22 - Geständnis

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Kapitel 22)

Am nächsten Morgen wurde ich gegen 10:00Uhr von Mergim geweckt, der in mein Ohr flüsterte.

,,psst wach auf".

Nach langem rumzappeln und rumnörgeln stand ich auf, als mir bewusst wurde wir fahren zu den Gräbern. Sofort machte ich mich fertig und bemerkte wie Mergim mich erstaunt anschaute.

Ich: ,,Was ist?"

Mergim: ,,Hab noch nie gesehen wie sich ein Mädchen so schnell fertig machen kann!"

Ich: ,,Ja das war auch ne Ausnahme!"

Mergim(enttäuscht aber lachend: ,,Schade."

Wir gingen raus, kauften uns noch etwas kleines zum essen und stiegen auch dann ins Auto.

Mergim: ,,Wo muss ich lang?"

Ich erklärte ihm den Weg und wir fuhren hin.
Immer und immer mehr klopfte mein Herz, je näher wir kamen.
Mein Körper zitterte, diesmal nicht vor Kälte, Nein es war warm. Er zitterte vor Aufregung. Ich zitterte vor Aufregung. Alles Einfach. Meine Beine, meine Arme, meine Finger, Mein Kopf, meine Lippen und was es sonst noch gibt.
Ich hatte einfach Angst vor dem was ich fühlen werde. Ich denke das ist doch verständlich oder nicht? Ich weiß es nicht.
Mergim bemerkte anscheinend meine Angst und mein Zittern, welches ja nicht zu übersehen war und legte seine Hand auf meine. Er hielt sie fest und immer fester. Es tat verdammt gut zu wissen, dass er mit mir hier war. Was würde ich bloß ohne ihn machen.

,,Wir sind da, park hier irgendwo" sagte ich mit zitternder Stimme.

Er tat es und wir stiegen aus. Mit jedem Schritt den ich machte stieg meine Nervosität.
Ich bemerkte, wie sich meine Augen jetzt schon mit Tränen füllten und brannten. Wir betraten den Friedhof und suchten die Namen meiner Familie.
Meine Augen schweiften von Stein zu Stein. Und dann erblickten sie sie. Da waren sie. Meine Eltern nebeneinander vergraben, nach kurzem weiter schauen sahen wir auch Gonis, welches etwas weiter weg stand.

Ich kniete mich zuerst an meine Elterns Grab nieder und bemerkte dann eine Hand auf meiner Schulter.

Mergim: ,,Ich lass dich allein ich geh so lange zu Goni"

Ich nickte und er ging. Dann ließ ich meinen Tränen einfach freien Lauf. Ich glaube es könnte ein ganzer Fluss mit diesen Tränen gefüllt werden, so viel habe ich geweint. Zumindest hat es sich so angefühl.
Wieder fing ich nach langem Zögern an zu sprechen. Zu meinen Eltern. Es fühlte sich schwer an. Eine Last lag wieder auf mir, als ich da so saß und weinte. Eine schwere Last, die erst nach mehreren Minuten leichter wurde. Doch ich war froh. Froh endlich sie besuchen zu können und das alles dank diesem wundervollen Menschen, der mir meine Wünsche erfüllt. Mergim.

Und jetzt dachte ich wieder an Mergim.
Nach 15 Minuten stand ich weiterhin weinend auf und blickte zu Mergim, der in der Ferne ab Grab meines Bruders kniete und zu ihm sprach.
Ich bewegte mich langsam auf ihn zu. Sehr langsam und versuchte dabei meine Tränen wegzuwischen und mich zu beruhigen.
Als ich dann aber hörte wie er meinen Namen sagte stoppte ich. Wieso redete er über mich an Gonis Grab? Ich hörte zu.

,,Besmira ist in guten Händen Vlla(Bruder). Ich habe dir versprochen, dass ich auf sie aufpassen werde falls dir was passiert und erstrecht durch Patrick und ich werde mein Versprechen auf ewig halten. Wir wussten alle was für ein Arsch Patrick war, doch du hast immer nur das gute in den Menschen gesehen. Wahrscheinlich können wir alle daraus lernen. Deine Schwester ist eine tolle Persönlichkeit so wie du.
Immer schon wolltest du, dass ich und sie irgendwann heiraten. Du hast es immer wieder erwähnt, doch ich nahm es nicht so wirklich ernst. Warum weiß ich nicht. Jetzt versteh ich es aber. Das mit der Heirat zwischen uns kann ich dir nicht versprechen, weil ich nicht weiß ob sie für mich das gleiche empfindet wie ich für sie immer und immer mehr tue aber ich werde ihr falls das nicht geschieht dabei helfen den richtigen und damit ihre große Liebe zu finden."

Wie bitte? Was hatte er da grade gesagt? Goni wollte das Mergim und Ich? Nein oder. Mir stockte der Atem als ich diese Worte hörte. Und er sagt er empfindet etwas für mich. Stimmte das? Warum sollte er auch am Grab lügen. Und was ist mit mir. Ich mag ihn sehr aber ich kann einfach noch nichts dazu sagen. Ich hörte einfach weiter zu.


,,Ja Goni ich glaube so langsam verliebe ich mich in deine Schwester.
Sie ist ein toller Mensch genauso wie du. Alles an ihr ist perfekt. Ihre Art, ihr Lachen, einfach alles. Ich wünsche mir, dass sie irgendwann so fühlen kann wie ich und dass ich dir und mir somit diesen Wunsch der Hochzeit erfüllen kann. Wenn nicht mein geliebter Bruder, dann nimm es mir nicht übel. Hauptsache deine Schwester ist glücklich mit dem Mann, den sie liebt."

Jetzt hörte er auf zu reden und saß da einfach nur still. Ich dachte wieder nach was ich fühle und ich denke, nein ich weiß, dass ich auch mehr für ihn langsam empfinde.
Wenn er bloß wüsste, dass ich auch grade Gefühle für ihn entwickel. Aber das durfte er nicht. Aufkeinenfall.
Ich war einfach schockiert von seinen Worten und irgendwie wütend, weil er mir nicht gesagt hat, dass Goni es so wollte.
Doch dennoch konnte ich nicht böse auf ihn sein. Er war mir doch zu wichtig geworden. Ich fand die Worte die er sagte extrem rührend und dadruch musste ich wieder mit den Tränen kämpfen.

Das verlorene IchWo Geschichten leben. Entdecke jetzt