24 - Begegnung mit der ganzen Wahrheit

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Kapitel 24)

Wir gingen noch durch den Pazar, lassen die warme aber dennoch frische Luft durch unsere Haut bröseln, vergessen die schlechten Gedanken und plötzlich seh ich jemanden. Jemanden der mir meinen Tag vermiest

Ich: ,,Mergim mein Onkel"

Ich zeigte leicht mit meinem Kopf in seine Richtung und hörte dann wie Mergim schluckte als er ihn sah. Man sah ihm an, dass er wütend war. Wieso? Er wusste doch nur Kleinigkeiten von den Streitereien zwischen ihm und meinem Vater.

Mergim: ,,Ist er das Mira?"

Ich: ,,Ja."

Hass breitete sich in mir aus. Extremer Hass. Mein Kopf bebte vor Wut, sowie Mergims auch. Wahrscheinlich hatte er nur meine Reaktion bemerkt und war deshalb auch so wütend. Doch was war denn jetzt los. Plötzlich lief Mergim zu ihm und packte ihm am Kragen.
Ich lief ihm hinterher.
(Chat auf Alb ich übersetz direkt)

Mergim: ,,du arsch hast ihre Familie genommen."

Ich wollte ihn grade aufhalten doch als ich das hörte.

Ich: ,,wie bitte, was?"

Mergim: ,,nichts zemer geh zurück!"

Onkel: ,,Besmira?"

Ich ,,Mergim was ist los warum sagst du das."

Er warf mir einen kurzen Blick zu und konzentrierte sich weiter auf ihn.
Ich packte Mergim am Arm.

Ich: ,,Mergim rede war er vielleicht der zweite mit Patrick auf dem Video?"

Mergim nickte nur und sagte nichts weiter.

Ich: ,,Duuu verdammtes Arschloooch"

Ich fing an auf ihn einzuhämmern, doch Mergim schob mich zurück und hielt ihn immer noch am Kragen. Ich versuchte mich zu beruhigen und riss mich zusammen.

Ich: ,,Wir gehen zur Polizei lass ihn los Mergim."

Onkel: ,,Das kannst du nicht!"

Ich: ,,und ob ich kann!"

Ich schaffte es Mergim endlich wegzuziehen und wir gingen zur Polizeistation. Ich hasste die Polizei hier. Lassen einen Stundenlang warten und unternehmen trotzdem nicht wirklich etwas dagegen.
Wir erzählten es letztendlich der Polizei. Hier konnten sie wie ich es mir gedacht hatte nichts machen, doch sie würden ihn holen und in Haft halteb, bis wir wieder nach Deutschland fliegen und es dort mit der Polizei klären würden.

Die restlichen Tage verbrachten wir an schönen Seen an denen ich auch mit meiner Familie immer im Urlaub gewesen bin, in anderen Städten und mit essen. Ihr fragt euch warum erwähnt sie Essen. Tja Essen war so unser Lieblingshobby waa wir ziemlich oft taten. Ein Wundee das wir nicht schon 200 Kilo wogen.

Naja danach wurde es irgendwann auch Zeit wieder nach Deutschland zu fliegen.
Ich hab alles gepackt und wir machten uns auf den Weg zum Flughafen. Wir gaben das Auto ab und kurz bevor wir das Flugzeug betraten blickte ich nocheinmal nach hinten. Ich würde es vermissen. Diese schöne Luft und Atmosphäre hier. Ein letztes mal zog ich die Luft in mir hinein und stieg ins Flugzeug.
Der Flug kam mir ewig vor, ist doch immer beim Rückweg so oder nicht.

In Deutschland angekommen besuchten wir direkt Musti.
Er erwartete uns mit offenen Armen und vielen lustigen Sprüchen. Wir sprachen über die Ferien und erzählten ihm alles was geschehen war. Naja alles andere als das was wir zwischen uns gefühlt hatten. Das taten wir natürlich nicht.

Ich ging in die Küche um uns Tee zu machen. Als ich wiederkam hörte ich, wie die zwei sich über mich unterhielten und blieb an der Tür stehen. Warum muss ich das auch immer mitbekommen.

Musti: ,,Bruder du musst es ihr sagen!"

Mergim: ,,Kann ich nicht!"

Ich ging rein und unterbrach sie, tat aber so als wenn ich nichts gehört habe. Wäre ja auch dumm wenn ich nicht so tun würde.

