Süßsaure Versuchung ✔️

Chapter Twenty-Four

2 Monate später..

Champagnergläser wurden in die Luft gehoben, um für einen Toast anzustoßen. Wir standen alle in der Marketingabteilung versammelt. Sowohl mein Team als auch Brianna selbst. Diese stand mitten drin und sah jeden meiner Leute - einschließlich mich - aufmerksam an. 

Ich merkte, wie sehr sie versuchte sich zusammenzureißen. Wie sehr sie versuchte ernst zu bleiben. Leider erhaschte ich sie immer wieder dabei, wie sie ein Schmunzeln unterdrücken musste. 

>>Wie ich weiß, hat das letzte Projekt viel von euch abverlangt. Auch ich habe viel von euch verlangt<<, begann sie und sah sich erneut um. >>Aber ihr habt es geschafft. Ich denke das dieses Projekt erfolgreich sein wird. Noch erfolgreicher, als alles andere zuvor. Der Kunde ist von dem Ergebnis mehr als zufrieden und ihr könnt stolz auf euch sein, so etwas großartiges vollbracht zu haben.<< 

Mein Glas an den Mund gehoben, um mein Grinsen zu verstecken, betrachtete ich meine beste Freundin. Sie war es nicht gewohnt solche Reden zu schwingen und sie sah dabei ein wenig unbeholfen aus. Noch mehr lag es ihr nicht jemanden zu loben. 

>>Ich bin auf jeden Fall stolz darauf, euch in meinem Team zu haben<<, verkündete sie noch zuletzt und hob ihr eigenes Glas hoch, um den Anstoß zu beginnen. Ich hingegen sah deutlich, wie sich ihre Wangen leicht röteten und konnte das immer breiter werdende Grinsen, nicht unterdrücken. Trotz dass ich dieses hinder dem Champagnerglas zu verbergen versuchte, deutete mir Briannas warnender Blick, dass es mir dennoch in voller Linie misslang.  

Nachdem Brianna ihre kleine Ansprache beendet hatte, hatten sich die anderen ein wenig verteilt und sie kam schließlich zu mir rüber. 

>>Stolz ja?<<, stichelte ich und sie fluchte leise vor sich hin, was mich dieses mal wirklich zum lachen brachte. 

>>Scheiße noch mal, hör auf damit. Ich geb mir doch mühe.<< 

>>Ich weiß, ich weiß<<, lachte ich und nahm noch einen Schluck. >>Es hat dich  ziemlich viel Kraft gekostet hier runter zu kommen, habe ich recht?<< 

Brianna seufzte schwer und ließ die Schultern sinken. >>Du kannst es dir ja gar nicht vorstellen.<<

Mein Schmunzeln wurde immer größer. Dennoch verspürte ich selbst diesen gewissen Stolz auf sie. In dem letzten Jahr hatte sie sich unglaublich verändert. Zum guten natürlich. Brianna war nicht länger die Eisprinzessin. Sie blockte niemanden mehr ab, war nicht länger der einsame Reiter, der stets im Dunkeln lebte. Nein. Sie war aus ihrer Schale herausgekommen, hatte sich endlich ihre Gefühle eingestanden und kooperierte mit anderen. 

Brianna hatte endlich ihre eisige Art abgelegt, lächelte oft, sprach viel mehr als früher. Sie war einfach glücklicher. Und ich - als ihre beste und einzige Freundin - war verdammt froh, sie so zu sehen. 

>>Tja, jetzt da du dich zu dem niederen Volk begeben hast, hast du deinen Angst-Faktor eindeutig verloren.<< 

>>Ich weiß<<, brummte sie und nahm selbst einen Schluck aus ihren Glas. Dabei ließ sie ihren Blick über die anderen schweifen. Betrachtete jedes einzelne Gesicht, beobachtete sie beim reden und lachen. Und ich? Ich sah deutlich, wie sich ihr Gesicht dabei immer mehr aufhellte. 

>>Du hast dich wirklich verändert, Bree.<< 

Kurz blinzelte sie verwirrt und sah wieder zu mir. >>Ah ja?<< 

Ich nickte. >>Ja. Und ich bin froh, dass du es getan hast. Ich bin froh, dass Jake diese Wirkung auf dich hat.<< 

Als ich seinen Namen aussprach, wirkte ihr Gesichtsausdruck augenblicklich viel verträumter als vorhin. Himmel, sie war so verknallt in ihm, dass es schon beinahe weh tat. Nie hätte ich gedacht, es mal zu erleben sie so zu sehen.