Chapter Fourteen

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Zu gerne wollte ich es leugnen. Und noch mehr, wollte ich ihn gleich hochkant aus dem Firmengebäude schmeißen. Doch leider musste ich zugeben, dass Vincent ein Genie war. Also mit dem ganzen Marketing-Kram natürlich.

Briannas Anweisungen nach, hatte ich ihn in unsere neusten Projekte eingeweiht und zu meiner sehr großen Überraschung - zu der Überraschung aller - hatte er tatsächlich noch ein paar Ideen gehabt, die unsere Kampagnen ein bisschen verbesserten. Nicht, dass sie vorher schlecht gewesen waren, doch Vincent brachte eine gewisse Frische hinein, die noch keinem von uns begegnet war.

Am Ende des Tages saß ich wieder in meinem Büro und erledigte noch den restlichen Papierkram. Alle anderen hatten sich bereits auf dem Weg nach Hause gemacht, hatten sich von mir verabschiedet und mir beigepflichtet nicht mehr tief in die Nachtstunden zu arbeiten. Manchmal da vergaß ich einfach die Zeit, wenn ich mich in unsere Projekte vertiefte. Es musste noch viel erledigt werden und alles sollte bis ins letzte Detail perfekt sein. Nicht nur für unsere Kunden sondern auch, um den guten Ruf unserer Firma zu bewahren.

Erschöpft seufzend, lehnte ich mich auf meinem Stuhl zurück, verschränkte die Finger ineinander und streckte meine Arme über dem Kopf aus. Mein Rücken schmerzte, genauso wie mein Nacken. Eine Massage wäre echt nicht übel.

Als mit einem mal, ohne jegliche Vorwarnung die Tür aufging, fuhr ich erschrocken zusammen und merkte gleich darauf, wie sich mein gesamter Körper anspannte, als ich ihn eintreten sah. Ich hatte mich so sehr in die Arbeit gestürzt, dass ich vollkommen vergessen hatte, dass er überhaupt noch hier war. Aber wieso war er noch hier?

Vollkommen unbekümmert und mit einem Schmunzeln auf den Lippen, schlenderte er durch mein Büro, nur um sich mir gegenüber in den Sessel fallen zu lassen, die Hände hinter dem Kopf zu verschränken und die ausgestreckten Beine übereinander zu kreuzen. Voller Zufriedenheit starrte er mich an. >>Und, wie war mein erster Arbeitstag? Habe ich mich bewehrt?<<, fragte er mit einem mal.

>>Gar nicht mal übel, Romero<<, erwiderte ich ehrlich. Wieso sollte ich ihn anlügen? Sein Ego hätte dadurch ohnehin nicht noch größer werden können, als sowieso schon.

Sein Schmunzeln wurde breiter und er ließ seine Arme sinken, nur um sich mit dem Ellbogen auf der Lehne abzustützen und mit den Fingern seine Lippen zu berühren. So gut ich konnte, versuchte ich mich von diesen Anblick abzulenken. Versuchte überall hinzusehen, nur nich zu ihm. Also richtete ich meine Nase wieder in die Papiere vor mir. Auch, wenn sich sein Blick in mich hinein brannte und eine unglaubliche Hitze in mir auslöste.

>>Hör auf mich anzustarren<<, bemerkte ich beherrscht. Jedenfalls so gut ich konnte.

>>Nein, der Anblick gefällt mir.<< Dieser selbstgefällige Unterton war echt unfassbar.

Ich merkte, wie mein Herz schneller zu schlagen begann. Gleichzeitig hätte ich mich jedoch für diese Reaktion selbst ohrfeigen können. Es waren nur dämliche Worte, die nicht mal ansatzweise ernst gemeint waren. Mal ernsthaft.. Vincent verhielt sich nur so, weil er mich wieder ins Bett bekommen wollte. Und das war auch alles, wonach er strebte. Wieso reagierte ich also so, verflucht noch mal?

Ohne mir das alles anmerken zu lassen, legte ich die letzten Papiere auf den kleinen Stapel und fuhr mit dem Stuhl etwas zurück, nur um gleich darauf aufzustehen. Die Arbeit für heute war getan. Jetzt wollte ich nur noch nach Hause. Außerdem weit weg von ihm.

>>Von mir aus, kannst du weiter hier bleiben. Dagegen habe ich nichts<<, begann ich und griff nach meinen Sachen. >>Aber ich fahre jetzt nach Hause und leg mich schlafen.<< So gut ich konnte, versuchte ich ihn und seine Wirkung auf mich zu ignorieren. Als Vince nichts darauf erwiderte, glaubte ich, dass diese sinnlose Unterhaltung damit vorbei war, aber als ich an ihm vorbeiging - anscheinend viel zu nahe - packte er plötzlich nach meinem Arm und zog mich zu sich. Dummerweise überraschte mich diese Handlung so sehr, dass ich den Halt verlor und prompt auf seinen Schoß fiel. Klasse..

Süßsaure Versuchung ✔️Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt