Kapitel 57

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Kapitel 57)

Diese Nacht verlief sehr ruhig. Ich hatte länger nicht so gut geschlafen. Am morgen wachte ich ungewöhnlich früh auf. Wahrscheinlich wegen der Aufregung. Ich spürte warme Sonnenwärme auf meinem Körper und stand sofort auf um mir eine kühle Dusche zu gönnen. Eigentlich liebe ich es ganz heiß zu duschen, aber bei so einer Hitze draußen musste das auch mal sein.
Ich ließ das kalte Wasser über mich gießen und zog mir anschließend etwas normales an. Bis es 10 wurde schaute ich noch einwenig Morgenfernseher, da es noch zu früh war Mergim zu wecken.
Um 10 ging ich ins Schlaffzimmer und weckte ihn ganz ruhig und sanft. Er wachte sofort auf und schenkte mir sein schönes Lächeln. Eigentlich brauche ich immer mehrere Minuten um ihn zu wecken, doch diesmal ging es ja ungewöhnlich schnell.

Ich: ,,wieso so schnell wach?"

Mergim: ,,na heut ist einer der wichtigsten Tage was denkst du."

Er stand auf und verschwand ins Bad.
Ich machte währenddessen das Frühstück fertig. Waffeln hatte ich heute gemacht, welche wir mit Nutella, Puderzucker, Früchten und so weiter bestrichen. Ich liebe es einfach.
Ich legte alles fertig und schön auf den Tisch da kam er auch schon.

,,Bestes Frühstück" sagte er, setzte sich sofort hin und fing an zu essen, was ich ihm sofort gleichtat.

Als wir fertig waren räumten wir alles auf, packten die Sachen ein die wir benötigten und fuhren los zu Mergim nach Hause. Ich wurde immer aufgeregter. Um 16 Uhr würde es soweit sein. Endlich.
Wir gingen ins Haus rein und wie gewöhnlich nahm und die Mutter Rukije in den Arm. Sie war einfach wunderbar. Ich liebte sie jetzt schon als Schwiegermutter. Immer sagten mir Menschen man würde nie zurecht kommen mit der Schwiegermutter, doch das ist nicht immer der Fall. Es gibt auch Fälle wo man sich sehr gut versteht und ich wusste bei mir und Rukije würde das so sein, da hatte ich keinerlei Zweifel.
Sofort nahm sie mir meine Sachen ab und brachte sie hoch. Ich ging ihr hinterher und sah, dass sie statt ins Gästezimmer damit geht in Mergims ging.

Rukije: ,,Das ist ja in Zukunft euer Zimmer."

Ich lächelte sie an und schaute dann auf den Boden wie gewöhnlich bei mir wenn ich mich schämte.

Rukije: ,,Ahh mos ki marre, ist doch ganz normal." (schäm dich nicht)

Ich: ,,Mir nan faliminderit(ok mutter danke)".

Ich sah wie sie sich nach dem Wort Mutter freute, sie nahm mich in den Arm sagte mir ich solle mich fertig machen und wenn ich Hilfe brauchen sie rufen. Dann ging sie aus dem Zimmer.
Ich hatte sie zum ersten mal Mutter gemannt. So ist das ja bei uns, man nennt die Schwiegermutter so, aber ich hatte vergessen wie sich das anfühlt. Wie sich das anfühlt das Wort Mutter auszusprechen und das zu einer Person. Viele Monate schon hatte ich das nicht getan und es fühlte sich einfach toll an. Sie war wie eine echte Mutter für mich.
Das Wort war einfach fantastisch.
Ich fing an mich fertig zu machen.
Meine Haare wellte ich mit meinem Glätteisen und packte sie auf die eine Seite. Meine Schminke ließ ich dezent. Einwenig Make-up und Wimpertusche und Eyeliner. Es war ja schließlich nur klein. Ich zog mir grade das Kleid an und bemerkte, dass die Tür aufging. Das kam wie gelegen denn ich bekam den Reißverschluss nicht alleine zu. Eigentlich hatte ich mit Rukije gerechnet, doch es war Mergim.

