Chapter Thirteen

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Zu denken, dass der gestrige Arbeitstag mein Tiefpunkt gewesen war, war falsch. Heute konnte ich mich noch weniger auf meine Aufgaben konzentrieren. Vincent hatte mich dieses mal vollkommen aus dem Konzept gebracht. Und nicht nur das.. Mein Kopf war voll mit der letzten Nacht und dem Morgen danach.

Natürlich war ich viel zu spät in der Firma erschienen, doch es schien meine Leute kein bisschen zu stören. Vermutlich hatte Toni jeden erzählt, was mit mir los war und er hatte auch diesen wissenden Blick drauf, gleich nachdem er mich aus dem Fahrstuhl steigen sah. Als hätte er alles von meinem Gesicht abgelesen, was ich gestern getrieben hatte. Nur hatte er bisher noch keine Gelegenheit gehabt, mir unter die Nase zu reiben, dass sein Plan mich zu verraten, funktioniert hatte. Sein verdammter Plan hatte viel zu gut funktioniert, denn obwohl wir viel zu tun hatten und beinahe unter unseren Projekten begraben wurden, brachte ich einfach keinen klaren Gedanken mehr zustande.

Noch immer konnte ich Vencents Berührungen spüren, seine Küsse. Ich merkte, wie mein Herz immer wieder zu rasen begann, wenn ich daran dachte, was wir letzte Nacht veranstaltet hatten. Ich spürte dieses Kribbeln, welches sich in meinem Inneren rasant schnell ausbreitete, genauso wie die Wärme, als ich seine Stimme in meinem Kopf hörte.

Als die Tür zu meinem Büro aufging, zuckte ich zusammen. Aus den Gedanken gerissen - erneut - blickte ich in Anthonys zufriedenes Gesicht. Schon spürte ich die Wut in mir aufkommen.

>>Na? Aufregende Nacht gehabt?<<, fragte er mit diesen Grinsen, welches ich ihm am liebsten gleich von seinen Lippen gewischt hätte. Mit meiner Faust.

Ich antwortete nicht. Stattdessen richtete ich mich auf meinem Sessel auf und richtete meine Aufmerksamkeit auf die Unterlagen vor mir.

Toni schloss die Tür hinter sich und kam auf mich zu, wobei er es sich auf dem Sessel vor mir bequem machte. >>Ah komm schon. Du kannst doch nicht ernsthaft wütend auf mich sein, weil ich dir eine Chance bei diesen heißen Kerl ermöglicht habe?<<

Meine Faust ballte sich automatisch um das Papier und ich presste die Zähne aufeinander, wobei ich meinen Blick langsam aber gefährlich auf ihn richtete. Ich merkte, wie Toni leicht schluckte, jedoch seinen Mut nicht verlor. >>Du hast keine Ahnung, was du damit angerichtet hast<<, sagte ich langsam.

>>Was? Dir guten Sex verschafft?<<

Augenblicklich landeten meine Handflächen auf der Tischplatte, sodass es laut durch den Raum krachte. Anthony zuckte zusammen und sah mich mit großen Augen an. Er zog eingeschüchtert den Kopf ein. >>Es tut mir leid, Boss. Ich dachte, dass es für dich etwas gutes wäre<<, sagte er leise.

Schlechtes Gewissen überkam mich. Toni hatte keine Ahnung womit ich zu kämpfen hatte. Dass ich mich seit unserer ersten Begegnung nach diesen verdammten Teufel verzehrt hatte. Dass er mich beinahe jede Nacht in meinen Träumen heimgesucht hatte. Anthony hatte es nicht besser gewusst und er wollte mir einfach nur helfen.

Tief durchatmend legte ich den Kopf in den Nacken und schloss für einen Moment die Augen um mich zu sammeln. >>Nein. Ist schon gut. Tut mir leid, ich wollte nicht laut werden.<< Und es war sogar die Wahrheit. Es war nur so.. Vincent hatte mich dazu gebracht meinen Widerstand ihm gegenüber aufzugeben. Dazu kam noch, dass diese Nacht mit ihm verdammt gut war und mir sein Verhalten nur noch mehr das Herz erwärmte. Ich war am Arsch, das konnte ich nicht oft genug sagen. Verloren in meinen Träumen und Bedürfnissen. Verloren in meiner Suche nach dem richtigen. Und mit alldem, was er tat war er verflucht nahe dran dieser zu werden. Aber ich wusste ganz genau, dass er es nie sein könnte. Dass wir nicht glücklich bis ans Lebensende Händchen halten würden. So war er nicht. Und es war nicht meine Intention ihn zu ändern und zu jemanden zu machen, der er nicht war.

Süßsaure Versuchung ✔️Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt