Kapitel 66)
Als wir dort ankamen aßen wir erst etwas und fuhren anschließend zu den Gräbern. Besart hielt die gnaze Zeit meine Hand. Ich konnte mir nur zu gut vorstellen wie aufgeregt er war.
Er, der seine Eltern und anderen Geschwister nicht mehr in Erinnerung hatte. Er, der in einer eigentlich fremden Familie aufgewachsen war, während wir unsere hatten. Niemand verdient soetwas.
Wir gingen an die Gräber. Besart und ich.
Wir hielten uns an den Händen und ich sah, wie er schon weinte. Er weinte, weil er seine eigenen Eltern und Geschwister nicht wirklich kannte. Er weinte weil er sein Leben lang andere Menschen Mama, und Papa gennant hat, aber nicht die Frau Mama, die ihn 9 Monate im Bauch getragen hat.
Es ist klar, dass meine Mutter ihn nicht selbst abgegeben hat. Besart war verschwunden und niemand hatte ihn zu den eigenen Eltern zurückgegeben. Wie schwer muss das auch für meine Eltern gewesen sein. Ein heftiger Schmerz muss das sein.Wir blieben eine Weile an den Gräbern. Wären sie stolz, dass wir uns wiedergefunden haben? Das ist eine Frage die wieder in meinem Kopf herrschte. Ich hoffte es und es war bestimmt so.
Ich habe gekämpft wieder aufzustehen von diesem schmerzhaften Verlust und durch diese tollen Menschen habe ich es geschafft.
Dann standen wir auf und gingen zu Mergim und dann zu den anderen, die in der Stadt auf uns warteten.
Wir spazierten noch durch die Stadt und letztenendes fuhren wir zurück nach Prizren.Heute hat sich Mergim in der Uni für Flugzeugbau beworben. Er ist sehr begabt in solchen Sachen. Ich bin guter Dinge, dass sie ihn annehmen werden.
Ich habe mich entschieden doch lieber eine Ausbildung zu machen. Als Erzieherin. Ich fange schon nach den Ferien an.
Wir machten uns noch sehr schöne, entspannte Tage im Kosovo zusammen. Einfach mal abschalten vom restlihen Leben. Nur genießen, den Stress und die Sorgen für einige Momente vergessen. Das hilft.
Jetzt kam wieder der Tag um nach Deutschland zurück zu fliegen.
Wir machten alles fertig und dann wieder zum Flughafen. Dieser Abschied von der Heimat ist immer wieder das schwierigste. Man verlässt die Erinnerungen und schönen Tage, dann fängt wieder das richtige Leben an. Das Leben mit Kummer und Sorgen.
Ich hoffe, dass sich diese mittlerweile verringert haben.
Wir stiegen ins Flugzeug und ließen es hinter uns.In Deutschland angekommen warteten am Flughafen aufeinmal Besarts 'Eltern'.
Sie kamen auf uns zu, begrüßten uns und wandten sich dann Besart zu.,,Hör mal Cengiz, wir wissen, dass wir dir unrecht getan haben aber es tut uns unheimlich leid. Glaub uns. Wir wollen das du wieder kommst" sagte die Mutter mit einer traurigen Stimme.
,,Ich heiße nicht Cengiz!" sagte er nur.
,,Na gut Besart du hast das Recht so genannt zu werden, aber komm zurück mein Sohn" mischte sich nun auch der Vater ein.
,,In Zukunft keine Lügen mehr?" fragte Besart.
,,Ehrenwort" antworteten beide gleichzeitig und nahmen ihn schließlich in den Arm.
Es schien als ob alles ein gutes Ende genommen hat.
Schien!.Wir fuhren alle gemeinsam noch in ein Restaurant essen. Anschließend verabschiedeten wir uns von Besart und fuhren nach Hause. Ich wollte noch heut Nacht bei Mergim bleiben, da wir kaputt waren und es der erste Tag nach dem Urlaub war.
Wir fuhren und irgendwie bekam ich ein komisches Gefühl. Ein Gefühl, dass sie nächsten Tage etwas passieren wird. Ich verdrängte dieses Gefühl sofort wieder und wollte einfach daran glauben in Glück zu leben.
Erschöpft lies ich mich nach dem Essen oben aufs Bett fallen.,,so kaputt?" fragte mich Mergim.
Ich seufzte nur ein ,,Aaha".
Ohne zu zögern war ich eingeschlafen.
Am nächsten Morgen wurde ich geweckt. Ungeweöhnlich gewecket.
Ich hörte nur, wie Rukije ,,Leandra, Leaandraaa" rief und von Zimmer zu Zimmer lief. Außer Puste.Sofort sprang ich aus dem Bett. Erst dachte ich, sie würden vielleicht etwas spielen, doch als ich dann runterlief und in Rukijes Gesicht blickte, da sah ich Angst. Pure Angst spiegelte sich in ihrem Gesichtsausdruck wieder.
,,Qka u bo?(Was ist passiert)?" fragte ich sie besorgt.
,,Leandra ist weg" antwortere sie außer Atem.
,,Wiee" rief ich etwas lauter und schon standen jetzt auch Mergim und Ahmet im Wohnzimmer.
,,Wie sie ist weg" rief der Vater.
,,Ich wollte sie aus der Schule abholen, aufeinmal war sie nicht mehr da. Ich dachte vielleicht ist sie ins Büro, aber sie war nirgends. Jetzt ist sie auch nicht hier."
Sofort fing sie an zu weinen und ohne zu zögern nahm ich sie in den Arm.
,,Wir finden sie!" munterte ich sie auf.
Ahmet wählte währenddessen eine Nummer. Es stellte sich raus, es war die Polizei nachdem er alles erklärt hatte.
Ich denke das war ein richtiger Schritt. Alleine könnte man bestimmt nicht viel tun.
Ich setzte Rukije auf die Couch und ging in die Küche, um ihr einen heißen Tee zu machen.,,Pass auf Mama auf, ich geh mit mein Vater suchen" sagte Mergim.
,,Keine Sorge werd ich tun gebt uns Bescheid falls es was neues gibt ok?" sagte ich.
,,Ok schatz."
,,pass auf dich auf zemer" sagte ich besorgt, woraufhin er mich auf die Stirn küsste und ging.
Ich hörte die Tür zugehen und setzte mich anschließend zu Rukije.
Ich versuchte sie zu beruhigen, doch es war nicht einfach. Letztenendes habe ich es doch noch hinbekommen.
Ich sagte ihr immer wieder, das wir sie finden werden und irgendwann baute auch sie diese Hoffnung auf.
Sie fing an im Haus zu putzen einfach so. Jeder kennt es. Das Sitzen in einer schlimmen Situation macht einen noch aifgeregter, weshalb man irgendetwas tun muss.
Wir warteten schon 2 Stunden auf einen Anruf von irgendjemandem.*Tülülü*
Sofort ging ich ans Handy es war Mergim.
,,Zemer wir haben noch nichts" sagte er völlig verzweifelt.
,,Ok ruft wieder an".
Und schon legte ich auf. Wo könnte das Mädchen bloß sein und vorallem die größte Angst, ob sie mit jemandem war.
Und plötzlich ein Gedanke.
'Ein Mann' hatte sie damals auf meine Frage wer ihr das Ü-Ei gab geantworter. Vielleicht wollte sich diese Person damit das Vertrauen aufbauen.
Ich wollte garnicht daran denken, doch es gig einfach nicht aus meinem Kopf.
Ich ging kurz nach oben, weil ich mich schnell umziehen wollte, da ich immer noch in Pyjama war. Als ich einen Anruf bekam. Aber nicht von Mergim, Ahmet oder der Polizei. Unbekannt....
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Das verlorene Ich
Ficção AdolescenteEin junges Mädchen erleidet in einer Nacht ein schweres Schicksal, welches ihr ganzes Leben verändert. Auf ihrem Weg zum weiterleben lernt sie einen Jungen kennen, der ihr hilft wieder aufzustehen. Aufzustehen von ihrem inneren Schmerz!