Kapitel 10)
Am Morgen wurde ich von meinem fünften Wecker geweckt, den ich zu spät hörte. Ein Blick auf die Uhr sagte mir, dass ich mich beeilen musste um nicht zu spät zu kommen.
Shit ich hatte noch nichteinmal gebetet.
Ohne zu beten ging ich nicht in die Schule, allgemein machte ich nichts ohne dies zu tun, denn nur das konnte mein Herz beruhigen.
Ich nahm meinen Gebetsteppich und zog mir die dafür notwendige Kleidung an und begann.Mittendrin klopfte es, ich konnte natürlich nicht einfach abbrechen also ließ ich es einfach.
Nach dem dritten Klopfen merkte ich, wie die Tür langsam aufging und jemand einfach an der Tür stehen blieb und mich beobachtete.
Als ich fertig war wagte ich einen Blick nach rechts und sah einen lächelnden Mergim.MERGIM: ,,Zoti kabull" (Gott nehme dein Gebet an)
Er kam auf mich zu und half mir alles zu falten.MERGIM: ,,Wir sind zu spät"
ICH: ,,Wieso bist nicht schon gefahren"
MERGIM: ,,Entweder keiner zu spät oder beide"
Er war schon süß.
Wir machten uns dann auf den Weg in die Schule und sahen auf der Straße Mustafa zu Fuß laufen.
Mergim hielt an ,,Steig ein".
Er stieg ein und wir gingen in die Schule.
Am Eingang hielt uns ein Lehrer von uns an.
,,Na Besmira hast ja nur Jungs als Freunde".Mergim: ,,Herr Lehrer ich will ja nicht frech sein, aber das lassen sie mal unsere Sache sein"
,,Ist doch ok" entgegnete der Lehrer und verschwand.
Musti und Ich trennten uns von Mergim und gingen in unsere Klasse.
Lehrer: ,,Häuft sich bei dir mit den Verspätungen Besmira".
Von hinten hörte ich eines der Mädchen sagen ,,macht wohl dreckige Nächte durch hahaha" einige lachten mit.
MUSTI: ,,Du hälst deine Scheiss Fresse Rana".
Sie guckte nur verwundert, wahrscheinlich weil keiner Musti so kannte und wir setzten uns an unseren Platz.
Als die Schule vorbei war fuhr Mergim Musti und mich ins Heim zurück.
Mustafa wollte heute mit einem alten Kumpel was machen und forderte mich auf das Heim nicht alleine zu verlassen.
Sie wollten mich schützen doch vor was.Mir kam das natürlich voll gelegen. Seit die beiden da waren konnte ich nicht mehr alleine zu Saras Grab so gern ich es wollte.
Also tat ich genau das Gegenteil, was mir Musti befohlen hatte.
Ich machte mich auf den Weg.Die Fahrt machte mich fertig, da ich die letzten Male von Mergim mit dem Auto gefahren wurde, was wesentlich schneller ging.
Letztenendes kam ich dann auch schon an. Der Himmel wurde jetzt schon leicht dunkel und es war extreeem kalt.
Kälter als in der Nacht des Brandes und ich sah wie meine Hände anfingen blau zu werden.Ich schrieb noch Mergim eine Nachricht, dass ich bei Sara bin und er sich keine Sorgen machen müsse. Danach schaltete ich mein Handy leise, um nicht gestört zu werden.
Aus diesem Grund beschloss ich nicht lange zu bleiben.Ich setzte mich wie gewohnt an ihr Grab und sprach einige Worte.
Plötzlich seh ich sie. Sara in ihrer Gestalt vor mir stehen. Sie schaut mich mit ihrem zuckersüßen Lächeln an. Ihr goldenes Haar strahlt in meine Augen und ihr Blick ist so ruhig und friedlich, dass mein Herz wieder weich wird.Ihr höre ihre zärtlich, leise Stimme reden
,,Besmira uns gehts allen gut, für immer werden wir auf dich warten bis du kommst doch hör auf zu trauern".,,S-s-ara" stotterte ich.
,,Du hast tolle Menschen an deiner Seite gefunden ich mag sie"
Ich versuchte ihr über den Kopf zu streichen, doch es ging nicht. Es verwehte. Sie war nicht echt. Aber was sie sagte war echt. Genau das hätte meine Familie gesagt, wenn sie die Chance dazu gehabt hätten. Dieses wunderschöne kleine Gesicht verschwindete vor meinen Augen so, dass der Wind sie mitnahm.
Ein Herzstechen in diesem Moment, doch es verging. Es verging nachdem ich realisierte, dass es das richtige ist zu tun, was Sara da in meinem Tagtraum gesagt hatte.Ich sagte noch einige Gebete für meine Familie auf und stand dann auch schon auf. Wieder war ich zu lange geblieben. Ich hatte doch gesagt ich würde früher gehen. Ich tat es nicht.
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Das verlorene Ich
Fiksi RemajaEin junges Mädchen erleidet in einer Nacht ein schweres Schicksal, welches ihr ganzes Leben verändert. Auf ihrem Weg zum weiterleben lernt sie einen Jungen kennen, der ihr hilft wieder aufzustehen. Aufzustehen von ihrem inneren Schmerz!