Kapitel 35)
Meine Nervosität stieg mit jedem Schritt zum Büro des Hauptkommissares. Aber ich musste das jetzt tun. Keine Ahnung wie ich reden sollte, aber es musste einfach sein.
Diese ganzen Geschichten und alles erzählen es würde mich fertig machen.
Zum Glück waren genug Leute hier, um das Wort zu ergreifen wenn ich nicht mehr könnte. Am meisten war ich froh über Mergim. Er wusste alles von A bis Z und war einfach ein Traum. Und was mach ich? Ich bin immer so gemein zu ihm.
Wir betraten die Tür zu dem Polizisten mit dem wir sprechen würden.
Für einen Moment ein Herzstechen, sodass ich in der Tür stehen blieb. Ein Stechen, welches mich kalt werden lies. Erneut.Mergim nahm meine Hand ,,alles wird gut shpirt" (Seele) sagte er mit ruhiger Stimme, damit ich nicht noch aufgeregter bin.
Wir setzten uns alle hin. Mergim natürlich neben mich.
,,Was kann ich für euch Horde tun" fragte der Polizist, als wenn er uns auf den ersten Blick nicht ernst nehmen würde.
,,Meine Freundin möchte einige Dinge sagen, wir werden ihr dabei helfen, da es ihr schwer fällt" sagte Mergim.
Meine Freundin? Okey! Meine Freundin. Diese zwei Wörter ließen mein Herz noch mehr klopfen, als es sowieso schon tat. Ich zitterte nun am ganzen Körper, am meisten meine Hände. Mergim drückte sie noch fester. Somit wusste ich, dass er da ist für mich.
Der Polizist schaute mich auf eine Antwort wartend an. Und ich begann nach längerem Zögern zu sprechen.,,Ich I-ich hab vor über 5 Monaten meine Familie bei nem Brand ve-erloren"
Ich machte eine Pause und spürte Mergims andere Hand meinen Rücken streicheln. Gänsehaut überkam mich und es beruhigte mich einwenig und ich fuhr fort.
,,Es war kein Unfall, wir wissen wer es war." beendete ich meinen Satz.
,,Ihr wisst schon es ist eine schwere Anschuldigung".
,,Wir haben Videobeweise" sagte der Junge, Emir der es an dem Abend gefilmt hat.
,,Das ist noch nicht alles" fügte ich hinzu.
-
Stille. Ich spürte Suads Blicke auf mir haften. Mehr hatten wir ihm nicht erzählt.
-,,Eines Abend ging ich meine Schwester Sara auf dem Friedhof besuchen, und als ich mich auf den Rückweg machte, also ehm ich hörte Schritte und..."
Ich fing an noch mehr zu weinen an und konnte keinen weiteren vollständigen Satz aus mir rausbringen.
Mergim ergriff mein Wort. Zum Glück. Ich wusste er würde mich nicht allein dabei lassen.,,Patrick war ihr gefolgt, er hat sie gepackt und nicht mehr los gelassen. Er hatte sie ausgezogen und war kurz davor also"
er blickte mich nach diesen Worten an und wartete auf eine Reaktion von mir. Ich drückte kurz seine Hand und gab ein kaum bemrrkbares Nicken von mir, welches er sah und er fuhr fort.
,,wäre ich 10 Sekunden später gekommen hätte er seine Vergewaltigung fast zu Ende gebracht. Er war schon richtig dabei aber ich hab ihn von hinten auf den Boden geworfen und auf ihn eingeschlagen. Ich konnte doch nicht zusehen, wie er meinem Mädchen so etwas antut."
Alle guckten geschockt, das hatte niemand gewusst, nur das hatten wir vor jeden verschwiegen, außer vor Musti. Er hatte jetzt Mein Mädchen gesagt. War ich wirklich seins in seinen Augen.
,,Er hat was" rief Suad und sprang auf.
,,Beruhigen sie sich junger Mann" forderte ihn der Polizist auf.
Suad setzte sich wieder hin, doch seine Wut und Entsetzen waren ihm deutlich anzusehen.