Musti: ,,Ajj perfekte Frau. Apropo Frau ich hab jemanden kennengelernt."

Ich: ,,Yeaaah Musti wen denn."

Musti: ,,Nein Spaß ich bleib für immer einsam, nicht wie ihr zwei"

In diesem Moment schauten wir uns an. Die Röte schoss mir durchs Gesicht. Es war mir unangenehm.

,,Bin gleich weider da" sagte ich und ging raus.

Was war das bloß für ein Gefühl in seiner Nähe. Immer wieder. Immer stärker. Ich wusste nicht was ich denken sollte von uns.
Nach 5 Minuten hab ich meine Gefühle einigermaßen in den Griff bekommen und ging wieder zu ihnen.
Es war schon spät geworden weshalb ich wollte das wir gehen.

Mergim: ,,du schläfst heut noch bei mir hast noch 1 Tag frei, kannste ausnutzen."

Ich: ,,Nein will ich nicht."

Mergim: ,,Doch!"

Ich: ,,Nein außerdem sind deine Eltern da und nein"

Mergim: ,,egal meine Mama erwartet dich schon"

Ich verschloss erneut die Arme vor der Brust und versuchte wütend zu gucken was mir natürlich nicht gelang.

Mergim: ,,aj komm sonst trag ich dich wieder!"

Musti: ,,na geh schon".

Ich stand auf, machte kein Sinn zu diskutieren ins Heim würde er mich doch eh nicht fahren. Außerdem wollte ich da ehrlich gesagt auch nicht hin. Wir verabschiedeten uns von Musti und fuhren zu Mergim.

Bei ihm angekommen begrüßte uns seine Mutter Rukije wiedereinmal herzlich.
Wir unterhileten uns noch einwenig und dann gingen wir schlafen, da wir ziemlich kaputt waren. Ich ging wieder ins Gästezimmer.
Ich legte mich hin und wollte grade schlafen, da klopfte es an der Tür.
Langsam steckte jemand ihren kleinen Kopf durch die Tür und schaute mich mit ihren süßen Augen an.
Es war Leandra die kleine Schwester.

Ich: ,,A süße schläfst du etwa noch nicht."

Leandra: ,,ich kann nicht hab Angst."

Ich: ,,na dann komm her zu mir."

Man sah ihr an wie sie sich nach diesem Satz freute. Sofort schloss sie die Tür hinter sich zu und kam zu mir ins Bett gelaufen und kuschelte sich ein. Sie war einfach zucker und es tat mir gut, wenn sie in meiner Nähe war. Wahrscheinlich weil sie mich so sehr an meine Schwester Sara erinnerte. Aber aufjedenfall war es ein unglaubliches Gefühl mit ihr. Ich mochte Kinder allgemein sehr gerne und konnte gut mit ihnen umgehen, sodass sie mich mochten.

Am nächsten Morgen wachte ich von der Sonne die in mein Gesicht strahlte auf. Die kleine schlief noch, als Mergim ins Zimmer reinkam und Leandra bei mir sah.
Jetzt machte sie auch ihre Augen auf und Mergim setzte sich zu uns aufs Bett.

Mergim: ,,Na sag mal hast du Mira den Platz weggenommen."

Sie schaute auf den Boden und schämte sich.

Ich: ,,Sei ruhig Mergim ich wollte das sie bleibt"

Jetzt hob sie ihren Kopf wieder und lächelte mich an. Man sah wie ihre süßen kleinen Knopfaugen vor Freude strahlten.

Mergim: ,,Da ist der Bruder aber eifersüchtig das ihr mich nicht gerufen habt".

Wir lachten alle gemeinsam.

Anschließend ging ich ins Bad, und danach runter in die Küche.
Ich half Rukije beim Frühstück machen und wir aßen alle zusammen.
Es fühlte sich schön an mit einer richtigen Familie zu essen. Anders. Aber sehr beruhigend. Dieses Gefühl hatte ich lange nicht miterlebt und dank Mergim und seiner Familie jetzt schon. Wieder dank Mergim. Dieser Junge konnte mich einfach nur glücklich machen und das erstaunlichste ist er strengte sich nichtmal dafür an. Es geschah einfach so. Faszinierend.

Das verlorene IchWo Geschichten leben. Entdecke jetzt