Jenni's Sicht
Zwei Jahre später
Zwei Jahre waren vergangen, seit sich die gesamte Welt von heute auf morgen änderte. Steve leitete eine Gruppe von Menschen, die in einer Sitzrunde, über ihre Gefühle sprachen. Ich fand diese Selbsthilfegruppe immer lächerlich, bis ich mal mitging, um mir das ganze anschaute. Steve erzählte von Peggy, ein Mann erzählte, dass er sich wieder traute zu daten und ich dachte dabei an Bucky und Wade. All diese Menschen verband ein und das Gleiche. Sie hatten alle jemanden verloren, der ihnen wichtig war. Mittlerweile weinte ich nicht mehr ständig. Ich hatte mir die letzten Monate Zeit genommen, um wieder fitter zu werden und mich selbst wiederzufinden. Aber mir fiel irgendwie die Decke auf den Kopf. In einem Jahr, habe ich alles von New York gesehen, was interessant war. Ich kam an dem Nachmittag von einem Spaziergang heim und sah, dass Steve in der Küche stand und aufräumte.
„Hey. Brauchst du noch Hilfe?", fragte ich, als ich auf ihn zulief.
„Nein. Schon fertig. Wie geht es dir heute?", fragte er.
„Ganz okay. Ich war draußen, weil mir heute die Decke auf den Kopf fiel. Ich habe Bilder gesehen und irgendwie ist es auch egal, was ich mir ansehe. Es erinnert mich einfach alles an Bucky.", sagte ich und setzte mich an den Tresen.
„Was ist, wenn du Thors Angebot annimmst und dir eine Auszeit in Asgard gönnst?", fragte er.
„Vielleicht hast du recht, aber dann muss ich dich ja alleine lassen.", sagte ich und schaute ihn skeptisch an.
„Ich bin nicht alleine. Nat ist doch da. Tony kommt hin und wieder. Außerdem will ich, dass es dir gut geht. Und ich kann mir gut vorstellen, dass es dir guttun wird, was anderes zu sehen.", sagte er und sah mich erwartungsvoll an.
„Ja. Ich gehe ja auch nicht für immer. Ich komme ja wieder. Wie kann ich Thor kontaktieren?", antwortete ich.
„Du wirst es nicht glauben, aber wir können sie via F.R.I.D.A.Y. anrufen. Tony hat es geschafft, dass unser System mit deren kompatibel ist.", sagte er.
„Ach. Echt jetzt? Du bist dir sicher, dass Thor das hinbekommt?", fragte ich amüsiert.
„Naja. Das habe ich nicht behauptet. Du kannst einfach im Kontaktbuch Thor auswählen und es verbindet euch dann automatisch.", sagte Steve und schmunzelte.
„Dann werde ich das doch mal tun.", sagte ich und erhob mich vom Stuhl. Ich lief geradewegs in den Konferenzraum und setzte mich vor dem Bildschirm auf den Tisch. Im Bedienfeld suchte ich nach Thor's Kontakt und klingelte durch. Es tutete und tutete, bis der Anruf angenommen wurde und ich auf dem Bildschirm nur ein Ohr sah.
„Hallo?", hörte ich Thor fragen.
„Thor. Das ist ein Videotelefonat. Du musst dich etwas vom Bildschirm entfernen.", sagte ich und musste mir das Lachen verkneifen. Er stellte sich aufrecht hin und ging ein Stück nach hinten. Er sah zum Bildschirm und sah mich an.
„Hallo, Jenni.", sagte er.
„Hey. Klappt noch nicht so gut, mit dem System oder?", fragte ich belustigt.
„Naja. Wofür brauch man sowas auch schon?".
„Genau für diesen Zweck. Wir sitzen in verschiedenen Welten und können uns sehen. Sag, wie geht es dir?".
„Mir geht es sehr gut. Wie fühlst du dich? Ist ja auch schon wieder zwei Monate her, dass wir uns gesehen haben.".
„Mir geht es eigentlich ganz gut. Nur fällt mir die Decke auf den Kopf. Vor zwei Jahren hast du mir angeboten, nach Asgard zu kommen. Steht das noch? Ich könnte Abstand zu allem hier gut gebrauchen.", sagte ich hoffnungsvoll.
„Ja, natürlich. Ich würde mich freuen.".
„Wie komme ich denn zu euch?".
„Ich hole dich ab. Sonst gibt es keinen Weg. So in einer Stunde?".
„Ähm. Ja. Dann muss ich mich nur etwas beeilen. Ich packe dann eben meine Koffer.".
„Ist gut. Dann bis gleich.".
„Bis gleich.", sagte ich. Thor versuchte den roten Hörer zu finden und schaute skeptisch auf den Bildschirm.
„Schon okay, Thor. Ich lege auf.", sagte ich und drückte auf den Button. Ich ließ das aufgestaute Lachen heraus und lief dabei zurück in die Küche.
„Und? Er kam nicht klar oder?", fragte Steve, der mich grinsen sah.
„Nein. Das werde ich ihm mal erklären müssen. Er holt mich ab. In einer Stunde. Deswegen werde ich jetzt packen gehen.".
„Sehr gut. Brauchst du Hilfe?".
„Ach Quatsch. So viel Zeug habe ich auch nicht.".
„Ist gut.". Daraufhin drehte ich mich um und lief den Flur hinab in mein Zimmer. Im Wandschrank stand der große Koffer. Ich zog ihn heraus und öffnete ihn. Ich nahm zwei Paar Sneaker, Badeschlappen und meine Boots und verstaute sie in den Schuhfächern. Für den Hinweg wollte ich meine roten Boots anziehen. Ich stopfte so viele Sachen wie möglich in den Koffer. Pullis, Hoodies, Shirts, Unterwäsche und so weiter. Mit Kraft zog ich den Reißverschluss zu und stellte den Koffer zur Seite. In meinen großen Rucksack packte ich meine Beauty-Produkte und die restlichen nötigen Sachen. Dann zog ich mir meine schwarze Jeans und das schwarze Top an, schlüpfte in die Boots und zog die, farblich zu den Schuhen passende, Lederjacke an. Die Haare hatte ich zu einem lockeren Dutt hochgeknotet. Ich hatte noch ein paar Minuten über und stellte die Sachen schonmal im Eingang ab.
„Jenni?", hörte ich Steve.
„Hier ist eine.", rief ich.
„Ich muss Nat abholen. Sie hat eine Panne.", sagte er, als er im Türrahmen vor mir stehen blieb.
„Ist gut. Komm her.", sagte ich und öffnete meine Arme. Er zog mich an sich und schloss seine Arme fest um mich.
„Pass auf dich auf und erhol dich. Ich habe dich lieb.", sagte er.
„Du auch. Ich habe dich auch lieb. Und drück Nat von mir.", sagte ich und gab ihm einen Kuss auf die Wange.
„Mache ich. Und lass zwischendurch von dir hören.", ermahnte er mich.
„Selbstverständlich.". Er ließ mich los und verschwand nach draußen. Während ich auf Thor wartete, setzte ich mich in den Sessel und beobachtete die langsam untergehende Sonne.
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PLEASURE AND PAIN // MARVEL FANFICTION
FanfictionJenni Stark muss während des Krieges mit vielen Niederschlägen zurechtkommen. Ihr Bruder versucht stets für sie da zu sein. Ebenso wie ihr bester Freund Steve. Als sie ihren Verlobten, James Barnes, verliert, bricht für sie die Welt zusammen. Es...