ELF

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Das erste was ich vernahm als ich mein Bewusstsein wieder hatte, war kühle Luft, die mir eine Gänsehaut verlieh. Langsam öffnete ich die Augen und wollte mich aufsetzen. Aber sowohl meine Füße, als auch meine Hände waren an der Liege, auf der ich lag, festgekettet. Neben mir stand ein Schrank, auf der anderen Seite war ein Stuhl. Der Rest war dunkel und ich konnte nichts erkennen. Ich versuchte die Füße aus den Manschetten zu ziehen. Ich wusste weder wie spät, noch wie lange ich überhaupt schon dort war. Die Manschetten saßen zu fest, sodass ich nichts tun konnte. Also blieb ich einfach liegen und schloss die Augen. Irgendwann flog schwungvoll die Tür auf und das Licht ging an. Erschrocken blinzelte ich mehrfach und sah mich um. Vor mir tauchte eine mir bekannte Person auf.

„Was? Wie sind sie freigekommen?", fragte ich nervös und wurde immer unruhiger.

„Man sollte sich nicht mit HYDRA anlegen, Miss Stark.", sagte Zola und grinste mir schmierig ins Gesicht.

„Was wollen Sie von mir verdammt?", fragte ich und riss an den Manschetten.

„Sie werden mein zweites Projekt.", sagte er, gab einem Mann in Kittel ein Zeichen und dieser kam zu mir.

„Die Blutproben waren einwandfrei und nach der Untersuchung kann ich sagen, dass sie die besten Voraussetzungen bietet.", sagte der Mann.

„Gut. Dann fahren Sie fort.", sagte Zola und ging einen Schritt zurück.

„Fortfahren womit? Welche Untersuchung?", fragte ich laut und mit Wut in der Stimme.

„Die Untersuchungen haben Sie nicht mitbekommen. Sie waren sediert.", sagte der Mann.

„Wie lange bin ich hier?", fragte ich.

„Zwei Tage.", sagte er.

„Bitte, lassen sie mich gehen. Sie haben mir schon genug genommen.", sagte ich flehend. Aber der Mann nahm eine Spritze mit rötlicher Flüssigkeit und steckte sie in den Zugang an meiner Hand. Danach wurde ein Beutel mit einer weiteren Flüssigkeit an den Tropf gehangen.

„Was war das?", schrie ich.

„Ihre Zukunft.", sagte Zola und verließ den Raum. In meinen Adern brannte es und irgendwas in der Flüssigkeit machte mich unendlich müde. Ich schlief wieder ein.

Vor mir war ein Vorhang. Ich wachte in einem Raum auf, wo außer meinem Bett noch sieben weitere standen. Vier davon leer. Ich wusste nicht was passiert war oder was das für Mittel waren, aber ich war noch geschwächt. An den Türen standen jeweils zwei Wachen in voller Montur. Krankenschwestern wuselten um die Betten herum. Der Zugang in meiner Hand war verschwunden und auf dem Tisch neben mir stand eine Flasche Wasser. Ich setzte mich langsam etwas auf und schaute mich im Raum um. Mein Blick blieb an einem Mann hängen, dessen Arm aus Metall war. Ein Gesicht erkannte ich nicht, da er abgewandt lag. Was der Mann wohl erlebt hatte, dass er jetzt einen Arm aus Metall hatte? Ich nahm mir die Flasche vom Tisch und trank einen großen Schluck. Der Mann wurde unruhiger und drehte sich etwas. Dann dachte ich mich trifft der Schlag. Es war Bucky. Sein Blick wanderte leer durch den Raum, bis er an mir haften blieb. Unsere Blicke trafen sich und mir stiegen Tränen in die Augen. Bucky lebte. Aber wie hat er den Sturz nur überlebt. Ich gab ihm ein Zeichen nichts zu sagen und lehnte mich zurück. In der Nacht stellten sich die Wachen außen vor die Tür und die Schwestern verschwanden. Leise stand ich aus dem Bett auf und schlich quer durch den Raum zu Bucky. Ich setzte mich auf die Bettkante und Bucky sah mich an.