,,Wenn das die Wahrheit ist dann wartet eine riesen Strafe auf den Patrick" fuhr er fort.
,,Denken sie wir spaßen hier Herr Komissar, gucken sie sich mein Mädchen an ey mit sowas spaßt man nicht.!" sagte Mergim nun etwas lauter.
,,Ist gut ist gut" sagte der Polizist.
,,Noch was" sprach Suad.
Er guckte ihn an ,,noch was?" fragte er.
Suad nickte ,,Vor einer Woche hat er mir und Besmira irgendeine Droge ins Getränk gemischt. Hätte uns der Mergim nicht gefunden. Keine Ahnung" fügte er hinzu.
Jetzt sah man, wie der Polizist gänzlich schockiert war.
,,So einen Fall hatten wir jahrelang nicht, ich werde alles von euch aufnehmen. Der Patrick wird lernen seine Taten zu bereuen das versichere ich euch."
Aus einem vorher ausdruckslosen Polizisten ohne Gefühl entstand eine mitfühlende Persönlichkeit. Er schien wirklich Mitleid zu zeigen und steichte mir einmal kurz über den Arm als wir aufstanden.
Sie befragten nochmal alle genau und nahmen die Beweise auf, danach durften wir gehen und uns würde Bescheid gegeben werden sagten sie zu uns. Ich hoffe das Patrick seine gerechte Strafe bekommt. Ich wünschte ihm sogar den Tod, obwohl ich immer gegen eine Todesstrafe war, ihm wünschte ich es, doch in Deutschland war dies verboten. Allah verzeih mir das ich in der Lage bin jemanden sterben sehen zu wollen. Aber dieser Junge hat alles zerstört.
Suad kam draußen auf mich zu.
,,Es tut mir leid, ich wusste nichts" sagte er.
,,Dir muss nichts leid tun" sagte ich, schenkte ihm ein kleines Lächeln, welches viel Kraft kostete und ging nachdem er es erwiederte in Mergims Nähe.
Irgendwie fühlte ich mich grade nur bei ihm sicher. Er beschützte mich, er war am meisten für mich da, er brachte mein Herz zum pochen und er hinterließ immerwieder eine Gänsehaut auf meinem Körper, die nicht in Worte zu fassen war so stark war sie.,,Mergim?" fragte ich.
,,Ja loqk(sowas wie Liebling)?"
'Loqk' dieses Wort aus seinem Mund an mich gerichtet zu hören war wie Musik für meine Ohren. Es hinterließ in mir ein gewecktes Leben. In meine Adern floss das Blutt regelmäßiger. Einfach unbeschreiblich.
Er schaute mich erwartungsvoll an.
,,Tut mir leid" sagte ich nach einer gefühlten Ewigkeit.
,,Was denn?"
,,Ja das ich so scheisse bin manchmal, ich kann das nicht kontrollieren es tut mir leid".
,,Schon ok" sagte er, hielt kurz an und gab mir einen Kuss auf die Stirn. Einen Kuss, der ein wohles Gefühl auf meiner Haut spüren ließ. Einen Kuss voller Gefühle.
,,Dann ist er doch dein Freund" kam Suad plötzlich grinsend dazwischen.
,,Nein bin ich nicht" ich sah, wie er ihm einen wütenden Blick zuwarf.
Dieser Vollidiot ey. Irgendwie war er schon eine lustige Persönlichkeit. Er lachte nur und streichte uns beiden über die Haare, sodass unser Haar total verwuschelt war. Kennt ihr das? Man sieht dann aufjedenfall aus wie ein Pudel.
Mergim lachte auch und wir gingen weiter zum Auto.Er lies alle Zuhause ab und jetzt waren wieder nur wir beide da. Ganz allein.
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Das verlorene Ich
Novela JuvenilEin junges Mädchen erleidet in einer Nacht ein schweres Schicksal, welches ihr ganzes Leben verändert. Auf ihrem Weg zum weiterleben lernt sie einen Jungen kennen, der ihr hilft wieder aufzustehen. Aufzustehen von ihrem inneren Schmerz!