Er kam zwei Schritte rein, schloss die Tür und blieb stehen.
Das der Reißverschluss ziemlich lang war sah man viel von meinem Rücken. Er sah es aber zum Glück nicht.

Mergim: ,,komm ich mach zu."

Ich: ,,Nein eh ruf deine Mutter."

Mergim: ,,Zemer ich bin schonmal hier in 10 Minuten dürfte ich das sowieso also komm jetzt."

Schließlich ließ ich nach und drehte mich um, er hatte ja auch recht.
Er kam näher und griff nach dem Reißverschluss. Bis zu Hälfte hatte er ihn zu gemacht, da machte er plötzlich eine kleine Pause und ich spürte kurz darauf seine weichen, kühlen Lippen auf meinen Rücken. Er gab mir einen Kuss, schloss ihn ganz und drehte mich zu sich.

,,Meine wunderschöne fast-Verlobte" sagte er und umarmte mich.

Als wir uns lösten nahm er meine Hand und wir bewegten uns in Richtung Wohnzimmer. Dort warteten schon seine Eltern, die kleine Leandra und der Hoxh (Imam) der das machen würde auf uns.
Wir setzten uns nebeneinander gegenüber den anderen hin und mein Herz fing noch mehr an zu klopfen wie verrückt.
Gleich ist es soweit und ich kann es immernoch kaum erwarten.
Der Hoxh schaute uns an und fragte uns

"a jeni gati?"(seid ihr bereit?")

,,Po"(Ja) antwortete Mergim.

Dann fing er an. Er machte einige Dinge mit dem Vater aus und schließlich unterschrieben wir auch den Zettel.
Zum Abschluss machte er noch das Bittgebet, welches uns letztenendes als verlobt auszeichnete. Entgültig.
Und jetzt war ich verlobt.
Wir servierten noch einige lecker Sachen. Anschließend verabschiedeten wir uns von dem Hoxha und gingen wieder ins Wohnzimmer.

Rukije: ,,ruft eure besten Freunde ich hab ne große Torte gekauft."

Wir nickten, verschwanden kurz nach oben um an unsere Handys zu gelangen.
Mergim war noch kurz im Bad. Währenddessen schrieb ich Egzona, Emine, Cansu, Alina und Suad. Von Mergims Handy schrieb ich Musti und Emir um denen Bescheid zu geben.
Dann legte ich die Handys weg und wollte mir grade etwas bequemeres anziehen da kam Mergim.

,,soll ich dir helfen?" fragte er mit hochgezogenen Augenbrauen und einem Grinsen.

Ich: ,,haha nein geh kurz".

Mergim: ,,Uff zemer(Herz) dein ernst."
Ich guckte nur auf den Boden und nickte.

Mergim: ,,Aaaj nö!"

Ich setzte mich auf das Bett und schaute einfach vor mich hin.
Nach einigen Sekunden kam er auch zu mir und setzte sich neben mich. Er nahm meine Hand und guckte mich an.

Mergim: ,,schau mich an!"

Ich hob meinen Kopf und tat was er sagte.

Mergim: ,,du bist eigentlich sogar schon meine Frau das weißt du doch."

Ich: ,,ich weiß."

Mergim: ,,schäm dich nicht mehr vor mir mit garnichts ich liebe alles an dir verstehst du."

Ich nickte nur und umarmte ihn.

,,Behalt dein Kleid noch an, soll doch jeder sehen was für ne schöne Frau ich habe" sagte er und ging aus dem Zimmer.

Ja das Kleid behalte ich einfach mal an wieso auch nicht.
Ich puderte einwenig mein Gesicht nach, weil ich das Gefühl hatte ich würde glänzen von der ganzen Aufregung dieses Tages und anschließend ging ich nach unten. Dort saß auch schon Musti mit Emir. Emir gab mir die Hand zum gratulieren und Musti nahm mich herzlich in den Arm ,,Endlich" flüsterte er mir nur zu. Anschließend setzten wir uns hin und unterhielten uns während wir auf die anderen warteten.
Und schon klingelte es an der Tür.

Das verlorene IchWo Geschichten leben. Entdecke jetzt