„Bist du echt?", fragte er leise.

„Ja, Buck. Ich bin echt.", sagte ich und legte meine Hand an seine Wange.

„Warum bist du hier?", fragte er und setzte sich auf.

„Sie haben mich gefangen genommen. Sie haben mir was gespritzt und ich weiß nicht was. Auch nicht was noch passieren wird. Aber wie hast du überlebt?", fragte ich.

„Sie haben an mir experimentiert. Vielleicht hängt es damit zusammen.", sagte er und zog mich an sich. Ihn zu spüren und wahrzunehmen war einfach surreal.

„Deswegen wurde keine Leiche gefunden. Weil du lebst. Bucky, ich dachte ich hätte dich verloren.", sagte ich und schluchzte.

„Ich habe dich vermisst.", sagte er und lehnte seine Stirn an meine.

„Was ist mit deinem Arm?", fragte ich.

„Den habe ich beim Sturz wohl verloren. Seitdem habe ich das da.", sagte er und bewegte den Arm.

„Gott, was haben sie dir nur angetan?", sagte ich und die Emotionen brachen aus mir heraus. Ich weinte und hielt Bucky einfach an mich gedrückt. Seine Lippen berührten meine Schläfe. Ich sah ihn an und drückte meine Lippen auf seine.

„Ich liebe dich so sehr, Jenni.", sagte er.

„Ich liebe dich auch, Baby. Wir müssen hier weg.", sagte ich.

„Wir finden einen Weg.", sagte er und nahm meine Hand. Sein Daumen strich über meinen Ring. Bucky war wieder bei mir. Alles was ich brauchte war wieder da. Ich küsste ihn erneut, als die Tür aufflog und die Wachen mich packten.

„Ihr haltet uns für blöd. Hier sind Kameras.", sagte der Mann und zog mich von Bucky's Bett. Drei weitere Männer hielten Bucky, der versuchte sich loszureißen. Zola kam durch die Tür und sagte, „Bringt sie schonmal weg. Er ist danach dran.". Der Mann zog mich mit sich und ich versuchte mich aus seinem Griff zu lösen.

„Lasst sie in Ruhe.", rief Bucky, der aber keine Chance hatte aufzustehen.

„Bucky.", schrie ich, „Bitte lasst mich zu ihm.". Heiße Tränen liefen an meiner Wange hinab. Der Mann zog mich aus dem Sichtbereich und schleppte mich den Flur hinab. Die Tür zum Krankenzimmer ging zu und ich wurde in einen Raum gebracht. Mittig stand eine riesige Maschine. Zu zweit fixierten sie mich an den Stuhl und legten mir einen Knebel an. Stark weinend saß ich dort und wusste nicht, was passieren würde. Zola kam in den Raum und sah mich an.

„Ihre Bindung zur Heimat ist zu stark. Das werden wir jetzt ändern und in vielen Jahren werden wir sie zurückholen. Sie werden nicht mehr wissen wer sie sind. Ich bin dann schon tot, aber ihre Zukunft fängt bald an.", sagte er und grinste frech. Eine Handbewegung von ihm, bestätigte, dass der Mann loslegen sollte. In vielen Jahren? Was meint er? Die Maschine bewegte sich und zwei Platten legten sich an meine Schläfe. Der Mann drückte auf einen roten Knopf und Impulse durchzuckten meinen Kopf. Stechender Schmerz durchfuhr mich. So sehr, dass ich einen Schrei nicht mehr unterdrücken konnte. Mir wurde kurz schwarz vor Augen und danach schaute ich mich um. Man befreite mich aus der Maschine und schob mich zu einer Tür. Wir liefen über den Flur. Drei andere Wachen schoben jemanden an mir vorbei. Der Mann hatte einen Metallarm und rief irgendwas. Er sah mich genau an, aber er wurde weggeschleppt. Im nächsten Raum wurde ich in eine Kammer gesteckt und sackte erschöpft zusammen. Was dann passierte, wusste ich nicht.

PLEASURE AND PAIN // MARVEL FANFICTIONWo Geschichten leben. Entdecke jetzt