Kapitel 65

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Kapitel 65)

Rukije hielt Besart nun am Handgelenk fest und schaute ihn an, während er genauso wie wir darauf wartete, dass sie etwas sagt.

,,Wenn du hilfe brauchst, egal bei was komm immer zu uns wann du willst du gehörst jetzt auch zu uns" sagte sie ihm dann endlich.

In Besarts Gesicht breitete sich ein riesen Lächeln aus. Er bedankte sich herzlich, nahm sie sogar plötzlich in den Arm und letztenendes verabschiedeten wir uns.

,,Deine Familie ist ein Traum" sagte Besart zu Mergim gewandt.

,,Ich weiß ich liebe sie wirklich alle" antwortete dieser.

Endlich lief alles gut. Ich war endlich glücklich und fühlte mich bis auf den Verlust meiner restlichen Familie endlich wieder vollständig. Aber auch damit habe ich gelernt zu leben. Durch Mergim der mir half und jetzt auch durch Besart.
Woher hätte ich denn in dem Moment ahnen sollen, dass das nicht das Ende von dem schlechten war.
Wir betraten meine Wohnung. Ich machte Besart den Schlafplatz im Wohnzimmer fertig der sich sofort kaputt hinlegte und ohne zu zögern einschlief. Als ich ihn da so sah, öffnete sich mein Herz und ich blieb kurz im Türrahmen stehen und schaute ihn nur kurz an.
Mergim kam und umschling seine Arme plötzlich um meine Taille und legte seinen Kopf von hinten auf meiner Schulter ab.

,,Siehst du alles perfekt jetzt" flüsterte er.

,,komm es ist spät lass uns schlafen" fügte er noch hinzu und zog mich langsam zurück ab ins Schlafzimmer.

Ich zog mir eine Shorts und ein Top an, da es komischerweise weiterhin jeden Tag warm in Hamburg war.

,,Mein Heißer Feger" lachte Mergim der schon im Bett lag.

,,Machst du dich über mich lustig" sagte ich gespielt gereizt und machte Bewegungen auf ihn zu.

,,Was wenn ja" provozierte er mich.

,,Daaann" ich legte mich dicht neben ihn und ging mit meinen Fingern auf und ab an seinem Oberkörper.

,,Boah zemer(Herz) hör auf damit wie soll ich das sonst bis zur Hochzeit aushalten. Wer weiß wann die sein wird." sagte er aufeinmal.

,,Sorry hahaha" lachte ich.

,,Du machst mich echt verrückt" gab er von sich, legte seine Lippen auf die meine und wünschte mir eine Gute Nacht.

- 1 Woche später -

Wir waren grade dabei unsere Koffer zu packen. Morgen geht es nach Kosovo-Prizren. Ich freute mich sehr. Auch auf den kurzen Aufenthalt in Gostivar konnte ich kaum noch warten. Es würde außerdem wunderschöne Erinnerungen mit Mergim wieder zum Leben erwecken. In Gedanken hat man diese zwar immer, doch wenn man wieder dort ist kommen sie bestimmt stärker zur Geltung.
Wir schliefen sehr ruhig in der Nacht und am nächsten Morgen ging es direkt zum Flughafen. Ein Deja vü wie vor paar Monaten, als ich hier von Mergim überrascht wurde. Einfach unglaublich.
Nach einigem warten stiegen wir alle samt inklusive Besart in den Flieger. Erneut 2 und halb Stunden Flug, die wirklich wie im Flug vergingen. Was soll man dazu sagen hehe.
Als wir ausstiegen holten wir unsere Koffer und ich sog die frische Luft der Natur ein. Ich liebte diese Luft. Überall im Groß-Albanien herrschte sie. Keine andere Luft war mit dieser zu vergleichen. Einfach herrlich. Jeder kennt diesen Moment in ded Heimat. Egal aus welchem Land man kommt. Die eigene kommt einem doch immer unglaublich vor. Ob Europäer, Asiate, Afrikaner oder sonst was es ist doch schön wenn man es liebt die Heimatlift einzuatmen.
Wir nahmen uns ein Leih-Auto und fuhren nach Prizren zu Mergims Haus. Als wir ankamen. Wow-Effekt.

