig seufze ich "Es ist mein Mathelehrer.". Monika klappt der Mund auf, ach du Scheiße! "Ich hoffe mal dass dein Mathelehrer WENIGSTENS der neue, junge, gutaussehende Herr Meyer ist und nicht so ein alter Kauz wie der Herr Motami?" fragt Monika mit gebrochener Stimme. "Na was denkst du denn? Natürlich der Herr Meyer!" pruste ich langsam los.

"Fragerunde! Seit wann?" meint Monika. Ach nee, keine Fragerunden, die sind immer voll scheiße! Ich überlege kurz "Mittwoch... glaube ich."

"Wie hat es angefangen?" "Ich habe ihn irgendwie... verführt" erkläre ich schüchtern.

"Mag er dich?" "Er hat mir gestern Abend die krasseste Liebeserklärung gemacht, die ich je gehört habe..." schmunzele ich den Boden, worauf sich ein kleines Grinsen auf Monikas Gesicht bildet.

"Das freut mich... Magst du ihn auch?" fragt sie fröhlich. Ich schaue sie glücklich an und nicke sicher.

"Aber er ist mein Lehrer..." seufze ich wieder und rufe somit mich und Monika wieder in die brutalle Realität zurück.

"Stimmt... Du gefährdest sein Leben. Mach Schluß! ... Oder was ihr beide auch immer habt." Traurig setze ich mich neben Monika aufs Bett "Ich weiß... Ich hab es auch versucht... wirklich doll... Aber... Er kehrt immer wieder zurück und lässt nicht locker. Er ist immerhin glücklich... und ich auch! Wir werden aufpassen... Keiner wird uns erwischen! Ich versperch's... ich werde so gut aufpassen dass uns niemand erwischt! So gut wie noch nie!".

"Ich bin nicht deine Mutter und kann dir nichts befehlen, aber ich bin deine beste Freundin, und als beste Freundin kann ich dir Tipps geben. Mein Tipp: Mach Schluß!!!" rüttelt Monika mich am Arm. Seufzend lasse ich mich nach hinten ins Bett sinken und stöhne kurz auf.

Unerwartet vibriert mein Handy neben mir, es ist eine Sms von Vincent, sofort bildet sich ein leichtes Schmunzeln auf meinem Gesicht.

"Lies mir vor was der Hengst denn schreibt!" fordert Monika mich auf und schaut mich felsenfest an. Amüsiert beobachte ich sie und lache kurz auf "Woher weißt du dass das Herr Meyer ist?". "Sechster Sinn, meine Liebe!" zwinkert sie mich an.

Kopfschüttelnd öffne ich die Nachricht und lese laut vor "Ich glaube dein Armband ist dir letztes Mal kaputt gegangen als du hier warst und du hast es hier vergessen:p Hab es in der Couch-Ritze gefunden. Es ist goldig mit kleinen Schleifen(: Kann es sein dass es deins ist Kleines?<3".

Kleines, er hat mich Kleines genannt. Wie süß! "Ist es deins?" unterbricht Monika meine Gedanken. Schnell nicke ich mit dem Kopf und antworte schnell auf seine Nachricht "Jap ist meins(: Gib es mir morgen einfach" lese ich laut damit Monika auch weiß was ich schreibe.

"Ist schon leicht süß wie ihr miteinander schreibt..." gibt Moni beschämt zu. Ich nicke heftig "Ich weiß!".

Guter Lehrer & verführerische SchülerinWo Geschichten leben. Entdecke jetzt