Dieses Haus. Nicht nur in Deutschland perfekt. Hier noch perfekter als perfekt. Es war einfach wunderschön.
Wir betraten das Haus und auch von innen wundervoll wie es nicht anders zu erwarten war.
In einer Woche würde unsere für albanische Verhältnisse kleine aber feine Verlobung stattfinden.
Ich bin jetzt schon sehr aufgeregt.
Wir legten unsere Koffer ab, ich putzte mit Rukije alles und räumte die Sachen in die Schränke. Das war schon immer so wenn man in die Heimat geht. Erst muss das Haus sauber sein was ja auch total verständlich ist.
Wir bekamen viel Besuch und alle waren froh mich kennenzulernen. Mir war das etwas unangenehm. Ich meine wir waren noch nicht verheiratet und ich bin schon hier wohnen im Urlaub. Nichts desto trotz fühle ich mich wohl.

In den nächsten Tagen kauften wir einige Kleider für die Verlobungsfeier und erledigten alle Organisatorischen Dinge.
An meine Elterns Grab würden wir nach der Feier fahren, weil es sonst zu stressig werden würde.
Nun war er da. Der Tag der Feier.
Ich hatte panische Angst etwas falsch zu machen.
Mergims Cousine Xhuljeta, die ich kennengelernt hatte und mit der ich mich super verstand war Friseurin und machte mir meine Haare und Schminke somit Zuhause.
Ich zog mir das Verlobungskleid an, welches gold voller Pailletten war und betrachtete mich im Spiegel.
Es gefiel mir, also war eine Sorge zumindest verschwunden.
Im Saal würden schon alle Gäste sein. Als wir später dazu fuhren waren plötzlich alle Augen auf Mergim und mich gerichtet.
Ich schätze auf 100 Leute. Ja das ist bei uns normal für eine Verlobung.
Wir setzten uns auf unsere extra Plätze und alle amüsierten sich.
Auch Mergim und ich standen dann auf um zu tanzen. Es war das erste mal, dass wir zusammen tanzten. Ohne es jemals gebrobt zu haben lief es wie am Schnürchen. Unsere Bewegungen passten sehr gut zueinander. Ich war selbst sehr überrascht.
,,tanzen mit meiner Frau. Ein Traum" flüsterte mir Mergim ins Ohr.
Es fühlte sich alles unglaublich an.
Wir bekamen viele Glückwünsche und Geschenke. Überwiegend Geld, so ist das bei uns halt.
Als es endlich vorbei war und alle Leute gingen war ich erleichtert. Nicht weil ich es nicht schön fand, sondern weil ich einfach nur kaputt war.
Wir fuhren endlich nach Hause. Sofort machte ich meine Haare auf, wischte meine Schminke weg und ging jnter die Dusche.
Es tat so verdammt gut. Wie als wenn das Leben in mir neu erweckt wurde.
Jeder kennt diesen Moment nach einem anstrengenden Tag zu duschen und genießt es einfach.
Als ich fertig war legte ich mich sofort ins Bett. Mergim saß noch unten mit seinen Cousins, da er sie lange nicht gesehen hat und sie bald wieder nicht mehr sehen wird. Er wollte die Zeit ausnutzen was ja auch vollkommen richtig so war.
Ich war so schnell eingeschlafen, dass ich nichtmal Zeit hatte über irgendetwas nachzudenken. Vielleicht war das auch besser so.
Am nächsten Morgen wachte ich in Mergims Armen auf. Was für ein schönes Gefühl. Ich machte mich los und ging nach unten um das Frühstück vorzubereiten.
Heute noch Besuch und morgen nach Gostivar.
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10 Uhr früh wir machten uns bereit und stiegen ins Auto um uns auf den Weg nach Gostivar zu begeben.
Die Fahrt dauerte ca. 2-3 Stunden. Vom Kosovo in den Westen Mazedoniens das war klar das es dauern würde.

Das verlorene IchWo Geschichten leben. Entdecke jetzt